Analyse von Red Hat

Cloud Computing - Channel mit neuer Chance

24.12.2010 von Petra Heinrich
Mit Open-Source-Verfahren kann der Channel rascher Cloud-Technologien bei Kunden etablieren, meint Petra Heinrich ist Vice President Partners and Alliances bei Red Hat.

Mit Open-Source-Verfahren kann der Channel rascher Cloud-Technologien bei Kunden etablieren, meint Petra Heinrich, Vice President Partners and Alliances bei Red Hat.

Petra Heinrich, Vice President Partners and Alliances bei Red Hat.
Foto: Red Hat

In kurzer Zeit hat sich Cloud Computing zu einem bedeutenden Modell entwickelt, bei dem Unternehmen und Privatanwender Computerleistungen beziehen. Cloud Computing hat massive Auswirkungen auf die Bereitstellung von Applikationen. Sie sind jetzt nicht mehr zwingend an eine bestimmte Hardware im eigenen Rechenzentrum gebunden, sondern können deutlich flexibler eingesetzt werden.

Cloud Computing bringt einen grundlegenden Modellwechsel bei der Entwicklung von Anwendungen.
Foto: Banksidebaby - Fotolia

Zugleich bringt Cloud Computing auch einen grundlegenden Modellwechsel bei der Entwicklung von Anwendungen. Statt riesiger, monolithischer Applikationen, bestehend aus statisch miteinander verbundenen Komponenten, vollzieht sich ein Wandel zu kleinen, flexibel einsetzbaren Komponenten und Web-Services, die Browser-basiert zur Verfügung stehen.

Channel-Sales-Kongress Cloud Computing / Frankfur
Werner Führer, Geschäftsführer der Bürotex metadok GmbH. im Gepräch
Westhafen Pier Frankfurt - Veranstaltungsort des Channel-Sales-Kongresses "Cloud Computing"
Über 90 Teilnehmer am Channel-Sales-Kongress "Cloud Computing" zeugen vom gestiegenen Interesse der Reseller am Erbringen neuer Dienste aus der Wolke.
Jörg Brünig, Senior Director Channel bei Fujitsu: "Millenials, Crowdsourcing und Bioteaming“
Ingo Schäfer, Channel Manager DACH/Eastern/Middle East bei Iron Mountain: "44fache Datenmenge in 10 Jahren"
Interessierter Reseller am Tech Data-Stand
Markus Galler, Sales Manager Hosting, Central Europe bei Parallels: "Dem Kunden helfen, IT-Betriebskosten zu sparen"
Dr. Martin Reti, T-Systems: "Von den Hauskonzerten, über die Schellackplatte, CD und iPod bis hin zur datenträgerlosen Flatrate von Musik"
Mittagsbuffet
Gerald Holler, compris: "Kunden wollen IT-Betriebskosten sparen!"
Dr. Michael Rath, Rechtsanwalt: "Rechtliche Besonderheiten beim Erbringen von Cloud-Services"
Am Parallels-Stand
Am Iron-Mountain-Stand
VARs am Parallels-Stand
ChannelPartner-Mitarbeiterin Bianca Kasper im Gespräch mit Besuchern
Natascha Mössler (CP) und Ralf Kuron (HP)
Die Nachzügler
Am Westhafen Pier
Das Frühstücksbuffet ist angerichtet
Gespanntes Warten auf die ersten Gäste
Bianca Kasper (ChannelPartner) hat alles im Griff
Der Blick auf den Frankfurter Westhafen Pier 1
So ein Kaffee am Morgen, ...
Ronald Gonschior, Bellnet GmbH
Das erste Frühstück
Ronald Wiltscheck (ChannelPartner) eröffnet den Channel-Sales-Kongress
Jörg Brüning (Fujitsu) stellt sich den Fragen des Publikums

Warum quelloffene Software?

Open-Source-Verfahren ermöglichen dem Channel eine problemlose und rasche Nutzung von Cloud-Technologien. Grundlage dafür bilden allgemein akzeptierte Standards. Dadurch wird die Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Cloud-Technologien gestärkt. Auch wenn sich durch den rapide ausbreitenden Markt von On-Demand Services die Rolle des traditionellen Channels massiv verändert, gibt es dennoch viele zusätzliche Betätigungsfelder für innovative Reseller und Systemintegratoren. Ferner bieten sich neu in den Markt einsteigenden Channel-Partnern attraktive Möglichkeiten.

Langjährig tätige traditionelle Value Added Reseller (VARs) und Systemintegratoren, die sich auf vor Ort betriebene Applikationslandschaften fokussieren, geraten am schnellsten durch flexible, kostengünstige und unkompliziert zu beziehende Cloud-Services unter Druck. Denn Software as a Service (SaaS) und Cloud Computing schränken die Möglichkeiten der Abrechnung von Implementierungs- und Integrationsleistungen ein, mit denen VARs und Systemintegratoren bislang vorwiegend ihre Gewinne erzielten. VARs und Systemintegratoren mit einem Gespür für Trends haben jetzt die Chancen, rechtzeitig die Weichen zu stellen, um aus den technologischen Umwälzungen im Bereich der Beschaffung und dem Betrieb von IT Kapital zu schlagen.

Dabei steht ihnen ein umfangreiches Angebot von SaaS-, PaaS (Platform as a Service)- und IaaS (Infrastructure as a Service)-Anbietern zur Verfügung, aus dem sie eine Auswahl treffen können. Zudem müssen vorhandene Technologien und Prozesse in die neuen Services integriert werden, etablierte Systeme aufgerüstet, das Zusammenspiel optimiert und Administratoren, möglicherweise auch Anwender, geschult werden.

Systemintegratoren sollten ihre Geschäftsmodelle an diese neuen Anforderungen anpassen. Dazu müssen sie mögliche Lücken in ihrem Portfolio schließen und die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden aufgreifen. Auch Systemintegratoren selbst können von vorhandenen Angeboten profitieren, indem sie Clouds beispielsweise als Testumgebung für neue Applikationen oder Informationsquelle verwenden. Darüber hinaus können unabhängige Softwarehersteller PaaS-Angebote nutzen, um auf einer bewährten und ausgereiften Basis kundenindividuelle oder branchenspezifische Applikationen zu entwickeln.

Cloud Report / November 2010
Cloud-Mehrwert in Deutschland 2015; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-Mehrwert in Europa 2015; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-basierte Kosteneinsparungen; Quelle: Cebr / EMC
Neues Business durch die Cloud; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-Akzeptanz 2010; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-Akzeptanz 2015; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-Business in europäischen Ländern; Quelle: Cebr / EMC
Mehrwert der Cloud, die unterschiedlichen Faktoren; Quelle: Cebr / EMC
Cloud_Bedeutung in den Ländern Europas; Quelle: Cebr / EMC
Cloud-Ranking in Europa; Quelle: Cebr / EMC

Ökosystem in der Wolke

Rund um Cloud Computing entsteht gerade ein sehr aktives Ökosystem von Lösungspartnern, von dem alle Beteiligten profitieren. Softwarehersteller, die dazu die Basistechnologien liefern, müssen sich frühzeitig darauf einstellen, ihren Partnern und Resellern die Business-Möglichkeiten zu verdeutlichen und gemeinsam mit ihnen neue Wege gehen.

Während sich die Hersteller auf den Ausbau und die Weiterentwicklung der technologischen Fundamente konzentrieren, sollten sie gleichzeitig ihre Partner durch Supportleistungen in den Vertriebs- und Marketingprozessen und bei direkten Kontakten mit Interessenten und Kunden unterstützen. Reseller und andere Channel-Partner müssen sich dann nicht um die Details der Softwareentwicklung und -wartung kümmern, sondern können sich auf ihre Kunden konzentrieren.

ISVs (Independent Software Vendors, unabhängige Softwarehäuser) und Entwickler, die ihre Produkte in die Cloud migrieren wollen, müssen darauf achten, dass ihre Applikationen im Kontext einer Cloud-Infrastruktur mitwachsen können. Der Idealfall: Eine Anwendung wird einmal erstellt und eignet sich dann gleichermaßen zum Einsatz im Rechenzentrum und in der Cloud. Die Aufgabe des Technologiepartners besteht dann darin, alle dazu notwendigen Entwicklungs- und Deployment-Tools bereitzustellen.

Wollen Unternehmen eine erfolgreiche Public Cloud aufbauen, müssen sie verschiedene Faktoren berücksichtigen. Dazu gehört erstens die notwendige Technologie, um die unterschiedlichsten Ebenen eines Cloud Stacks zu erstellen, sei es ein IaaS oder ein PaaS.

Der zweite Aspekt betrifft die technologische Abstimmung zwischen den On-Premise vorhandenen und den in einer Cloud untergebrachten Komponenten. Drittens schließlich müssen von Anfang an die notwendigen Ressourcen für den Enduser-Support berücksichtigt werden. Zertifizierte Vertriebspartner sollten in der Lage sein, mit Hilfe ihres Cloud-Know-hows und ihren Support-Prozessen Probleme bei Kunden schnell zu lösen

Cloud Computing hat die IT-Landschaften bereits beeinflusst und wird auch die Channel-Landschaften deutlich verändern. Mit der notwendigen Flexibilität und der Bereitschaft, sich an neue Entwicklungen anzupassen, haben Partner auch in Zukunft sehr gute Chancen im Markt. (rw)