In Deutschland besteht grundsätzlich die Pflicht zur Buchführung. Aus diesem Grund sollte sich ein Unternehmer zwangsläufig mit diesem Thema auseinandersetzen. In diesem Artikel klären wir ein paar wichtige Begriffe und Fakten zur Buchhaltung.
Buchhaltung - das sollten Unternehmer wissen
Zur Buchführung verpflichtet sind laut Gesetz alle Gewerbetreibende, die in einem Jahr einen Gewinn von mindestens 60.000 Euro oder einen Umsatz von mindestens 600.000 Euro erwirtschaftet haben. Das bedeutet aber nicht, das Unternehmen, die weniger Gewinn bzw. Umsatz erreicht haben, ihre Ausgaben und Einnahmen nicht erfassen müssen. Das ist nämlich für alle Gewerbetreibende ohne Ausnahme verpflichtend. Es besteht jedoch folgender Unterschied:
Umsatz kleiner als 600.000 Euro bzw. Gewinn niedriger als 60.000 Euro:
Der Gewerbetreibende kann die einfache Buchführung beim Finanzamt abgeben. Dabei werden Einnahmen und Ausgaben einfach nebeneinander dargestelltUmsatz größer als 600.000 Euro bzw. Gewinn höher als 60.000:
Der Gewerbetreibende ist zur doppelten Buchführung verpflichtet. Dabei wird ein Geschäftsvorfall stets zweimal erfasst.
Wer ist von der Buchführung befreit?
Da die doppelte Buchführung wesentlich ausführlicher, zeitraubender und komplizierter ist, gehen viele Unternehmer dazu über, eine entsprechende Buchhaltungssoftware zu nutzen. Diese ist auch als Cloudlösung für das mobile Arbeiten geeignet. Während kleinere Unternehmen ihre Buchhaltung oft an selbstständige Steuerberater auslagern, unterhalten große Konzerne ganze Abteilungen, die nur für die Buchführung zuständig sind.
Lesetipp: Buchhaltung mit Banking-App
Warum ist die Buchführung wichtig?
In erster Linie kommen die Unternehmen mit dem Führen der Bücher ihrer Pflicht gegenüber dem Finanzamt nach. Dieses errechnet daraus die Steuerabgaben, die das Unternehmen leisten muss. Daneben ist die Bilanz aber auch für die Unternehmen selbst sehr wichtig. Durch die Erfassung aller Geschäftsvorfälle können Kostenpunkte reduziert und damit Geld gespart werden. Darüber hinaus können mit ihrer Hilfe verschiedene Kennzahlen und die Selbstkosten errechnet werden.
Wie sieht die Buchführung aus?
In der Buchführung werden alle Vorgänge erfasst, die das Vermögen eines Unternehmens berühren, beispielsweise:
Warenein- und -ausgang
Einnahmen aus dem Verkauf
Abschreibungen
Zinserträge
Mietausgaben
Jeder Bereich hat dabei sein eigenes Konto mit einer Soll- und einer Habenseite auf welche die entsprechenden positiven bzw. negativen Berührungen verbucht werden. Der Kontenrahmen richtet sich nach der Branche des jeweiligen Betriebs. Das wichtigste Element der Bilanzierung ist der Jahresabschluss. Er wird durch die Gegenüberstellung aller Konten gebildet, ist ein wichtiges Kriterium für die Vergabe von Krediten und dient als Berechnungsgrundlage für Steuern.
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
Um alle Vorgänge der Buchhaltung nachvollziehen zu können, wurden verschiedene Vorgaben festgelegt, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB):
Belegpflicht:
Die Buchhaltung muss auf Grundlage von Zahlungsbelegen durchgeführt werden.Organisation:
Alle Belege müssen chronologisch und nachvollziehbar verwahrt werden.Transparente Buchungen:
Alle durchgeführten Buchungen müssen sinnvoll, transparent und nachvollziehbar sein.
Diese Grundsätze dienen nicht nur der Nachvollziehbarkeit der Daten durch das Finanzamt, sondern stellen auch für den Buchhalter eine deutliche Arbeitserleichterung dar. Um alle Vermögensgegenstände in der Bilanz zu erfassen, sollte außerdem regelmäßig eine Inventur durchgeführt werden.
Ebenfalls lesenswert: An diesen Tools kommt kein Freelancer vorbei
Fazit
Die Buchhaltung ist für viele Unternehmer eine eher unangenehme Aufgabe. Nichtsdestotrotz hält die Bilanz wichtige Informationen bereit und kann als Grundlage für Bankgespräche dienen. Wer sich frühzeitig um eine ordentliche Buchhaltung kümmert, alle Belege aufbewahrt und sortiert und sich eingehend mit dem Thema befasst, kann von einer sauberen Bilanz profitieren. (rw)