LED und AIO als Rettungsanker

China ist größter LCD-Monitormarkt

14.10.2009
Im ersten Halbjahr 2009 hat sich China als größter LCD-Monitormarkt an die Spitze gesetzt, im zweiten Halbjahr wird es aufgrund des erwarteten starken Weihnachtsgeschäfts wieder EMEA sein…

Im ersten Halbjahr 2009 hat sich China als größter LCD-Monitormarkt an die Spitze gesetzt, im zweiten Halbjahr wird es aufgrund des erwarteten starken Weihnachtsgeschäfts wieder EMEA sein, so erste Schätzungen von DisplaySearch (siehe Tabelle).

Im zweiten Quartal 2009 wurden laut DisplaySearch weltweit 40,5 Millionen Desktop-Monitore verkauft, ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres.

In China ist der Monitormarkt besonders von den Desktop-PC-Verkäufen abhängig, was daran liegt, dass die installierte Basis noch vergleichsweise klein ist. In reifen Märkten wie Westeuropa kaufen Privat- und Unternehmenskunden neue Monitore dagegen als Upgrade für ihren aktuellen PC, erklären die Analysten von DisplaySearch.

Hinzu kommt, dass der Desktop-PC in China noch immer die führende Rolle spielt, während in Westeuropa und in den USA zum Beispiel Notebooks mit 60 Prozent der Neukäufe schon bei weitem überwiegen.

Das organische Wachstum in China wurde von dem einheimischen Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der ländlichen Binnenwirtschaft nach Ausbruch der weltweiten Finanzkrise noch einmal zusätzlich stimuliert. Chinesen außerhalb der Großstädte konnten so auf Heimelektronikgeräte Rabatte in Höhe von bis zu 13 Prozent mitnehmen.

Das Reich der Mitte hat so nicht nur den LCD-TV-Weltmarkt gerettet, sondern auch den für viele andere Geräte einschließlich eben den für Monitore. Sonst wäre es trotz Glassubstrat-Engpässen wohlmöglich zu neuen Überkapazitäten und weiter sinkenden Preisen gekommen, die auch den deutschen Handel berührt hätten. Tatsächlich sind die Monitor-Preise auch aufgrund der starken Nachfrage aus China vorübergehend sogar leicht gestiegen. Nachdem die Engpässe bei den Glassubstraten sich legen, gibt es aber auch schon wieder erste Anzeichen für erneut sinkende Monitor-Preise, die führende Marktforschungsinstitute fürs vierte Quartal 2009 schon vorausgesagt haben.

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Führende Monitormarke in China ist die chinesische TPV-Tochter AOC (14,5%), gefolgt von dem chinesischen Riesen Lenovo (14,3%). An dritter Stelle war im zweiten Quartal Samsung (12%), an vierter Great Wall (7,1%), wie der Name schon vermuten lässt, wieder ein chinesisches Unternehmen. Mit Marktanteilen von zwischen 6,6 und 5,5 Prozent im Mittelfeld waren HP, Dell, BenQ und Acer.

Neue Technologien im Visier

Um drohende Überkapazitäten und entsprechende Preisrutsche zu vermeiden, such die Hersteller nach neuen Technologien und Plattformen. Eine dieser Technologien ist die LED-Hintergrundbeleuchtung, welche die Geräte zwar dünner, leichter und stromsparender macht, aber noch vergleichsweise teurer ist und daher von einigen Markenherstellern nur als Premium-Produkte angeboten werden.

Ein anderer rettender Anker sowohl für die Monitor- als auch für die PC-Industrie ist der All-in-One-PC (AIO), der 2010 ganz groß rauskommen soll. Viele Hersteller sehen gerade in China für AIOs riesige Absatzpotenziale. (kh)