Cloud Computing ist längst nicht nur mehr ein Schlagwort in IT-Kreisen, sondern hat auch Anwender und Reseller erreicht. Chancen und Möglichkeiten, die sich Firmen hier bieten, haben Experten am eday erörtert. Demzufolge ist es allen Kunden heute anzuraten, sich zu öffnen und dem Trend des Materialoutsourcings und zur Transparenz zu folgen.
Während der gewöhnliche User täglich Open-Source-Anwendungen wie Open Office nutzt oder seine Fotoalben auf öffentliche Plattformen wie Picasa der Masse zur Verfügung stellt, zögern die Unternehmen oft noch. Der Nutzen der Betriebe liegt dabei jedoch auf der Hand. Zum einen werden Kosten für teure Lizenzen oder Software eingespart, zum anderen werden die eigenen Ressourcen geschont.
Heikle Datenschutzfrage
Lästige Spam-Mails, Serverabstürze, die ganze Arbeitsprozesse lahm legen, und Hackerangriffe sind Erfahrungen, die René Gayer, Geschäftsführer des Microsoft-Partners MBS Training, zur Überlegung veranlasst haben, wie man all dies vermeiden könne. Gayer hat sich als Partner in der Anfangsphase der Umstellung auf Cloud Computing für Microsoft entschieden. Die Hilfe sei ein wesentlicher Faktor gewesen, merkt Gayer an.
Allerdings bleibe auch aus Sicht des Unternehmers ein Restrisiko bestehen. Fragen danach, wer mitliest, wenn man externe Dienste in Anspruch nimmt, werden gestellt. Ebenso ist die Klärung wichtig, wer Zugriff auf die extern ausgelagerten Daten habe. Gayer fügt jedoch hinzu, dass "jedes Unternehmen diese Frage für sich selbst gewichten muss" und nimmt das Risiko mit ruhigem Gewissen in Kauf, denn der Nutzen überwiegt.
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Betriebe, die ihren Kunden vertrauliche Behandlung ihrer Daten gewährleisten, werden Bereiche ihres Geschäftsbetriebes nicht auslagern können, da datenschutzrechtliche Gegebenheiten nicht gesichert sind. Die Nutzung kostenfreier Open-Source-Anwendungen muss das allerdings nicht ausschließen, weiß Haymo Meran von Gentics. Allgemeine, nervenaufreibende IT-Probleme waren auch hier der Grund für Cloud Computing. Harald Leitenmüller, Leiter "Developer & Platform Evangelism" bei Microsoft, rät Unternehmen aufgrund der "noch fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen sensible Daten im Unternehmen zu belassen." Es ist an den Unternehmern, die richtige Kombination zu finden.
Gesundes Maß an Transparenz
Das Vertrauensproblem und die Angst vor zuviel Transparenz sind die hemmenden Faktoren. Unternehmen müssten begreifen, sie nicht als solche zu sehen, führen die Experten aus. Die Transparenz im privat genutzten Internet umfasst mehr und mehr auch den geschäftlichen Bereich. Je mehr man sich gegenüber Kunden und Lieferanten öffne, umso höher werde die Akzeptanz sein. Über das Maß der Durchsichtigkeit der Geschäftsdaten und -gebaren, so lautete der Tenor der Fachleute, müsse jedes Unternehmen selbst entscheiden. (pte/rw)