Mit dem "ExpressPod" haben Cisco und NetApp jetzt eine FlexPod-Datacenter-Architektur auf den Markt gebracht, die für Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern ausgelegt sind. Erstmals präsentiert wurde das jüngste Mitglied der FlexPod-Familie gestern auf der VMworld in Barcelona. Ab November wird der ExpressPod allgemein verfügbar sein.
FlexPods und ExpressPod bündeln aufeinander abgestimmte und zertifizierte Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten mit einem Virtualisierungs- und Management-Layer von wahlweise VMware, Citrix oder Microsoft. Diese Lösungen sollen es Unternehmen erleichtern, ihre bislang von fragmentierten Applikationssilos geprägte IT-Landschaften umzuwandeln in gemeinsam genutzte, virtualisierte und cloud-fähige Umgebungen.
Das steckt im ExpressPod
Mit dem ExpressPod können Systemhäuser und Dienstleister vor allem kleine und mittelständische Unternehmen adressieren, die gerade erst beginnen ihre Netzwerk-, Storage- und Computing-Umgebungen zu virtualisieren.
Die jüngste Pod-Variante umfasst: Cisco UCS-Server der C-Serie, Storage-Systeme des Typs NetApp FAS2220 oder FAS2240 sowie Cisco Nexus 3048 Switches inklusive Infrastruktur-Management
FlexPods mit Storage-Cluster-Management
Neuerungen gibt es auch bei den älteren und größeren Geschwister der validierten Datacenter-Plattform, deren bislang kleinste - auf FAS2240 basierte - Variante für Firmengrößen zwischen 500 bis 1.000 Mitarbeitern ausgelegt ist: Die rund 25 verfügbaren FlexPod-Designs bieten ab sofort eine validierte Unterstützung für VMware vSphere auf NetApp Data Ontap 8 im Cluster-Modus.
Damit können Unternehmen Nodes zu ihrem bestehenden Storage-Cluster hinzufügen und somit sehr leicht umfangreiche Storage-Pools aufbauen, die sich über die gesamte Storage-Hardware erstrecken und sich nahezu unbegrenzt skalieren lassen.
Die Ressourcen des Storage-Pools lassen sich dynamisch zuweisen und sicher voneinander abgrenzen, um Mandantenfähigkeit zu gewährleisten. Obendrein ermöglicht das NetApp Storage-Clustering, Hunderte virtuelle Maschinen gleichzeitig und unterbrechungsfrei zu migrieren und erleichtert das Load Balancing. Auch Systemwartung und Hardware Upgrades sind im laufenden Betrieb möglich.
Support für Partner
Cisco und NetApp werden Reseller bei Marketing und Lead-Generierung unterstützen und zudem Pakete für die Beratung von Mittelstandskunden, die Bereitstellung der Lösungen und entsprechende Trainings anbieten. Leitfäden für die Implementierung des ExpressPod-Bundles werden ab November 2012 für Partner verfügbar sein.
Erste Erfahrungen eines Pilotkunden
Einer der Pilotkunden, die das Storage-Cluster-Managements derzeit testet, ist Ignition Creative, eine Full-Service-Agentur, die sich auf Multimedia-Filme und TV-Marketing spezialisiert hat.
Die Firma implementiert derzeit FlexPod, um alle Abläufe auf einer einzigen Plattform zusammenzufassen. "Unsere Agentur verwaltet drei separate Datacenter-Infrastrukturen", sagt Rich Oldfield, Chief Technology Officer von Ignition Creative. "Wir arbeiten mit Cisco und NetApp zusammen, um unsere Infrastruktur auf der FlexPod Datacenter-Plattform zu konsolidieren und die Abläufe massiv zu vereinfachen. Mit dem Einsatz von FlexPod sind wir zuversichtlich, dass wir, bei steigenden Anforderungen, unsere Infrastruktur grenzenlos skalieren können, ohne dabei den Geschäftsbetrieb unterbrechen zu müssen."
FlexPod-Design für Oracle
Auf der VMworld stellten NetApp und Ciso außerdem ein weiteres FlexPod-Design vor, das sich für den Einsatz in Unternehmen eignet, die Oracle RAC-Datenbanken (Real Application Cluster) auf Basis von VMware vSphere und vCenter virtualisieren.
In die neue Variante flossen auch die Erfahrungen mit ein, die in Form von Best Practices bereitgestellt werden. Mandantenfähigkeit, Datensicherung, automatisches Provisioning sind ebenfalls feste Bestandteile der Lösung.
Hochkonjunktur für Referenz-Architekturen
"Die Nachfrage nach den FlexPod-Architekturen hat massiv zugelegt, weil sie den Endkunden aufwändige Validierungen erspart und die beteiligten Hersteller für alle integrierten Komponenten obendrein einen Single Support gewährleisten", berichtet Dieter Schmitt, Director Channel Sales bei NetApp Deutschland.
Und auch Partnern schätzen die FlexPods, weil sie ihnen im Gegensatz zu den Vblocks der VCE Company oder den integrierten Datacenter-Lösungen von HP oder IBM sehr viel mehr Raum für Beratung und Integrationsleistungen lassen und sie gleichzeitig von der Sicherheit einer zertifizierten Lösung profitieren.
"Unsere Kunden wollen in das Wachstum ihrer Unternehmen investieren, aber nicht zum Preis von weniger Übersicht in ihrer IT-Landschaft", berichtet Mark Melvin, Chief Technology Officer des FlexPod-Premium-Partners ePlus. "Mit FlexPod erhalten diese Kunden die Möglichkeit, eine risikoarme, erprobte Lösung einzusetzen. Als FlexPod Premium Partner haben wir Zugriff auf Ressourcen, Trainings- und Weiterbildungs-Pakete, die uns beim Aufbau eines erfolgreichen Geschäfts rund um den Einsatz konvergenter Infrastruktur unterstützen."
Nach Ansicht des Systemintegrators und FlexPod-Partners Bob Olwig, Vice President of Business Strategy bei World Wide Technology (WWT) gibt der jetzt vorgestellte ExpressPod Integratoren "eine Lösung an die Hand, die unsere mittelständischen Kunden momentan benötigen. Zudem ermöglicht uns der technische, Sales- und Professional-Services-Support von Cisco und NetApp den Aufbau eines erfolgreichen Geschäftsmodells, das auf der Migration unserer Kunden zu virtualisierten Umgebungen basiert."
Die seit drei Jahren verfügbaren FlexPods sind inzwischen bei weltweit 1.300 Unternehmenskunden im Einsatz. Insgesamt haben sich 660 Partner für den Vertrieb der Referenzlösungen zertifiziert. Cisco und NetApp bieten dazu einen Helpdesk für die Planung, das Design und die Implementierung (PDI) an. .
(rb)