CeBIT: Innovationspreis für Kindermann

19.03.2007
Mit Kindermann als Gesamtsieger des ITK-Innovationspreises 2007 wurde auf der CeBIT ein 146 Jahre altes deutsches Unternehmen ausgezeichnet. Zum 60. Mal in Hannover, stellt der Anbieter von Präsentationstechnik die CeBIT 2008 auf den Prüfstand.

Gegen eine Reihe von meist sehr jungen Start-ups hat sich ein deutsches Traditionsunternehmen durchgesetzt. Zum Gesamtsieger des von der Initiative Mittelstand ausgelobten Innovationspreises ITK 2007 wurde am CeBIT-Samstag die Firma Kindermann, Anbieter und Distributor von Präsentationstechnik, gekürt.

25.000 Euro gab es für den XGA-Projektor "KX 29000 active", der als White- oder Smart-Board-Lösung eine direkte Interaktion mit der Präsentation erlaubt. Rund 1.000 Unternehmen hatten sich mit so schwergewichtigen Themen wie Web 2.0, BPM (Business Process Management) und ERP beworben. Und so war es noch nie so schwer wie dieses Mal, einen der begehrten Preise im Gesamtwert von 150.000 Euro zu ergattern.

1861 gegründet, ist Kindermann eines von drei ITK-Unternehmen, die zum 60. Mal in Hannover ausgestellt haben. Marketingleiter Norbert Dorn, seit 1972 dabei, schwärmt von früher, als die CeBIT noch gar nicht geboren war oder 1986 zunächst Teil der Hannover-Messe wurde:

"Damals kam man noch mit Herzklopfen nach Hannover, denn da war diese Stadt für die Zeit der Messe wirklich noch der Nabel der Welt. Da gab es am Stand noch richtige Verkaufsgespräche, während die Messe heute mehr oder weniger nur eine große Marketingveranstaltung ist. Wenn man sich nach zwei Wochen voneinander verabschieden musste, flossen regelrecht Tränen. Und mit 15 Mark pro Nacht war das Quartier auch längst nicht so teuer wie heute."

Auf anderen Messen wie der IFA für Unterhaltungselektronik oder der ISE (Integrated Systems Europe) für Profi-AV-Lösungen fühle man sich heute besser aufgehoben, so Dorn. Deshalb sei man sehr am Überlegen, ob man sich nicht von der CeBIT verabschieden solle. Gleichzeitig frage er sich, warum die IFA in Berlin jetzt immer jährlich statt zweijährlich stattfindet: "Damit machen die sich doch kaputt."

Das Distributionsgeschäft hat Kindermann mittlerweile sehr verschlankt, den meisten Umsatz macht das Unternehmen heute mit Lösungen wie Steckerleisten, Leinwänden und White-Boards, zum Großteil aus eigener Produktion. Von Canon- und LG-Projektoren, Letztere nur ganz kurz im Portfolio, hat man sich getrennt. Neu dabei ist nach einer Ankündigung am CeBIT-Freitag Mitsubishi. Mit Epson, Sanyo und Toshiba bleiben somit neben Kindermann selbst vier Projektorenanbieter. (kh)