Computex 2007: Auf DDR2 folgt DDR3, aber mit hemmendem Preisunterschied

05.06.2007
Mit dem offiziellen Launch der neuen Bearlake-Chipsätze von Intel auf der heute startenden Computex Taipei 2007 steht dem DDR2-Nachfolger DDR3 nichts mehr im Wege. Fast nichts, denn die neuen schnellen Module sind bis zu zehnmal so teuer. Mit einem Durchbruch rechnen Speicherhersteller daher erst frühestens 2009.

Mit dem offiziellen Launch der neuen Bearlake-Chipsätze von Intel auf der heute startenden Computex Taipei 2007 steht dem DDR2-Nachfolger DDR3 nichts mehr im Wege. Fast nichts, denn die neuen schnellen Module sind bis zu zehnmal so teuer. Mit einem Durchbruch rechnen Speicherhersteller daher erst frühestens 2009.

DDR steht für Double Data Rate und für ein Verfahren, bei dem Daten auf einem Datenbus mit doppelter Datenrate übertragen werden können. Die neuen DDR3-SDRAM-Module sollen schneller sein, höhere Bandbreiten zur Verfügung stellen und einen besonders Notebook-freundlichen Stromverbrauch haben. Die Signal- und Versorgungsspannung liegt bei nur 1,5 V, statt 1,8 V bei DDR3-SDRAM oder 2,5 V für DDR-SDRAM.

Steve Chang, President von Speichermodule-Hersteller Transcend Information, zufolge liegt der Preisunterschied für dieselbe Konfiguation (64Mbitx8) von DDR3-1066- und DDR2-667-Modulen bei 10 zu 1,80 US-Dollar. Daher werde sich DDR3 nicht so schnell auf breiter Front durchsetzen. Ähnliches habe man auch beim Übergang von DDR zu DDR2 beobachtet.

Selbst wenn die Preise für DDR3 sich bis Jahresende dem Doppelten von DDR2 annäherten, denkt Chang, dass Erstere nur rund 5 Prozent der Transcend-Verkäufe ausmachen werden. Sollte sich die Preisdifferenz bis Ende 2008 auf 20 Prozent einpendeln, könnte der Anteil der DDR3-Module auf 30 Prozent steigen, so Chang. Branchenexperten erwarten, dass der DDR3-Anteil bis Mitte 2009 auf 65 Prozent ansteigen könnte.

Ähnlich skeptisch über den schnellen Markterfolg von DDR3 angesichts des hohen Preisunterschieds zu DDR2 äußert sich auch A-Data-Manager Luke Lu. Beide Hersteller wollen auf der IT-Messe aber schon DDR3-Produkte vorstellen. Für Lawrence Chang, Sales- und Marketing-Vize bei Kingmax Semiconductor ist die Migration zu DDR3 nur sinnvoll, wenn die meisten DRAM-Hersteller, wie angekündigt, bis Ende 2007 zur 70nm-Technologie übergehen. Kingmax selbst rechnet nicht damit, dass der Übergang vor 2009 vollzogen sein wird.

Je nach Hersteller und Typ von Intel schon DDR3-Speicherchips mit 800 oder 1.066 MHz, einer Speicherdichte von 512 Mb oder 1Gb und Latenz- oder Verzögerungszeiten von 5-5-5 bis 7-7-7, 8-8-8 geprüft worden. Zu den wichtigsten Speicherchipanbietern gehören Elpida, Hynix, Kingston, Micron, Qimonda, Nanya und Samsung. (kh)