Bei Cancom bahnt sich ein großer Aktienrückkauf an: Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, binnen eines Jahres vom 20. Oktober 2021 bis 19. Oktober 2022 bis zu rund 3,5 Millionen eigene Aktien und damit bis zu insgesamt etwa 9,09 Prozent des derzeitigen Grundkapitals zurückkaufen zu wollen.
Damit macht der Vorstand von der ordentlichen Hauptversammlung vom 26. Juni 2019 beschlossenen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG Gebrauch. Auf Basis dieser Ermächtigung wurden bisher keine eigenen Aktien erworben.
Mehr als 170 Millionen Euro
Der Erwerb soll laut Cancom über die Börse erfolgen. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis je Aktie ohne Erwerbsnebenkosten darf dabei den arithmetischen Mittelwert der Schlussauktionspreise der Aktie der Cancom SE im XETRA-Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten drei Börsenhandelstagen vor dem Erwerb um nicht mehr als 10 Prozent über- oder unterschreiten. Gemessen am Schlusskurs von knapp 50 Euro am Tag der Ankündigung, also vom 11. Oktober 2021, hätte die Papiere einen Wert von mehr als 170 Millionen Euro.
Das Unternehmen teilt mit, die erworbenen Aktien zu allen rechtlich zulässigen Zwecken zu verwenden. Die Aktien können auch eingezogen werden. Der Aktienrückkauf wird unter Führung eines unabhängigen Kreditinstituts nach Maßgabe der Safe-Harbour-Regelungen des Artikels 5 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 des Europäischen Parlaments und Rates vom 16. April 2014 in Verbindung mit den Bestimmungen der Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 der Kommission vom 8. März 2016 erfolgen. Das beauftragte Kreditinstitut wird demnach seine Entscheidungen über den Zeitpunkt des Aktienerwerbs unabhängig und unbeeinflusst von der Cancom SE treffen.
Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen angekündigt, das Geschäft in Großbritannien und Irland für 400 Millionen Euro an eine Telefónica-Tochter zu verkaufen. Den Erlös will Cancom überwiegend in den Erwerb von Unternehmen in den Kernregionen Deutschland, Österreich und Schweiz investieren.
Lesen Sie auch:
Kramer & Crew, SVA, Controlware und Tec-Sas: Das sind Deutschlands beste Systemhäuser 2021
Für 400 Millionen Euro: Cancom verkauft Geschäft in Großbritannien und Irland