Hersteller in Sorge

China beendet Subventionsprogramm für Fernseher & Co.

20.09.2011
Chinas ländliches Subventionsprogramm für Haushaltselektronik läuft Ende November 2011 aus. Lokale TV-Hersteller, die davon am meisten profitiert haben, müssen sich danach einem stärkeren Wettbewerb mit ausländischen Marken stellen.
Nach Auslaufen der Subventionen müssen chinesische TV-Hersteller sich mehr dem internationalen Wettbewerb stellen.

Chinas ländliches Subventionsprogramm für Haushaltselektronik läuft Ende November 2011 aus. Lokale TV-Hersteller, die davon am meisten profitiert haben, müssen sich danach einem stärkeren Wettbewerb mit ausländischen Marken stellen, berichtet 'Digitimes' aus Taiwan.

2007 hat China zur Belebung der Binnenwirtschaft in ländlichen Regionen begonnen, Käufe von Unterhaltungselektronik zu subventionieren. Nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise wurden die Subventionen sogar noch aufgestockt, so dass Fernseher unabhängig von der Marke teilweise fast zum Nulltarif über die Ladentische gingen. Bei Zuschüssen von bis zu mehreren hundert Euro haben davon vor allem lokale TV-Marken profitiert.

Insgesamt wurden unter Subventionsprogramm im Reich der Mitte laut Chinas Handelsministerium über 180 Millionen Geräte auf dem Land verkauft. Im August 2011 ist die Nachfrage schon zurückgegangen.

Da wurden mit Mitteln des Subventionsprogramms nur 6,96 Millionen Geräte verkauft, ein Minus von 7,32 Prozent im Vergleich zum Juli. Der Umsatz ist gleichzeitig um 6,56 Prozent auf 18,66 Milliarden Yuan Renminbi (knapp 743,7 Millionen Euro) ebenfalls geschrumpft.

Im Zeitraum zwischen Januar und August 2011 wurden mit Mitteln des Programms 65,41 Millionen Unterhaltungselektronikgeräte gekauft und 163,2 Milliarden RMB (18,5 Milliarden Euro) umgesetzt.

Eine Umfrage bei chinesischen TV-Herstellern hat ergeben, dass unter dem Programm 2010 rund 75 Prozent mehr Farbfernseher abgesetzt wurden, LCD-TVs verzeichneten sogar einen Absatzzuwachs von 192 Prozent.

Dieses Jahr hat sich der chinesische TV-Markt stark verlangsamt. Im Zeitraum zwischen Januar und Mai ist der TV-Geräte-Markt "nur" um 48 Prozent gewachsen, der für LCD-TVs lediglich um 63 Prozent.

Das Ende der Subventionspolitik in China dürfte nicht nur Auswirkungen auf den chinesischen Markt haben, sondern auch auf den Weltmarkt. Die Preisschlachten, welche sich die führenden TV-Markenanbieter heute schon liefern, werden sich noch verstärken, zumal die LCD-Panel-Hersteller wegen der sich deutlich abschwächenden Nachfrage aus Europa, Nordamerika und China auf vollen Lagern sitzen und ihre Produktionskapazitäten stark herunterfahren mussten.

Den Endverbraucher mögen sinkende Preise freuen, aber man sollte sich nicht wundern, wenn darüber noch so manche große Marke auf der Strecke bleibt, von den Margen im Handel ganz zu schweigen. (kh)