Wo lohnt sich eine Hybrid Cloud?

Cloud Computing in der Praxis

05.02.2014 von Markus  Mattmann
Die Kombination aus externen und internen Cloud-Computing-Diensten (Private Cloud) kann Unternehmen vielerlei Vorteile bringen. Dieser Artikel beleuchtet Einsatzszenarien für Kreativagenturen, Sportartikelhersteller, Onlinehändler und Forschungseinrichtungen.

Cloud Computing hat in den letzten Jahren die schwierige Transformation vom reinen Marketing-Schlagwort hin zu einer glaubwürdigen Technologie geschafft. Etliche Unternehmen erzielen messbare Kostenersparnisse durch den Einsatz von Cloud-Lösungen und verbessern gleichzeitig ihre Agilität. Wurde zunächst allgemein von Cloud Computing gesprochen, sind heute drei Organisationsformen zu unterscheiden: Private, Public und Hybrid Cloud. Die Private Cloud ist eine vom Unternehmen selbst betriebene Cloud-Umgebung. Nur das Unternehmen, autorisierte Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten haben über eine Virtual-Private-Network-Verbindung darauf Zugriff, beispielsweise über das unternehmenseigene Intranet.

„Der Umsatz mit Hardware-Services, klassischen Software-Lizenzen sowie klassischen Server- und Storage-Systemen wird sinken.“
Foto: Rackspace

Die Public Cloud hingegen befindet sich im Eigentum eines IT-Dienstleisters und wird auch von diesem betrieben. Mehrere Kunden teilen sich eine virtualisierte Infrastruktur. Zugang erhalten sie über das Internet. Für viele Unternehmen ergibt das Nutzen nur einer Organisationsform – Public, Private Cloud oder traditionelle IT-Umgebung – jedoch keinen Sinn, da sich die vorhandenen Ressourcen auf diese Weise nicht effizient genug einsetzen lassen. Die stärksten Effekte erzielen Firmen mit Mischformen, so genannten Hybrid Clouds. Sie ermöglichen es, die für eine Anwendung jeweils am besten geeigneten IT-Ressourcen zu verwenden und bei Bedarf jederzeit zusätzliche Rechenleistung oder andere Dienste vom Cloud-Provider abzurufen. Unternehmen können auf diese Weise flexibler mit Spitzenlasten umgehen, da die IT-Ressourcen dem aktuellen Bedarf schnell angepasst werden können. Bezahlt werden nur die tatsächlich in Anspruch genommenen IT-Services.

Definition einer unternehmensweiten Cloud-Strategie
Wer auf eine Cloud-Infrastruktur umsteigen möchte, sollte zunächst eine entsprechende Strategie definieren.
Kritische Auswahl der Cloud-fähigen Systeme und Anwendungen
Unternehmen sollten genau prüfen, welche Systeme sich für die Cloud eignen.
Auswahl eines geeigneten Beratungspartners
Ein geeigneter Beratungspartner sollte umfangreiche Erfahrungen mit unternehmensinternen Cloud-Strukturen aufweisen und Expertise im Mittelstand mitbringen.
Umfassende Konsolidierung und Standardisierung der bestehenden IT-Landschaft
Grundvoraussetzung für eine flexible Verteilung und Nutzung von Ressourcen in der Cloud ist eine weitgehende Virtualisierung der IT-Systeme.
Virtualisierung mit Hilfe spezieller Werkzeuge
Bei der Virtualisierung der Systeme können Unternehmen inzwischen auf zahlreiche unterstützende Tools zurückgreifen.
Ausbau von Hardware und Netzkapazität
Update: Beim Cloud-Umstieg nicht zu unterschätzen: die Themen Netzanbindung und Internetanschluss.
Weiterentwicklung zur Hybrid Cloud
Hybride Cloud: Viele Unternehmen kombinieren lokale und fremdbezogene Cloud-Dienste.

Dass sich Hybrid-Cloud-Szenarien für bestimmte Branchen besonders gut eignen, zeigen Beispiele aus den Bereichen Kreativagenturen, Sportartikelhersteller, Onlinehändler und Forschungseinrichtungen.

Cloud Computing für Kreativagenturen

Eines der Modeworte im vergangenen Jahr war „Content Marketing“. Die Idee dahinter ist, relevante Inhalte für Konsumenten zur Verfügung zu stellen, die ihnen einerseits helfen sollen, Probleme zu lösen. Andererseits sollen sie dadurch an das eigene Produkt gebunden und natürlich als Neukunden gewonnen werden. Besonders digitalen Inhalten kommt dabei im Zeitalter von Smartphones, Tablet-PCs und Co. eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus zählen das Internet sowie das mobile Web längst zu den erfolgreichsten Entertainment-Kanälen. Kreativagenturen sehen sich daher häufig der Herausforderung gegenüber, digitalen Content für Ihre Kunden zu erstellen und die damit verbundenen riesigen Datenmengen zu speichern und bereitzustellen. Teilweise muss auch die Möglichkeit geschaffen werden, gemeinsam mit dem Kunden online am Content zu arbeiten.

Die Verarbeitung sehr großer Datenmengen lässt physische Server jedoch rasch an ihre Grenzen stoßen, wodurch der gesamte Geschäftsablauf zum Erliegen kommen kann. Um mit dieser Datenflut überhaupt umgehen und einen reibungslosen Onlineaustausch mit ihren Kunden gewährleisten zu können, sind die Agenturen auf eine IT-Infrastruktur angewiesen, die skalierbar ist und sich schnell an die jeweilige Arbeitslast anpassen lässt. Hier kann eine hybride Cloud-Infrastruktur helfen. Bei Bedarf lassen sich jederzeit Rechenleistung oder andere Ressourcen vom Cloud-Provider abrufen, ohne die eigene Infrastruktur aufrüsten zu müssen. Arbeitsprozesse können wesentlich schneller durchgeführt werden. Ein dediziertes Load Balancing eignet sich zum Beispiel ideal für das Streaming von Rich-Media-Inhalten, saisonabhängigem oder unvorhersehbarem Datenverkehr sowie für Kampagnen. Sensible Daten können dabei in der Private Cloud gespeichert werden, wohingegen plötzlich auftretende Arbeitslasten über die Public Cloud laufen. Wenn beispielsweise auf einmal 50 Server zur Bildverarbeitung gebraucht werden, ist die hybride Cloud-Lösung perfekt. Erhöht wird dabei nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Ausfallsicherheit.

Management Tools für Hybrid Clouds -
Einzelnen Projekten, Aufgaben und Gruppen können Cloud-Ressourcen und entsprechende Budgets zugestanden werden. Die Einhaltung der Budgets kann mit Tools wie dem Dell Multi-Cloud Manager überwacht werden.
Hybrid Cloud Manager wie Red Hat CloudForms helfen dabei, interne IT, Public Clouds und Private Clouds gemeinsam zu nutzen, ohne den Überblick zu verlieren.
Ein zentrales Dashboard für On Premise IT und Clouds zeichnet Hybrid Cloud Manager wie z.B. von ScienceLogic aus.
Hybrid Cloud Manager verhelfen auch zu einem Kostenüberblick und unterstützen so bei der Entscheidung, welche Cloud-Ressourcen wann lohnend eingesetzt werden können. Zu sehen ist die Lösung von ScienceLogic mit einer Kostenübersicht zu einem AWS-Service.
Cloud Management-Tools wie Red Hat CloudForms bieten eine Vielzahl an Funktionen und Befehlen, die zentral für die komplette Hybrid-Cloud-Struktur genutzt werden können.

Sportartikel-Hersteller profitieren von der Hybrid Cloud

Für Sportbegeisterte spielt meist das richtige Equipment eine wichtige Rolle. Neben einem auf dem letzten Stand der Technik entwickelten Sportgerät sowie der modisch-funktionalen Bekleidung gibt es für die meisten Sportarten mittlerweile auch eine mobile App. Und sogar die Kleidung selbst wird immer häufiger mit technischen Funktionen ausgestattet, auch unter dem Schlagwort „Wearable technology“ bekannt. Neben ihrem klassischen Geschäft, also der Herstellung von Schuhen, Bekleidung und Sportgeräten, sind Sportartikelhersteller also verstärkt gezwungen, sich auch in anderen Bereichen zu profilieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Um ihre Kunden an sich zu binden, müssen sie immer häufiger als Verleger eigener Medien wie Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften tätig werden, für ihre Fans Foren und Plattformen in sozialen Netzwerken bereitstellen und Apps entwickeln, die zur Nutzung der eigenen Markenprodukte animieren.

Sei es zur Aufzeichnung des Streckenverlaufs der letzten Joggingrunde, zum Erstellen eines persönlichen Trainingsplans oder zur Kontrolle der Herzfrequenzfunktion: Sport-Apps werden immer beliebter. Immer härter wird der damit einhergehende Wettbewerb unter Sportartikel-Herstellern um die Trainingsdaten ihrer Kunden. Denn aus diesen lassen sich wertvolle Informationen über die jeweiligen Vorlieben und Trends ablesen und auf Basis dessen wieder neue Produkte gestalten, die noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind. Alle diese Anwendungen, Daten und Informationen, die von einer wachsenden Personenanzahl genutzt und erzeugt werden, müssen irgendwo gehostet, gespeichert und analysiert werden. Hinzu kommt, dass die App-Nutzung nicht immer leicht vorhersehbar ist und extrem schwanken kann. Beispielsweise kann es je nach Wetterlage an den Wochenenden zu einer Abfragelast kommen, die das Fünffache der Grundlast beträgt.

In diesem Fall sind Anbieter auf eine IT-Infrastruktur angewiesen, die einerseits mit der Masse an Daten fertig wird und sich gleichzeitig schnell und flexibel den jeweiligen Bedingungen anpasst. Die Hybrid Cloud ist für solche Anwendungsfälle besonders geeignet. Persönliche Daten der Nutzer können dabei in der Private Cloud gespeichert werden, während sich Spitzenlasten beim Nutzen von Anwendungen über die Public Cloud abfedern lassen.

Onlinehändler: Cloud-Ressourcen sichern das Weihnachtsgeschäft

Der IT-Branchenverband Bitkom hat in einer Umfrage kurz vor Weihnachten 2013 ermittelt, dass rund 26 Millionen Bundesbürger planten, ihre Weihnachtsgeschenke im Internet zu bestellen. Einen leistungsschwachen Internetauftritt können sich Onlinehändler bei solchen Potenzialen nicht leisten. Denn dann drohen Verzögerungen beim Bestellvorgang, unzufriedene Kunden und im schlimmsten Fall ein Kaufabbruch. Eine der größten Herausforderungen für Onlineanbieter liegt also darin, die Leistungsfähigkeit ihres Internetauftritts zu jeder Zeit sicherzustellen.

In einem Hybrid-Cloud-Szenario werden bei sehr hohen Besucherzahlen zusätzliche Kapazitäten für die Online-Bestellungen vorübergehend, aber innerhalb von Sekunden über eine Public Cloud zur Verfügung gestellt. Der hinsichtlich Datensicherheit unkritische Auswahlprozess und Bestellvorgang wird so ohne Verzögerungen in der Public Cloud ausgeführt. Für den Zahlungsprozess werden die Online-Nutzer dann unmerklich in eine Private-Cloud-Umgebung geleitet, wo sie die Zahlung tätigen und die Bestellung abschließen. So sind die kundenspezifischen und Kreditkarten-Daten hinter einer Firewall verborgen und durch verstärkte Sicherheitsvorkehrungen geschützt.

Hybrid Cloud Computing für Forschung und Entwicklung

„CERN setzt bei seinen Forschungstätigkeiten auf die Hybrid-Cloud“
Foto: Rackspace

Im Bereich Forschung und Entwicklung kommt das Hybrid-Modell bisher eher selten zum Einsatz. Das ist erstaunlich, denn gerade hier sind häufig umfangreiche Rechenkapazitäten nötig, um mit den gigantischen Datenmengen, die bei Versuchsreihen generiert werden, fertig zu werden. Vor allem in Fachgebieten, in denen es zu aufwändig und teuer oder aus anderen Gründen unmöglich ist, bestimmte Experimente live durchzuführen, sind Wissenschaftler auf Computer-Simulationen angewiesen. Das ist für die hauseigene IT-Infrastruktur eine extreme Belastung. So werden etwa bei nur einem Durchlauf einer naturwissenschaftlich-technischen Simulation gerne mal 500 Gigabyte an Daten generiert – genug um eine durchschnittliche PC-Festplatte zu füllen.

Dabei ist es wichtig, die vorhandenen Computing-Kapazitäten schnell entsprechend der aktuell anfallenden Arbeitslast skalieren zu können. Fehlende Rechnerkapazitäten führen zu unnötigen Verzögerungen der Arbeitsabläufe. Oftmals müssen Forscher tagelang auf ihre Testergebnisse warten. Ein Hybrid Cloud Modell kann die Warteschlange deutlich verkürzen. Da bei Bedarf viel mehr Kapazitäten für Testläufe bereit stehen, lassen sich diese in deutlich kürzeren Zeiträumen fahren und auswerten. Leerlaufzeiten werden damit reduziert, Ergebnisse schneller generiert. Für Universitäten und Forschungseinrichtungen kann das heutzutage einen echten Standortvorteil bedeuten. Professoren, Studierende und Entwickler können sich auf die eigentliche Anwendungsinnovation konzentrieren, statt sich über Infrastruktur-Probleme Gedanken machen zu müssen. Ein weiterer Vorteil der Hybrid Cloud liegt für wissenschaftliche Einrichtungen in der Kosteneffizienz. In der Forschung sind Gelder oft knapp. Mit dem Hybrid-Modell sind weniger Investitionen in eigene Infrastrukturen wie Rechenzentren oder Performance-starke Arbeitsplatz-Rechner notwendig. (rb)

Trends 2014
Natürlich zählen Cloud, Mobility und Big Data zu den wesentlichen Trends 2014. Die Experton Group hat darüber hinaus sieben weitere Themen identifiziert, die IT-Organisationen im Blick behalten sollten.
Mobile Workspace und Apps
Seit Jahren ist Mobilität der treibende Faktor für Veränderungen im Arbeitsumfeld und für die IT-Organisation. Über mobile Arbeitsgeräte wie Laptops bis hin zu den Smartphones und Tablets, sind Themen wie Bring your own Device (BYOD) zu Schlagwörtern geworden. <br><br>2014 ist es notwendig, nicht mehr den Arbeitsplatz sondern die Arbeitsumgebung in den Fokus zu rücken, also vom Workplace zum Workspace. Die Mobile Apps gewinnen damit an Bedeutung. Voraussetzung für den Wandel sind eine passende Entwicklungsumgebung, die Unterstützung mehrerer Betriebssysteme, der Zugriff auf Enterprise Daten und Sicherheitsaspekte. Ohne professionellem Mobile Device Management und Service-Partnern sind diese Punkte kaum zu bewerkstelligen.
Cloud Computing
Das Hype-Thema Cloud verschwindet nicht einfach wieder, sondern stellt die neue IT-Architektur des Jahrzehntes dar. Die IT-Organisation versuchen mit hybriden Cloud-Modellen das Konzept unter Kontrolle zu bringen, andere schieben Sicherheitsbedenken vor um de Trend abzuwenden. <br><br> Doch für Anwender aus Leitungsebenen und Fachbereichen ist das Angebot genau das, was sie immer schon wollten – IT aus der Steckdose. Damit obliegt der IT-Organisation die Herausforderung, die IT-Infrastruktur - und hier insbesondere die Server- und Speichersysteme – in eine IaaS-Umgebung zu überführen, also zu „cloudifizieren“.
Dynamic Infrastructure
Von der internen Cloud-Installation führt der Weg direkt in eine Dynamic Infrastructure. Sie umfasst vorhandene Rechenzentren und beachtet zukünftigen Anforderungen, die etwa im Zug von Big-Data-Projekten sowie von intelligenten Produkten und Services entstehen können. Ziel ist es, für die nächste fünf bis 15 Jahre eine RZ-Strategie mit größtmöglicher Flexibilität zu erarbeiten, die unterschiedlichsten Anforderungen standhält. <br><br> Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob und wie viele eigene Rechenzentren noch gebraucht werden? Oft wird diese Antwort „strategisch“ entschieden, sprich emotional. Aber auch das lässt sich sehr gut mit einer zukünftigen Dynamischen-Infrastruktur-Strategie vereinbaren. Hybride Clouds und zumindest ein eigenes RZ werden bis 2020 die dominierenden Lösungen sein.
Social Business
Viele Unternehmen stehen dem ausufernden E-Mail-Verkehr hilflos und frustriert gegenüber und suchen neue Lösungen. Bei Social Business geht es nicht darum, bekannte Social-Media-Anwendungen (Facebook etc.) zu nutzen, sondern deren Prinzipien wie zum Beispiel Collaborative Writing, File Sharing, Blogs, Activity Streams, Wikis und Microblogging im Unternehmen anzuwenden. Größtes Hindernis für die Einführung ist aus Sicht der IT, dass kein Bedarf existiert. Die Fachabteilungen hingegen geben als Hauptgrund die Ablehnung durch die IT-Abteilung an.
Big Data
Big Data ist eine unweigerliche Entwicklung, weil Informations- und Kommunikationstechnologien schon jetzt fast alle Lebens- und Geschäftsbereiche durchdrungen haben. Für Datenmengen, die bei großen Unternehmen künftig leicht Terabytes und Petabytes umfassen können, sind neue Verfahren, Algorithmen und Geschäftsprozesse hinsichtlich der Verwaltung, Verarbeitung, Analyse und Verteilung erforderlich. <br><br>So lassen sich Mehrwerte aus Informationen in einer heute nicht immer vorstellbaren Art und Weise gewinnen. Big Data erweitert klassische Business-Analytics-Anwendungen. Die Zahl der an Datenquellen wird deutlich zulegen. Gleiches gilt für interne und externe Datennutzer und Verarbeitungsgeschwindigkeit.
Identity Management und Cybersecurity
Die Vernetzung via Internet hat den Bedarf nach bewusster Anonymität verstärkt. Der verantwortungsvolle mit der eigenen digitalen Identität gestaltet sich komplex. In Unternehmen ist daher ein Identity-Management mit Schnittstellen zum Access Management sinnvoll. Damit lassen sich Zugriffsrechte verwaltet, Single-Sign-On-Konzepte (SSO) umsetzen und Security-Policies verwalten. <br><br> Die Anforderungen an die Cybersecurity im Unternehmen sind Bestandteil eines alles umfassenden Risiko-Managements. Zu den Aufgaben zählen etwa Risiken identifizieren und bewerten, Richtlinien zu verfassen und zu kontrollieren, Berichtswege etablieren, die Risikosteuerung umzusetzen sowie die Gefahrenlage im Geschäftsbericht zu beschreiben.
ERP, CRM, SCM of the Future
Die ERP-Systeme in den meisten Unternehmen ranken sich um SAP-Lösungen. Ob eine ERP-zentrische Applikationswelt für nicht produzierende Unternehmen die richtige Architektur ist, oder vielleicht das CRM – sprich der Kunde – im Mittelpunkt stehen sollte, bleibt dahingestellt. <br><br> In der Zukunft wird es darum gehen, das vernetzte Chaos zu orchestrieren. Die Flexibilisierung der Alt-Systeme mit neuester S-BPM-Methoden (Subjektorientiertes Business Process Management), steht bei vielen Unternehmen auf der Wunschliste. Erst dadurch wird eine schnelle und individuelle Prozessänderung zu günstigen Kosten ermöglicht. <br><br> Das ist wichtig weil der Kostendruck weiter steigen wird. Bislang beliefen sich die ERP-Kosten auf durchschnittlich rund ein Prozent vom Gesamtumsatz. Künftig sollten sich die gemittelten Wert laut Experton-Empfehlung zunächst auf unter 0.8 Prozent und spätestens bis 2017 auf weniger als 0,5 Prozent reduzieren. Damit werden Finanzmittel frei, die sich in innovative Projekte investieren lassen.
Software as a Service (SaaS)
SaaS ist ein besonders beachtenswerter Trend, weil er von den Fachabteilungen vorangetrieben wird. Während sich ihr Bedarf an Computing-Power aus öffentlichen IaaS-Plattformen zumeist auf wenige, sehr spezielle Anwendungen etwa für Rendering beschränkt, ist die Nachfrage nach Applikationen aus der Cloud gewaltig.<br><br><br>SaaS erfüllt den schon immer vorhandenen Wunsch, Anwendungen schnell und frei von Beschaffungsbedenken der IT-Organisation nutzen zu können. <br><br> Aber der IT-Organisation ermöglichen SaaS-Lösungen komfortable Wege. Sie erleichtern beispielsweise einen internationale Rollout von Applikationen.
Consumerization
Spätestens mit der Einführung des iPhones hielt die IT Einzug in Massenmarkt. Den Anbietern eröffnen sich damit völlig neue Dimensionen. Statt tausende von Unternehmen als Kunden zu gewinnen, geht es nun darum, Milliarden von Nutzern weltweit zu erreichen. Über das Privatkundengeschäft dringen mobile Geräte und Anwendungen in die Unternehmen vor und verändern sowohl die interne IT, als auch das ITK-Geschäft nachhaltig. <br><br> Als Beispiel seien die häufig in Smartphones verbauten ARM-Prozessoren (Advanced RISC Machine) genannt: Sie sind heute auch schon in hoch-performanten, massiv parallelen Server-Systemen zu finden. Das Wettbewerbsumfeld verändert sich demnach, ausgelöst durch Erfolge im Privatkundengeschäft. <br><br> Im Unternehmens-internen Umfeld steigen die Ansprüche. Die privat angeschafften IT-Geräte und Anwendungen übertreffen oftmals die Unternehmens-IT in Sachen Komfort, Innovation, Mobilität und Multi-Media. Zudem sind sie auch noch günstiger. Dieser Entwicklung muss sich die IT-Organisation stellen.
Digitalization - IT als Produkt
Die Digitalisierung unseres täglichen Lebens und der Arbeitswelt schreitet unaufhörlich voran. Verbreitung und Durchdringung haben bereits nie gekannte Höhen erklommen, und das Ende ist nicht absehbar. M2M-Anwendungen (Maschine-zu-Maschine) steht in den Startlöchern. Intelligente Werkzeuge, Maschinen und Dienstleistungen schaffen eine Basis dafür, sich gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren.