Hitachi und Canon haben am 27. Februar offiziell eine Allianz für das LCD-Panel-Business gebildet. Demnach steigt Canon Ende März 2008 mit 24,9 Prozent bei Hitachi Display ein. Die Panasonic-Mutter Matsushita hat sich Mitte Februar 2008 ebenfalls so viele Anteile gesichert.
Interessant in dem Zusammenhang ist die Frage, ob Canon sich von SED (Surface conduction Electron emitter Display) als Display-Technologie der Zukunft völlig verabschiedet.
Nachdem der ehemalige Partner Toshiba Anfang 2007 aus dem SED-Gemeinschaftsprojekt ausgestiegen ist, hat Canon im Mai des Jahres die Technologie vorerst aufs Eis gelegt.
Schon im Dezember 2007 haben Canon und Matsushita angekündigt, bei Hitachi Display einsteigen zu wollen. Das Unternehmen ist aber noch zu 100 Prozent in der Hand von Hitachi,. Der japanische Riese musste sich nach schweren Verlusten von einer Reihe von Geschäftsbereichen verabschieden.
Der Kaufwert für die knapp 25 Prozent der Anteile an Hitachi Display inklusive 50 Prozent der Anteile an dem LCD-Panel-Gemeinschaftsunternehmen IPS Alpha beläuft sich auf 43,2 Milliarden Yen oder umgerechnet 269 Millionen Euro.
Im nächsten Schritt plant Canon, von Hitachi und Matsushita weitere Anteile an Hitachi Display zu übernehmen und das Unternehmen ganz unter eigene Fahne zu stellen. Hitachi will eine Minderheitsbeteiligung von 10 Prozent behalten.
Hitachi ist zuvor mit Matsushita übereingekommen, dass die 24,9 Prozent der Anteile an Hitachi Display praktisch nur geliehen sind und in Zukunft an Hitachi oder einen anderen möglichen Interessenten – inklusive Canon – übertragen werden.
Der Panansonic-Mutter kam es in erster Linie auf IPS Alpha an. Nachdem sie sich bei dem kleinen Panel-Hersteller die Mehrheitsanteile gesichert hat, wird dieser in die Lage versetzt, sich ein hochmodernes 8.5G-Panel-Werk zu leisten.
Canon kommt es offenbar nicht darauf an, mit LCDs ins TV-Business einzusteigen, sondern den LCD-Bedarf für das bestehende Portfolio an Digitalkameras, Camcordern und Displays für die Bürotechnik zu decken. (kh)