Canon setzt seine Einkaufstour unter den Fachhandelshäusern fort: Nun wird das Dortmunder Systemhaus Goeke durch Übernahme zum Canon Business Center (CBC). Allerdings muss noch das Kartellamt der Akquisition, die rückwirkend zum 1. Januar 2010 gültig sein soll, zustimmen.
Die Goeke GmbH bezeichnet sich selbst als "das druckende Systemhaus" und unterhält Filialen in Dortmund, Düsseldorf und Hamburg. Dementsprechend groß ist auch das bisherige Portfolio. Neben Canon werden unter anderem auch Systeme von Konica Minolta, Ricoh, Hewlett-Packard, Kyocera, Lexmark und OKI vertrieben. Laut Webseite des Unternehmens bleibt für die Kunden aber "alles beim Alten, es verändert sich nichts". Interessant wird allerdings, wie die Canon-Mitbewerber mit dem künftigen CBC verfahren werden. So hatte HP letztes Jahr den Partnerstatus einiger von Canon übernommener Systemhäuser aufgehoben. "Wir werden die Zusammenarbeit mit weiteren Herstellern für ausgewählte Produkte fortführen", heißt es auf der Goeke-Seite. Service und Support soll im IT-Bereich sowie für alle Maschinen und Verbrauchsmaterialien unabhängig vom Hersteller gewährleistet sein.
Sicherheit im Großkonzern
Für Goeke war 2009 mit einem Umsatz von 41 Millionen Euro das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Trotzdem sucht Geschäftsführer Andreas Heiermann die Sicherheit des großen Elektronikkonzerns: "Ausschlaggebend für diesen Schritt waren die innovativen Produkte, optimale Perspektiven und Sicherheit für die Zukunft, die Canon uns für das neue Jahrzehnt bietet - unter der Voraussetzung, das gesamte Goeke-Team sowie die Unternehmenskultur und -philosophie zu erhalten", erklärt der Geschäftsführer. Heiermann hat sich zusammen mit seinen rund 150 Mitarbeitern vorgenommen, das "erfolgreichste CBC" zu werden.
Canon läutet mit dem Abschluss der Goeke-Übernahme nun einen Strategiewechsel ein. Anstelle der hundertprozentigen Übernahmen soll nun unabhängige Fachhandelsunternehmen zu CBCs, so genannten CBC-Partner, ausgebaut werden. "Für das Jahr 2010 haben wir uns neue Ziele gesetzt. Wir wollen uns nun auf CBC-Partner konzentrieren und fünf bis zehn unabhängige CBC gründen", erklärt Canon-Geschäftsführer Jeppe Frandsen. Im Bereich IT-Solutions bleibt der CBC-Partner unabhängig, im Outputmanagement vertreibt der CBC-Partner nur noch Canon Systeme. Ein Beispiel für ein unabhängiges Canon Business Center ist EWS in Mannheim. (awe)