Fälschungen von Tintenpatronen und Tonerkartuschen sind Brother ein Dorn im Auge. Nun will der Hersteller mit Hilfe der Markenschutzexperten von Incopro die gefakten Produkte im Internet aufspüren.
Gefälschte Verbrauchsmaterialien für Drucker und Kopierer verursachen hohe Schäden: Im Glauben, Originalware zu kaufen, bekommen Verbraucher oft minderwertiges Material, das nicht nur schlechte Druckergebnisse erzielen, sondern auch die Endgeräte in Mitleidenschaft ziehen kann. Den Herstellern wiederum entstehen Einnahmeverluste. Zudem leidet das Image, wenn vermeintliche Original-Supplies nicht die Performance leisten, da man sich von ihnen verspricht.
Um das Angebot der betrügerischen Verbrauchsmaterialien einzudämmen, arbeitetBrotherab Anfang Dezember 2018 nun mit der MarkenschutzagenturIncoprozusammen. Die Markenexperten durchsuchen das Internet nach Bildern, Logos und Texten, um Unternehmen zu identifizieren, die die Marke Brother nutzen, um gefälschte Druckerpatronen und Tonerkartuschen zu verkaufen. Dabei geht es wohlgemerkt um gefälschte Ware und nicht um legal in den Verkehr gebrachte Supplies von Drittanbietern.
Warnung an die Händler
In einem Schreiben an die Brother-Geschäftspartner begründet Sascha Bick, Vertriebsleiter Retail, Fachhandel und Distribution bei Brother, die Maßnahme: "Wir wollen die Anzahl der gefälschten Produkte, die unter der Marke Brother verkauft werden, reduzieren. Darüber hinaus wollen wir sicherstellen, dass die Qualität von Original-Druckerpatronen und Tonerkartuschen nicht dadurch beeinträchtigt wird, dass Kunden Verbrauchsmaterialien von Drittanbietern mit Brother-Produkten verwechseln", schreibt der Vertriebsleiter.
Das Schreiben soll wohl Händler auch darauf aufmerksam machen, dass ihnen durch die Incopro-Recherchen Probleme ins Haus stehen könnten, sollten sie gefälschte Ware vertreiben: "Wir sind uns bewusst, dass einige unserer Vertriebspartner unbeabsichtigt Verbrauchsmaterialien von Drittanbietern unter der Marke Brother vertreiben. Wir möchten Sie daher bitten, Ihre Brother-Verbrauchsmaterialien zu überprüfen, um sicherzustellen, dass diese mit den gesetzlichen Bestimmungen übereinstimmen", heißt es in dem Schreiben.
Welche Merkmale die Händler nun bei den Tinten und Tonern überprüfen sollen, darüber hält sich der Hersteller bedeckt. Zu häufig wurden auch ausgeklügelte Siegel und Sicherheitsmerkmale gekonnt gefälscht. Händler, die Zweifel an der Echtheit der Ware haben, können diese kostenlos bei Brother überprüfen lassen. Dies kann über ihre üblichen Brother-Ansprechpartner geschehen. Auf jeden Fall sollten Reseller misstrauisch werden, wenn ihnen angebliche Originalware zu einen deutlich niedrigeren Preis als üblich angeboten wird.
Brother Toner-Recycling-Werk in Krupina / Slowakei
Im slowakischen Krupina hat Brother ein Werk zum Recycling von Tonerkartuschen aufgebaut.
Manažérske parkovisko! Zum Glück auch auf Englisch - damit ausländische Führungskräfte ihren Parkplatz finden.
Hier kommen die leeren Kartuschen an, die von Verbrauchern über das Rücknahmesystem zurückgeschickt werden.
Craig McCubbin, Managing Director der Brother-Tonerwerke in England und der Slowakei, erläutert den Arbeitsprozess.
Jede Kartusche wird erfasst...
... und mit einer Schutzleiste versehen.
Dann warten die leeren Tonerbehälter...
... auf die Sortierung.
Hier werden die Kartuschen...
... nach Typ sortiert.
Nach Möglichkeit werden fast alle Bestandteile wiederverwertet.
Nur wenn die Kartusche beschädigt ist, wird sie geschreddert. Das Granulat wird dann zu neuen Kartuschen verschmolzen.
Die Tonerbehälter werden zerlegt und grob gereinigt.
Dabei wird das restliche Tonerpulver abgesaugt.
In verschiedenen Produktionsstraßen können unterschiedliche Toner produziert oder wiederverwertet werden.
Ein Großteil der Fertigung geschieht im Reinraum.
Wer in den Reinraum rein will, muss entsprechende Kleidung tragen!
Bevor die Kartuschen wiederbefüllt werden, werden sie gründlich geputzt.
Hier wird beispielsweise die Developer-Walze gereinigt.
Die Wiederaufbereitung ist sehr aufwändig.
Fehlende oder defekte Teile werden ersetzt.
Wer an der Farbtoner-Straße arbeitet, erkennt man an den Fingernägeln.
Neben wiederaufbereiteten Kartuschen werden auch neue Tonerbehälter assembliert.
Wieder aufbereitete und neu assemblierte Kartuschen werden wie bei einem "Y" zur Befüllung zusammengeführt.
So kommt das neue Tonerpulver in die Behälter.
Genug aufgefüllt? Die Waage gibt Aufschluss.
Ob Schwarzweiß-...
... oder Farbkartusche, ...
... jedes Produkt wird akribisch auf Funktionstüchtigkeit überprüft.
In Langzeittest werden haltbarkeit und Reichweite der Kartuschen untersucht.
Dazu werden tausende von Testbögen bedruckt.
Die fertig befüllten und getesteten Kartuschen werden verschweißt...
... und warten auf die Verpackung.
Hier kommt die Ware in die Kartons.
In der Sowakei legen die Hennen keine eckigen Eier - das ist die Umverpackung für die Kartuschen.
Die Packungen werden dann auf Paletten gestapelt...
... und mit Transportfolie umwickelt.
Hier warten die fertig gepackten Paletten auf die Abholung.
Vorsicht Gabelstapler!
Mit der Verladung auf LKWs verlassen die Kartuschen das Werk um in ganz Europa Brother-Druckern das Drucken zu ermöglichen.
Hier betonen Mitarbeiter, wie gerne sie für Brother in Krupina arbeiten.
Das sieht man auch an den Taschen im Umkleideraum.