Erste Liste mit Fehlern und Auffälligkeiten

Bugs und Nervereien bei OS X Mountain Lion

27.07.2012 von Walter Mehl
Das Betriebssystem ist neu, aber beim Kunden funktioniert der Rest nicht mehr? Damit das Update auf Mountain Lion kein schlechter Tag für den Mac wird, haben wir eine Liste mit bereits bekannten Fehlern zusammengestellt.

Das Betriebssystem ist neu, aber beim Kunden funktioniert der Rest nicht mehr? Damit das Update auf Mountain Lion kein schlechter Tag für den Mac wird, haben wir eine Liste mit bereits bekannten Fehlern zusammengestellt.

Einige der Fehler, die bei der Installation oder sofort danach sichtbar sind, konnten wir bereits selbst überprüfen. Das heisst nicht, dass wir Lösungen anbieten können, sondern nur, dass die Macs in der Redaktion und die Testrechner auch nicht immer reibungslos funktionieren.

Mountain Lion
10.8 Mountain Lion hat etliche Neuerungen. Einige sind offensichtlich, andere versteckt. Wir zeigen auf den folgenden Bildern, was neu ist und wo Sie es finden.
Mountain Lion Tester
Vor der Installation testen! Unser exklusiver Mountain Lion Tester zeigt Ihnen, ob Ihr Mac schon für 10.8 tauglich ist:
Mitteilungszentrale
Die Mitteilungszentrale: Oben rechts blendet OS X jetzt Benachrichtungen ein. Dies können neu eingetroffene E-Mails, Twitter-Meldungen oder System-Updates sein. Apple hat sich hier offenbar beim beliebten Notifier Growl inspirieren lassen.
Mitteilungszentrale Einstellungen
Benachrichtigungen: In den Einstellungen der Mitteilungszentrale können Sie bestimmen, welche Programme Sie benachrichtigen dürfen und auf welche Art und Weise.
Game Center
Game Center: Nun können auch Spiele aus dem Mac App Store über das Web gegeneinander antreten oder Erfolge und Highscores miteinander vergleichen.
Erinnerungen
Erinnerungen: Aufgaben landen jetzt nicht mehr versteckt im Kalender iCal, sondern sind in eine eigene Anwendung umgezogen. Die Erinnerungen werden auf Wunsch per iCloud mit iOS oder anderen Rechnern synchronisiert

Diktierfunktion: Ähnlich wie bei Siri können Sie jetzt Texte per Mikrofon diktieren. Dazu müssen Sie dieses zunächst in den Systemeinstellungen aktivieren. Dann können Sie per Tastendruck (2x Fn drücken) ein Diktat starten.
iCloud-Dokumente
Dokumente abgleichen: Via iCloud können Sie jetzt Textnotizen von "Textedit" oder auch Dokumente aus iWork per Cloud über mehrere Geräte teilen.
Twittern
Weiterleiten: Jetzt gibt es einen neuen Punkt im Finderfenster. Damit können Sie Dateien direkt aus dem Finder mit anderen teilen. Fotos kann man beispielsweise twittern oder bei flickr hochladen.
Safari 6
Safari 6: Die neue Ausgabe des Apple-Browsers bringt unter anderem die neue Übersicht "Tab-View". Damit kann man seine geöffneten Seiten durchblättern wie seine Musikalben in iTunes per Cover-Flow. Zudem sind Suchleiste und Adresszeile jetzt ein Feld.
VIP Mail
VIP Mail: Ab jetzt können Sie bestimmte Kontakte als VIPs markieren. Dadurch landen E-Mails von diesen in einem eigenen Postfach. Ab ioS 6 funkioniert dies auch am iPhone/iPad.

Gatekeeper: "Tut mir leid, heute nur Gästeliste!" Mit Mountain Lion können Sie einstellen, welche Art von Programmen installiert werden darf. Alles, nur zertifizierte Programme oder gar ausschließlich Anwendungen aus dem Mac App Store.

Notizen: Die neue Notizen-App synct mit iCloud und protzt mit lebensechtem Aussehen. Praktisch ist sie zum Glück aber auch.

Dashboard: Die Verwaltung der Dashboard-Widgets erinnert jetzt sehr an Launchpad, beziehungsweise an iOS.
AirPlay
Airplay: Jetzt sind auch Macs Airplay-fähig und streamen Musik oder sogar das Bild des Display an andere Geräte (geht nicht mit jedem Mac)
Airplay-Einstellungen
Airplay-Einstellungen: In den Systemeinstellungen können Sie einige Optionen wählen und beispielsweise die Auflösung des Bildschirm für Airplay anpassen.
Systeminformationen
Systeminformationen: Das Tool "Über diesen Mac" sieht jetzt komplett anders aus, bietet aber im Grund nicht viel Neues.
Bildschirmschoner
Neue Screensaver: Vielleicht nicht die wichtigste Neuerung und dennoch hübsch: neue Bildschirmschoner für den Nutzer.

Infobalken: Im Finder und an anderen Stellen des Systems sehen Sie Downloadfortschritte schön visualisiert.

Der Überblick

Parallels Desktop (alle Versionen vor 7.0.15055; auch alle Versionen, die mit 6 beginnen)

Wesentliche Teile von Parallels Desktop vor Version 7.1.15055 sind mit OS X Mountain Lion inkompatibel; das Installationsprogramm von Mountain Lion entfernt diese Teile und verschiebt sie in den Ordner "Inkompatible Software". Danach lässt sich Parallels Desktop nicht mehr starten.

Optimal ist eine Aktualisierung VOR dem Umstieg auf OS X Mountain Lion. Dazu startet man Parallels Desktop und wählt den Befehl "Parallels Desktop > Nach Updates suchen". Das funktioniert aber nur mit Parallels Desktop 7; ältere Versionen lassen sich auf diesem Weg zwar aktualisieren, aber erst ab Version 7 sind diese auch kompatibel mit Mountain Lion.

Wer bereits in die Falle getappt ist, muss - nach der Anmeldung beim Parallels Kundendienst - die Aktualisierung für Parallels 7 als Download-Datei auf den Mac holen und installieren.

Vmware Fusion

Wie bei Parallels Desktop werden wesentliche Teile von Vmware Fusion bei der Installation von Mountain Lion in den Ordner "Inkompatible Software" verschoben. Vmware Fusion lässt sich dann nicht mehr starten. (Korrektur 26.7.2012: Ab Version 4.1.3 ist Vmware Fusion mit Mountain Lion kompatibel; siehe http://blogs.vmware.com/teamfusion/)

Snapz Pro X

Wie bei Parallels Desktop wird ein Teil des Screen-Recording-Programms in den Ordner "Inkompatible Software" verschoben. Snapz Pro X arbeitet unter OS X Mountain Lion nicht mehr. Der Hersteller Ambrosia Software hat ein Update angekündigt.

Elgato Eyetv

OS X Mountain Lion meldet beim ersten Start, dass Eyetv auf das Adressbuch ("Kontakte") zugreifen will. Eyetv funktioniert - unabhängig davon, ob man den Zugriff erlaubt oder nicht. Update: Elgato teilt uns auf Nachfrage mit, dass dieser Zugriff nur dazu dient, bei der Produktregistrierung den Namen des Nutzers automatisch auszufüllen. Mit einer kommenden Version soll diese Abfrage entfallen.

iPhoto

Wie bei Elgato Eyetv meldet OS X Mountain Lion beim ersten Start, dass iPhoto auf das Adressbuch zugreifen will. iPhoto funktioniert mit oder ohne Zugriffsrechte auf das Adressbuch. Wir vermuten, dass diese Abfrage für die "Fotos per E-Mail teilen"-Funktion benötigt wird.

Caroon Copy Cloner

Beim Start von Carbon Copy Cloner erhält man die Fehlermeldung, dass diese Software nicht mit OS X Mountain Lion kompatibel ist. Das Update ist allein über die Internetseite des Entwickler erhältlich (www.bombich.com), die eingebaute Update-Funktion von Carbon Copy Cloner funktioniert nicht.

Default Folder X

Erst ab Version 4.4.10 ist Default Folder X mit OS X Mountain Lion kompatibel - ältere Versionen der Software werden bei der Installation von OS X Mountain Lion in den Ordner "Inkompatible Software" verschoben.

Alte Umgebungen

Apple schneidet gerne „alte Zöpfe“ ab und lässt deshalb ältere Softwareumgebungen gerne weg, die nach der Ansicht in Cupertino nicht mehr zeitgemäß sind. So überrascht es nicht, dass weder die Laufzeitumgebung Java noch der Windowmanager x11 zum Serienumfang von Mountain Lion gehören. Zudem werden diese Softwarehelfer offenbar gelöscht, selbst wenn man sie vor dem Umstieg auf 10.8 im System hatte.

Wir starten Photoshop CS 3, Mountain Lions Reaktion sinngemäß: „Einmal Java installieren, bitte!“ Diese Meldung schickt uns in die Anwendung für den Mac App Store, wo jetzt alle Apple-Updates verwaltet werden. Download und Installation der Java-Umgebung klappen jedoch problemlos und auch die etwas betagte Photoshop-Version läuft nun wieder wie gewünscht.

Etwas ruppiger geht es bei einer anderen Software zu. Das kleine Spiel „Beep“ aus dem Mac App Store meldet beim ersten Start unter 10.8, dass wir doch bitte die alte Fensterumgebung X11 installieren mögen. Dies verwundert zwar, aber dem Wunsch kommen wir gerne nach – versuchen es zumindest. Hier klappt die Installation nicht so reibungslos.

Die Seite, die das Popup öffnen soll, existiert zunächst nicht, ist inzwischen aber erreichbar. Einen offiziellen Download von X11 gibt es von Apple jedoch nicht. Stattdessen verweist uns Apple an die Seite des Projektes XQuartz, auf dem auch Apples X11-Anwendung basiert. Kaum ist der Installer von der Seite des Open-Source-Projektes durchgelaufen, schon funktioniert auch unser Spiel wieder. Apple hat mit der X11-Umgebung offenbar einfach abgeschlossen. (macwelt/cm)