Computerlinks University: IT-Security als Reseller-Magnet

02.03.2007
Es ist doch verwunderlich: In Puncto IT-Sicherheit ist seit Jahren keine neue Bedrohung mehr auszumachen, und doch erfreut sich die jährliche "University" des Security-VADs Computerlinks zunehmender Beliebtheit.

Von Alexander Roth

Über 400 Besucher auf der Münchner "University" von Computerlinks.

Eigentlich veranstaltet der Münchner VAD Computerlinks seine "University" mit dem Ziel, Resellern einen Überblick über das hauseigene Portfolio zu geben sowie Lösungen gegen neue, Security-Gefahren vorzustellen. Doch was, wenn sich beides nicht verändert hat? Im Vergleich zum Vorjahr findet sich bis auf die auf den ersten Blick IT-Security-fremden Hersteller Landesk (Netzwerklösungen) und Xen-Source (Virtualisierungs) eigentlich nur der Sicherheitsspezialist Tipping-Point neu im Portfolio des Distributors. Und da die Branche in den vergangenen Monaten auch nicht durch ein neue Gefahr aufgeschreckt wurde - was zieht dann eigentlich Scharen von Fachhändlern auf eine Veranstaltung wie die Computerlinks University?

Auch 2007 hielt der VAD in München und Frankfurt wieder seine beiden Hausmessen ab, und beide Veranstaltungen waren mit jeweils rund 400 Besuchern besser besucht als im Vorjahr.

Für Vorstand Richard Hellmeier sind die hohen Besucherzahlen nicht verwunderlich. "Es gibt in der Tat keine neue IT-Security-Bedrohung, doch die Heftigkeit und Anzahl der Angriffe durch Cyberkriminelle steigt rapide", so Hellmeier. Zudem steige die Zahl der Angriffsvarianten, beispielsweise die Form von versteckter Spyware, Botnets oder Phishing.

UTM noch nicht "abgefrühstückt"

Die beiden Computerlinks Vorstände freuen sich über die Besucherzahlen: Stephan Links (links) und Richard Hellmeier.

Computerlinks beobachte zudem eine wachsende Zahl von Händlern, die sich frisch auf IT-Security spezialisieren. Beispiel Unified-Threat-Management (UTM): Im Markt für kleine und mittelständische Unternehmen gebe es nach wie vor eine große Nachfrage nach All-In-One-Produkten wie UTM, die sich Neueinsteiger zu Nutze machen wollten: "Der SMB-Markt für ganzheitlichen Lösungen ist noch lange nicht abgefrühstückt."

Wie zur Bestätigung dieser Aussage waren die Vorträge von Check Point und Blue Coat, auf denen die Hersteller ihre neuen UTM-Appliance präsentierten, die bestbesuchten Seminare der University. Großen Zulaufs erfreuten sich auch der Antiviren-Spezialist Trend Micro, der Endpoint-Security-Lieferant Utimaco sowie der Intrusion-Prevention-Spezialist Tipping Point, seit Winter 2006 im Portfolio von Computerlinks. Die Lösungen von Tipping Point seien ein typisches Beispiel, wie Fachhändler zusätzliches Geschäft machen könnten, so Hellmeier. Spyware werde immer undurchsichtiger, und so habe ein Wiederverkäufer gute Möglichkeiten, "Bestandskunden zum Nachrüsten zu überzeugen."

Indes scheint sich die Entscheidung von Computerlinks bezahlt zu machen, den Virtualisierungsspezialisten Xen-Source ins Sortiment aufgenommen zu haben: Die Fachhändler zeigten reges Interesse an den Lösungen der Speicherexperten. Ein Fachhändler gegenüber ChannelPartner: "Endlich gibt mir Computerlinks die Möglichkeit, auch mal über den Tellerrand von IT-Security zu schauen." (aro)