Rückendeckung für Online-Händler

Burda übernimmt Cyberport vollständig

05.07.2017 von Matthias Hell
Wegen hoher Kosten gab es in den letzten Jahren wiederholt Gerüchte, Burda wolle sich von Cyberport trennen. Nun hat der Medienkonzern die verbleibenden zwei Prozent an Cyberport übernommen und demonstriert damit Rückendeckung.
Gehört jetzt zu 100 Prozent zu Burda: Der Online-Händler Cyberport
Foto: Cyberport

Hubert Burda Media übernimmt die verbleibenden zwei Prozent der Geschäftsanteile der Cyberport GmbH vom bisherigen Mitgesellschafter Olaf Siegel. Damit ist Burda von nun an alleiniger Eigentümer der Cyberport GmbH.

Burda ist seit 1999 - damals noch als Risikokapitalgeber - an Cyberport beteiligt, im Jahr 2000 übernahm das Technologie- und Medienunternehmen dann die Mehrheit der Anteile. Zusammen mit seinem Bruder Jörg hat Olaf Siegel Cyberport 1998 gegründet - gemeinsam mit Jörg Holzmüller. Siegel war fast 15 Jahre Geschäftsführer von Cyberport und ist anschließend in den Beirat gewechselt. Cyberport ist mit einem Umsatz von rund 750 Millionen Euro in 2016 heute einer der größten deutschen Online-Händler.

Burda bekräftigt Bedeutung von Cyberport

Vor allem der Ausbau des Store-Netzwerks auf zeitweise 15 stationäre Filialen führte bei Cyberport zu stark gestiegenen Kosten und brachte das Unternehmen in die Verlustzone. Seit einiger Zeit tauchen deshalb regelmäßig Gerüchte auf, Burda wolle sich von dem Elektronikversender trennen, die der Medienkonzern allerdings nie bestätigte. Zur vollständigen Übernahme von Cyberport heißt es nun, die Anteilsübernahme sei Teil eines längerfristig geplanten Übergabeprozesses gewesen.

"Wir sind sehr zufrieden mit der positiven Entwicklung von Cyberport", erklärt Aliz Tepfenhart, Beiratsvorsitzende von Cyberport und Geschäftsführerin der Burda Digital Holding, weiter. Die Anteilsübernahme verdeutliche auch nochmals die Bedeutung und Rolle des Unternehmens für Burda. "Unser besonderer Dank gilt dabei Olaf Siegel für die langjährige unternehmerische und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die wesentlich für die Erfolgsgeschichte von Cyberport war", so Tepfenhart. (mh)

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