Herr Weinmann, Sie haben die besten Geschäftszahlen Ihrer Firmengeschichte vorgelegt. Wo steht Cancom aktuell?
Klaus Weinmann: Der deutsche Systemhausmarkt, aber auch die Kundenlandschaft, befindet sich aktuell in einer Transformationsphase. In den vergangenen Monaten haben wir entscheidende Schritte getätigt, unsere Positionierung in den Zukunftsmärkten wie Cloud Computing und IT-Mobility voranzutreiben. Gleichzeitig zeigt unser Ergebnis, dass wir auch in der Lage sind, organisch zu wachsen, wobei unser ertragsstarkes Service-Geschäft immer weiter zunimmt. Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, dass wir die Nummer eins in Deutschland werden wollen.
Sie haben jüngst Pironet übernommen und in den USA zugekauft, dazu kommt aktuell die Ankündigung des Erwerbs der rheinländischen Allgeier-Tochter Didas Business-Services. Klären Sie uns auf.
Weinmann: Die Übernahmen sind unterschiedlich zu bewerten. Mit der Pironet erweitern wir unser Angebot technisch im Cloud-Umfeld, etwa den Bereichen IaaS, PaaS, End-to-End-SLAs und Hosting und sind so in der Lage, unser eigenes Cloud-Portfolio rund um unsere Private Cloud Lösung "AHP" zu erweitern. Dazu haben wir mit dem Namen "Business Cloud", den die Pironet für sich schützen ließ, nun eine starke Marke unter unserem Dach, unter der wir den Markt zukünftig angehen werden. Auch hat das Haus eine interessante Kundenlandschaft, wie das auch bei der DIDAS Business-Services der Fall ist. Der USA-Zukauf der HPM Networks im Silicon Valley hat für uns strategische Bedeutung: Hier planen wir das Geschäft kennenzulernen und dann Stück für Stück auszubauen.
Wie weit sind Sie bei der Integration der Unternehmen? Ist Cancom jetzt für das Cloud-Geschäft komplett aufgestellt?
Weinmann: Wenn es um die Cloud geht, kann man nie komplettiert sein. Das Geschäft entwickelt sich rasant, vor allem in den USA gibt es stets neue Techniktrends und Firmen, die das Cloud Business weiterentwickeln. Wir sehen uns dennoch gut aufgestellt, sind aber natürlich immer bereit für weitere Akquisitionen, entweder um neue Kundenzugänge zu gewinnen oder auch um unsere technischen Möglichkeiten und das entsprechendes Know-how zu erweitern. Natürlich stehen wir nun vor der Aufgabe, das Portfolio, etwa von Pironet, zu integrieren. Hier sehen wir uns auf einem guten Weg, aber geben Sie uns auch etwas Zeit.
Was haben Sie in Sachen Cloud im deutschen Markt vor?
Weinmann: Wir setzen vor auf allem Kunden, die schnell skalieren wollen. Das Stichwort heißt zügiges "On-Boarding". Es geht darum, sich nicht zu lange und zu viel mit den Applikations-Altlasten zu beschäftigen, sondern Unternehmen spürbar und schnell in die Cloud mit all ihren Möglichkeiten zu transformieren. Natürlich können wir auch Kunden mit vielen Splitterapplikationen auf diesem Weg unterstützen und werden das auch nach wie vor tun, doch geht es uns vor allem darum, unser Cloud-Geschäft nun zu beschleunigen. Ein wichtiger Schritt ist hierbei auch unsere Wahrnehmung im Markt. Wir investieren entsprechend: Wir werden unser Image als Cloud-Unternehmen vorantreiben.