Trotz Wirtschaftsflaute und schwächelnder Umsatzzahlen präsentiert sich die Unterhaltungselektronikbranche auch 2009 mit einer positiven Stimmung auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Auf der Messeveranstaltung, die morgen, Donnerstag, startet, werden 130.000 Besucher und eine Vielzahl innovativer Hightech-Neuvorstellungen erwartet. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird dabei vor allem auf neuen Produkten im Bereich der 3D-Technik liegen.
Bestes Beispiel hierfür ist der Grafikchip-Hersteller Nvidia, der auf der CES eine spezielle 3D-Brille vorstellen wird, die eine Wahrnehmung von dreidimensionalen Bildern auf herkömmlichen Computerbildschirmen möglich machen soll. Laut Bericht des US-Portals Newsvine wird das "Geforce 3D Vision" genannte Gerät per Funk mit dem PC verbunden und ermöglicht dem Nutzer, mehr als 350 existierende Computerspiele auch im 3D-Format zu spielen.
3D ohne Brille
Neben dem Einsatz im Games-Segment könnte die 3D-Technik aber auch bald im Heimkino- und TV-Sektor stark an Bedeutung gewinnen. So werden etwa Samsung, Sony und LG neue Flat-Panel-TV-Geräte auf der CES vorstellen, die sich zusätzlich zu einer integrierten Internetanbindung auch durch eine weiterentwickelte 3D-Fähigkeit auszeichnen.
Auch im Bereich der mobilen Endgeräte scheint die dreidimensionale Bildtechnik langsam in Fahrt zu kommen. Ein Beispiel hierfür ist das Joint-Venture Toshiba Matsushita Display, das Insiderinformationen nach ein drei bis neun Zoll großes Display auf der CES präsentieren wird, das eine Betrachtung von 3D-Bildern ohne die Zuhilfenahme von speziellen Brillen ermöglichen soll. Der dabei genutzte 3D-Film soll sich leicht in aktuelle Displays integrieren lassen und sowohl die Darstellung von 2D- als auch 3D-Bildern erlauben.
Um die Nutzerschaft gleich an Ort und Stelle von den Vorzügen der dreidimensionalen Darstellungstechnik zu überzeugen, wird CES-Besuchern die Möglichkeit geboten, sich die 3D-Übertragung eines US-amerikanischen Football-Spiels anzusehen. Das Sportereignis wird dabei mit speziellen hochauflösenden Kameras von Sony gefilmt und über den US-Pay-TV-Kanal Fox ausgestrahlt. "Die USA sind hier wieder einmal ein Vorreiter. Ich gehe aber davon aus, dass sich auch in Europa ein Markt für diese 3D-Übertragungstechnik finden wird", stellt Helmut Digel, Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (IfS) fest. Schließlich biete die 3D-Technik ihrem Nutzer ein erweitertes Seherlebnis. "Im Sport geht es sehr stark um Emotionen. Mit jeder weiteren Dimension, die der Mensch noch wahrnehmen kann, steigt die Intensität des Zusehererlebnisses", meint Digel.
Dass die fortschreitende Entwicklung im Bereich der 3D-Technik nicht nur auf der CES, sondern auch auf der bereits gestarteten Macworld in San Francisco eine wesentliche Rolle spielt, beweist der deutsche Optikkonzern Carl Zeiss. Dieser hat erst gestern eine neue Videobrille vorgestellt, mit dessen Hilfe Filme vom eigenen iPod oder iPhone auf eine virtuelle Großleinwand projiziert werden können. (pte)/(bw)