Online-Marktplätze im Visier

Brother registriert 40.000 Verstöße gegen den Markenschutz

29.04.2022 von Armin Weiler
Im Kampf gegen Fälschungen, Plagiate und andere Verletzungen des Markenschutzes hat Druckerhersteller Brother vergangenes Jahr europaweit 40.000 Verstöße geahndet.

Produktfälschungen, missbräuchliche Verwendungen von Markennahmen und irreführende Produktbeschreibungen sind nicht nur für die Hersteller der Originalprodukte, sondern auch für die Verbraucher ein Ärgernis.

Brother arbeitet mit den Ermittlungsbehörden zusammen, um gegen Verletzungen des Markenrechts vorzugehen.

So kämpfen Druckerhersteller schon lange gegen Verletzungen des Markenschutzes. Dabei geht es nicht nur um dreiste Fälschungen und Plagiate, sondern auch um Patente oder Geschmackmuster. Brother hat im vergangenen Jahr im Rahmen einer Partnerschaft mit der Markenschutzagentur Incopro insbesondere die Online-Vertriebskanäle ins Visier genommen. Dabei wurden mehr als 28.000 Online-Angebote, die Marken- und Urheberrechte verletzen, und weitere 16.000 irreführende Angebote verboten.

Betrug auf dem Amazon-Marktplatz

Auch der Marktplatz von Amazon fällt immer wieder durch Verletzungen des Markenschutzes auf. Auf Betreiben Brothers wurden 2021 990 ASINs (Amazon Standard Identification Number) wegen Markenmissbrauchs und 148 ASINs wegen Patentverletzungen entfernt.

Außerdem ging das Unternehmen gegen mehr als 80 Websites vor, die die Marke nach Ansicht von Brother missbraucht haben, sei es durch Infizierung mit Malware oder durch betrügerische Aktivitäten. "Der Schutz des geistigen Eigentums von Brother ist nach wie vor eines unserer wichtigsten Themen. Im Jahr 2021 stießen wir auf über 40.000 Verstöße, die unsere Kunden in die Irre führten und die ihnen schaden könnten", erläutert Isao Noji. Chairman & Managing Director von Brother International Europe.

Zehn Fälle von Produktfälschungen

Noji berichtet zudem von weiteren zehn Fällen von Produktfälschungen, die in Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden aufgedeckt, untersucht und verfolgt werden konnten. Dabei waren eine Reihe von Fälschernetzwerken in die illegalen Machenschaften verstrickt. "Es ist mir außerordentlich wichtig, dies zu betonen, da Kunden auf der Suche nach einem guten Angebot möglicherweise gutgläubig Produkte kaufen, von denen sie annehmen, dass sie von Brother stammen, und nicht wissen, dass es sich in Wirklichkeit um Fälschungen handelt", bekräftigt der Brother-Chairman. Aus diesem Grund investiere Brother kontinuierlich in den Kampf gegen Markenrechtsverletzungen. So hat der Hersteller im vergangenen Jahr ein umfassenderes Anti-Fälschungsprogramm eingeführt, um gegen die enorme Zunahme von Fälschern sowohl online als auch offline vorzugehen.

Kunden rät Brother, nur bei zugelassenen Kanälen, Lieferanten und Einzelhändlern zu kaufen. Die Echtheit des Produkts kann dabei unter https://www.brother.de/verbrauchsmaterial/original-brother-verbrauchsmaterial/anti-counterfeit überprüft werden. Wer Zweifel hat, ob es sich um eine Original-Brother-Produkt handelt, kann sich unter www.brother.com/id melden oder Brother per E-Mail unter IPRinfo@brother.co.uk kontaktieren.

Rundgang mit dem Zoll auf der Paperworld 2015

Für Plagiate, Fälschungen und Schutzrechtsverletzungen durch Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union ist der Zoll zuständig.

In der Zolldienststelle auf der Frankfurter Messe bereiten sich Herstellervertreter und Zollmitarbeiter auf die Aktion vor.

Mit einem ganz speziellen "Einsatzfahrzeug" macht sich der Zoll auf den Weg.

Für die Messe ist das Zollamt Frankfurt am Main - Osthafen zuständig.

Um Produktpiraterie einzuschränken hat die Messegesellschaft das Programm "Messe Frankfurt against Copying" ins leben gerufen.

Ziel der Einsatzgruppe: Die Remanexpo, die die Aussteller aus den Bereichen Drucker-Verbrauchsmaterialien und Zubehör, Recycler-Industrie sowie OEM-Toner -Tintenkartuschen bündelt.

Vor dem Rundgang bespricht Stefan Pranzas, Sachbearbeiter Verbote und Beschränkungen beim Hauptzollamt Darmstadt, mit den Beteiligten die Verhaltensregeln.

Unter Leitung von Sachbearbeiter Stefan Pranzas werden verdächtige Messestände inspiziert.

Auch Listen und Kataloge werden kontrolliert.

Der Rundgang des Zolls durch die Halle 6.0 bleibt nicht unbemerkt.

Mancher Aussteller lässt die Plagiate schnell in den Schränken verschwinden, doch auch dort schaut der Zoll nach.

Auch im Reisegepäck können verdächtige Ausstellungsstücke versteckt sein.

Selbst eine Handtasche weckt das Interesse des Zolls.

Die Vertreter von Brother haben Plagiate entdeckt. Leider kann der Zoll nicht einschreiten, da eine Vertriebsniederlassung in der Europäischen Union existiert.

Hinter angeblicher Originalware verstecken sich oft geschickte Fälschungen.

Der Anwalt eines großen Kopiererherstellers inspiziert zusammen mit einem Zollbeamten ein verdächtiges Ausstellungsstück .

Den Standbesitzern wird die Sachlage erklärt.

In den Katalogen müssen alle Stellen mit den beanstandeten Produkten geschwärzt werden.

Das gilt auch für die Werbeplakate, die Pranzas und seine Kollegen entdeckt haben.

Entweder Abhängen oder übermalen - dieser Standbetreiber entscheidet sich für zweites.

Oberstaatsanwalt Weizmann wird hinzugezogen.

Auch hier könnten noch problematische Tonerkartuschen in den Schränken lagern.

Typenbezeichnungen werden genau mit Listen mit Verdachtsfällen verglichen, die schon im Vorfeld erstellt wurden.

Immer wieder verzögern lange Diskussionen mit den Standbetreibern den Rundgang.

Der Hersteller dieser Tonerkassetten hat wesentliche Designmerkmale von Brother kopiert.

Oberstaatsanwalt Weizmann lässt sich von den Brother-Spezialisten den Verdacht schildern.

Nun werden die verdächtigen Tonerkartuschen einer genauen Untersuchung unterzogen.

Alles wird für ein späteres Verfahren genau dokumentiert.

Die Kartuschen werden durch den Zoll sofort sichergestellt.

Die Aktivitäten des Zolls zeigen Wirkung: In den letzten Jahren wurden auf der Paperworld deutlich weniger Plagiate entdeckt.

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