Österreich erfreut sich bei Elektronikketten als Experimentierfeld für den Einsatz von Beacon-Lösungen offensichtlich großer Beliebtheit. So erprobt Media-Saturn dort bereits seit Jahresanfang den Einsatz der Bluetooth-Minisender, die im Zusammenspiel mit passenden Apps mobile Angebote, aber auch Instore-Navigation und Kundenbelohnungssysteme ermöglichen. Während es von Media-Saturn weiterhin keine Details über den Testlauf gibt, berichtet das Online-Magazin Etailment.at nun über ein ähnliches Pilotprojekt von Conrad Electronic.
In der Conrad-Filiale nahe des Wiener Einkaufszentrums Shopping City Süd (übrigens das gleiche Geschäft, das mutmaßlich der stationären Expansion von Notebooksbilliger.de nach Österreich einen Strich durch die Rechnung machte) hat der Elektronikhändler Beacon-Sender installiert. Im Zusammenspiel mit der von dem österreichischen Unternehmen Bluesource entwickelten Kundenkarten-App Mobile-Pocket wird so eine Reihe von ortsbasierten Services für Conrad-Kunden möglich.
Zum einen können Kunden bereits in der Nähe der Filiale auf aktuelle Aktionen von Conrad Electronic aufmerksam gemacht werden. Betritt ein App-Nutzer das Geschäft, erhält er zunächst eine freundliche Begrüßung. In der Folge werden u.a. Gutscheine, Angebotsaktionen, multimediale Zusatzinhalte oder auch aktuelle Umfragen über die Mobile-Pocket-App an die Kunden der Conrad-Filiale ausgeliefert.
Beim Beacon-Einsatz ist Sensibilität gefragt
Gegenüber Etailment.at erklärt Stefan Häupl, Online-Marketing-Verantwortlicher bei Conrad zu dem Beacon-Testlauf: "Die derzeit noch außergewöhnlichen Einsatzmöglichkeiten machen das Thema Beacons für mich sehr spannend." Bis die Smartphone-Nutzer in Österreich diese Technologie akzeptiert hätten, müsse allerdings mit Maß und Ziel gearbeitet werden. "Man darf Innovationen aber auch nicht verschlafen. Daher haben wir zusammen mit Mobile-Pocket den ersten Schritt in die Beacon-Welt geplant", so Häupl.
Eine vorsichtige Herangehensweise in Sachen Beacons propagierte auch Media-Saturn Digital Chief Officer Martin Wild bei einem Konferenzauftritt Anfang des Jahres: "Der Handel steht hier in der Verantwortung. Die Kunden haben die Möglichkeit, einfach auszusteigen und werden diese nutzen, wenn sie mit unnützen Informationen überflutet werden". Wild bezeichnete in seinem Vortrag QR-Codes als Beispiel dafür, wie Händler mit überhäufiger Nutzung und geringem Informationswert es bereits zu einem großen Teil geschafft hätten, eine neue Technologie bei den Kunden zu diskreditieren. (mh)