Drei "Goldene Feste"

Chinas TV-Markt enttäuschte zum Nationalfeiertag 2011

14.10.2011
Wenn China hustet, hat das heutzutage globale Auswirkungen, so auch für die TV-Industrie. Da der erhoffte Run auf LCD-TVs zum Nationalfeiertag ausblieb, sind zu Weihnachten in Europa und Nordamerika möglicherweise noch mehr Rabattschlachten zu erwarten.
Einheimische Hersteller, allen voran Hisense, sind in China Top bei LCD-TVs.

Als eines von drei "Goldenen Festen" ist der Nationalfeiertag am 1. Oktober extrem wichtig für Industrie und Handel in China. Doch dieses blieb der erwartete Run auf LCD-TVs aus, dabei haben sich die Hersteller in der Zeit noch Rabattschlachten geliefert, die sich zu Thanksgiving und Weihnachten verstärkt auch in den westlichen Industrieländern fortsetzen dürften, wenn die Konsumunlust weiter anhält. Denn irgendwo müssen die überschüssigen LCD-Panels und Endgeräte ja hin.

Chinesisch Neujahr, der Tag der Arbeit am 1. Mai und der Nationalfeiertag am 1. Oktober werden im Reich der Mitte meist mehrtägig gefeiert, wobei ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung frei hat, um die Familie zu besuchen und ausgiebig zu shoppen, denn bis auf die eigentlichen Feiertage haben die Geschäfte dann offen und machen in den Tagen so viel Umsatz wie sonst manchmal in einem Monat nicht.

Obwohl Chinas Subventionsprogramm für private Elektronikkäufe in ländlichen Regionen im November ausläuft, wurden diesmal Anfang Oktober in dem Milliardenreich nur 2,5 bis 2,6 Millionen LCD-Fernseher verkauft, was gerade mal ein kleines Plus gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr entspricht.

Die Guangzhou-Niederlassung (Stadt Kanton) der chinesischen Retail-Kette Gome Electrical Appliances sagte zwar, dass die Verkäufe von Farbfernsehern in der Zeit um 8 Prozent nach oben gegangen seien, andere Retailer vermeldeten indes teils einen Nachfrageeinbruch von 10 Prozent gegenüber Anfang Oktober 2010, berichtet Taiwans Newsservice und Marktforschungsinstitut ‚Digitimes‘ unter Berufung auf wie meist nicht genannte Quellen.

Die chinesischen Hersteller Hisense und Skyworth sollen mit jeweils 360.000 bis 400.000 Stück in der Saison die meisten Fernseher verkauft haben, TCL (Creative Life) kam dem Vernehmen nach auf 260.000 bis 300.000 Stückverkäufe, Changhong und Konka auf 220.000 bis 250.000 Stück, Haier nur auf 160.000 bis 200.000 Stück.

Von den internationalen Marken hat Sharp Anfang Oktober in China mit 220.000 bis 250.000 Stück die meisten Fernseher verkauft, gefolgt von Sony mit 170.000 bis 200.000 Stück und Weltmarktführer Samsung mit 140.00 bis 160.000 Stück.

Als es darum ging, sich eine Preisschlacht zu liefern, war Sanyo ziemlich weit vorn, so hat der japanische Hersteller den Preis für einen 32 Zoll großen Fernseher auf 1.699 Yuan oder 194,16 Euro gesenkt. Der Preis für manche LED-TVs wurde um bis zu 40 Prozent gekappt. So wurde von Sony zum Beispiel in den Tagen ein 40 Zoll großer sogenannter LED-Fernseher für 3.399 Yuan Renminbi oder rund 388,44 Euro angeboten.

Nach den enttäuschenden Verkaufszahlen zum chinesischen Nationalfeiertag wird das Jahresziel für LCD-TV-Verkäufe in China voraussichtlich von 40 auf 35 Millionen Stück abgesenkt, heißt es von den Quellen. (kh)