In Zeiten des Umbruchs können sich die Systemhäuser auf ihre Kunden verlassen. Mögen Trends wie Cloud Computing, Digitalisierung, Industrie 4.0 und Mobility die Geschäftsmodelle der IT-Dienstleister auch vor neuen Herausforderungen stellen, ihr wichtigstes Kapital, die Beziehung zu den Kunden, ist intakt und vermutlich auch so fest, dass sie auch unruhige Zeiten überdauern wird.
Diese Schlussfolgerung liegt nahe, wenn man die Ergebnisse einer Umfrage unter Systemhauskunden betrachtet, an der sich knapp 2800 Personen beteiligt haben. Sie haben insgesamt 4734 Projekte mit Systemhäusern bewertet und über alle Vorhaben hinweg die Durchschnittsnote 1,8 (im Schulnotensystem von eins bis sechs) vergeben.
Im Video: Highlights vom Systemhauskongress „Chancen 2015“
Zum Video: Cancom, Sysback und Prodatec sind die Besten
Überdurchschnittlich gut haben die Systemhäuser Cancom, Sysback und Prodatec abgeschnitten. Sie konnten jeweils in ihren Umsatzkategorien (große, mittelgroße und kleine Systemhäuser) die besten Bewertungen durch ihre Kunden eingeheimsen.
Im Video: Systemhauskongress „Chancen 2015“ - Gewinner im Interview
Zum Video: Cancom, Sysback und Prodatec sind die Besten
Ausgezeichnete Leistungen lieferten zudem Raber & Märcker und Netgo ab. Ihnen gebührt die Auszeichnung als Aufsteiger des Jahres sowie Newcomer des Jahres.
Auf den folgenden Seiten stellen wir ihnen drei Erstplatzierten in den jeweiligen Umsatzkategorien genauer vor.
Die besten großen Systemhäuser
1. Platz: Cancom
In der Kategorie der großen Systemhäuser konnte sich in diesem Jahr Cancom durchsetzen. Das Unternehmen ist zuletzt stark expandiert, unter anderem wurde Pironet NDH und der Allgeier-Tochter Didas Business Services übernommen. Erstere Akquisition ist eine Investition in das Cloud Computing. Letztere soll das angestammte Geschäftsfeld der Systemintegration stärken.
Aktuell schätzen die Kunden vornehmlich das Brot-und-Butter-Geschäft. Die mit Cancom betriebenen Projekte haben häufig Virtualisierungslösungen, neue IT-Infrastrukturen und verbesserte Anwendungslandschaften zum Ziel. Wenn es um den externen IT-Betrieb geht, kommen hin und wieder Managed-Service zum Tragen. Cloud-Projekte sind bis dato eine Randerscheinung. Insgesamt bewerteten die Anwender über 500 Projekte mit Cancom..
2. Platz: Allgeier Holding
Auch Allgeier feilt am Systemhaus-Geschäftsmodell, setzt dabei aber ganz offensichtlich andere Schwerpunkte als Cancom. Investitionen fließen vornehmlich ins Beratungsgeschäft unter anderem rund um Microsoft-Lösungen. In den Projektbewertungen rutschte Allgeier leicht von der Vorjahresnote 1,69 auf aktuell 1,80 ab, das Unternehmen büßte damit auch den Spitzenplatz vom Vorjahr ein.
3. Platz: Fritz&Macziol
Das Spitzentrio der großen Systemhäuser wird von Fritz&Macziol komplettiert. Der IT-Dienstleister konnte in der Umfrage vornehmlich mit Projekten im IBM- und Microsoft-Umfeld punkten. Oft wird der Anbieter zudem für Security- und Server-Infrastruktur-Projekte verpflichtet. Mit den Ergebnissen sind die Kunden zufrieden: In 140 bewerteten Projekte gab sie Fritz&Macziol Durchschnittsnote 1,83.
Update: Der französische Mischkonzern Vinci hat sämtliche Anteile und Assets der Imtech ICT Division erworben und damit auch sämtliche Anteile der Ulmer Systemhauses Fritz & Macziol.
Die besten mittelgroßen Systemhäuser
1. Platz: Sysback
Unter den Systemhäusern mit einem Jahresumsatz zwischen 50 Millionen und 250 Millionen Euro schob sich in diesem Jahr die Sysback AG aus Hamburg auf den ersten Rang. Im vergangenen Jahr konnten die rund 120 Mitarbeiter, die von insgesamt fünf Standorten aus die Kunden betreuen, bereits mit ihrer Projektarbeit überzeugen.
Lohn der Arbeit war der zweite Rang, im aktuelle Ranking verbesserten sie sich sogar auf den ersten Platz. Mit einer Durchschnittsnote von 1,22 konnten sich Sysback das ohnehin schon hohe Niveau des Vorjahres noch steigern. Das ist Anerkennung wert, denn auch in der Hansestadt bemüht man sich, den Umbruch im Systemhausmarkt mitzugestalten, indem das Geschäft mit Betriebsdiensten gestärkt wird.
2. Platz: IT-Haus
Unter dem erhebliche Wachstum vom IT-Haus - innerhalb von vier Jahren verdoppelte sich die Belegschaft - hat die Projektqualität nicht gelitten. Die Anwender zeigten sich in der aktuellen Erhebung sogar noch zufriedener. 2013 hievten sie das IT-Haus mit der gemittelten Note von 1,32 auf den ersten Platz des Rankings. 2014 erreichte es mit der leicht verbesserten Gesamtnote 1,31 den zweiten Platz.
3. Platz: SVA Systemvertrieb Alexander
Ein Dauergast unter den besten Systemhäusern ist SVA Systemvertrieb Alexander aus Wiesbaden. Mit über 340 Mitarbeiter betreibt das Unternehmen Integrationsprojekte, vornehmlich im IBM-Data-Center-Umfeld. In diesem Jahr kamen viele Storage- und Infrastruktur-Projekte in die Wertung. Mit der Gesamtnote von 1,45 hat sich SVA Systemvertrieb Alexander den dritten Platz verdient.
Die besten kleinen Systemhäuser
1. Platz: Prodatec
Im Wettbewerb um die Krone der besten kleinen Systemhäuser stürmte die Prodatec auf den ersten Platz. Das Unternehmen aus Bergisch-Gladbach mit Niederlassungen in Köln und Berlin kam zum ersten Mal in die Wertung, weil es in früheren Erhebungen nicht die Mindestzahl von zehn benoteten Projekte vorweisen konnte. In diesem Jahr wurden 38 Vorhaben mit einer Durchschnittsnote von 1,09 bewertet. Mit einer derart guten Note konnte bislang kein Systemhaus aufwarten.
2. Platz: Krämer IT
Nach einem Jahr Pause hat es auch die Krämer IT wieder in die Bestenliste geschafft. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr nicht die Voraussetzung für eine Wertung vorweisen, doch in diesem Jahr hat es wieder geklappt. Die Kunden haben ihre Erfahrung in 136 Projekten protokolliert und mit der Gesamtnot 1,25 bewertet. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf Infrastrukturvorhaben, vielfach ging es dabei um Security-Lösungen, Microsoft-Produkte und die Windows-7-Einführung.
3. Platz: Advanced Unibyte
Advanced Unibyte, Spezialist für Datenspeicherung und -sicherung verbessert sich Jahr für Jahr im Kundenurteil. 2014 steht unter insgesamt 55 bewerteten Projekten die Gesamtnote 1,32 (nach 1,35 und 1,55 in den Vorjahren). Advanced Unibyte zählt zudem zu den wenigen Systemhäusern, die bewertete Cloud-Projekte vorweisen können. Das Unternehmen betreibt Storage-Lösungen auf Netapp-Basis im on-Demand-Modell.
Aufsteiger und Newcomer des Jahres
Aufsteiger des Jahres 2014: Raber & Märcker
In der Auswertung über alle Größenklassen hinweg konnte sich ein Unternehmen besonders hervortun: Raber & Märcker wurde in 16 bewerteten Projekten mit der Gesamtnote 1,93 bedacht. Das ist eine Verbesserung gegenüber 2013 um 0,37 Punkte. Damit ist Raber & Märcker Aufsteiger des Jahres unter den besten Systemhäusern 2014.
Newcomer des Jahres 2014: Netgo
Newcomers des Jahres ist, wer erstmals an der Umfrage teilgenommen hat beziehungsweise in die Wertung gekommen ist, also die Mindestzahl von zehn bewerteten Projekten vorweisen kann. Von der Zählung werden jedoch diejenigen Unternehmen ausgeschlossen, die sich bereits unter den drei Erstplatzierten in den Umsatzklassen wiederfinden. In diesem Jahr konnte sich erstmals die Netgo für die Systemhauswertung qualifizieren. Sie stürmten flugs auf Platz neun in der Rangliste der besten kleinen Systemhäuser. Damit gebührt Netgo der Titel des Newcomer des Jahres 2014.
Im Video: Highlights vom Systemhauskongress „Chancen 2015“, Teil 2