Die Marktforscher von IDC, Eito und der Verband Bitkom sagen eine gute Zeit für Cloud-Anbieter voraus. In Deutschland wächst der Markt auf rund 20 Milliarden Euro.
Der deutsche Markt für Outsourcing erreicht in diesem Jahr ein Volumen von knapp 20 Milliarden Euro. Das sagen die Marktforscher von IDC und Eito voraus. Für das laufende Jahr geht der Hightechverband Bitkom von einem Wachstum um 4,3 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro aus. Davon entfallen gut 13 Milliarden Euro auf das Auslagern von IT und rund 6,3 Milliarden Euro auf Business-Process-Outsourcing.
Seine Prognose veröffentlichte der Bitkom anlässlich des Entscheiderforums Outsourcing in Bad Homburg. „Erstaunlich ist die Selbstverständlichkeit, mit der IT-Dienstleistungen mittlerweile von externen Partnern bezogen werden", sagte Volker Smid vom Präsidium des Bitkom. Insbesondere Cloud Computing, wo Leistungen flexibel in Echtzeit als Service über das Internet oder innerhalb eines Firmennetzwerks bezogen werden, würde dem Markt weiteren Schwung verleihen.
Nach der Bitkom-Studie werde der Cloud-Umsatz in diesem Jahr um rund 55 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigen. Bis 2015 soll der deutsche Cloud-Markt sogar auf 13 Milliarden Euro zulegen. 1,9 Milliarden Euro Umsatz entfallen dabei derzeit auf den Geschäftskundenbereich.
Die Wachstumsraten liegen in diesem Segment derzeit bei 70 Prozent. Bis 2015 sollen sich die Cloud-Umsätze im Business-Sektor auf 8,2 Milliarden Euro vervierfachen. „Immer mehr Unternehmen werden diejenigen IT-Services, mit denen sie sich nicht von ihren Wettbewerbern absetzen, aus der Cloud beziehen", sagte Smid.
Die wesentlichen Treiber für Cloud Computing in Deutschland seien die immer kürzeren Wirtschaftszyklen, die sehr flexible Unternehmen erfordern, der Trend zu einer geringeren Fertigungstiefe und damit verbundener stärken Vernetzung mit Zulieferern sowie der Exportboom mit einem Hang zu flexiblen und skalierbaren IT-Kapazitäten.
Im Jahr 2015 sind mehr als die Hälfte der Daten in der Cloud
„Die Cloud erlaubt das gemeinsame Nutzen von Informationen und IT-Ressourcen, ohne dass die Prozessbeteiligten ihre eigene Datenhoheit aufgeben müssten", so Smid. Nach Expertenschätzungen wird bereits 2015 mehr als die Hälfte der Daten, die für ein Unternehmen relevant sind, außerhalb des Unternehmens verwaltet.
Der Trend zum Cloud Computing werde laut Bitkom zudem die Aufgaben und das Selbstverständnis der IT-Abteilung von Organisationen verändern. Der CIO werde sich so in Zukunft darauf konzentrieren können, den Wertbeitrag der IT zum Geschäftserfolg zu steigern, etwa indem eine flexiblere IT mehr Innovationen ermöglicht. (rw/cw)
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