Halbleiterstandort Dresden

Bosch will milliardenschweres Chip-Werk in Dresden bauen

16.06.2017
Internet der Dinge und Industrie 4.0 sind in aller Munde. Die Welt wird vernetzt. Dafür braucht es Mikrochips. Die werden bereits in Dresden produziert - und bald wohl auch von Bosch.
Bosch plant, in Dresden Chips für selbstfahrende Autos von Daimler herzustellen.
Foto: Robert Bosch GmbH

Mit einer Chipfabrik des Autozulieferers Bosch steht dem Halbleiterstandort Dresden eine weitere Milliardeninvestition ins Haus. Die Nachricht passe ins "aktuelle Gesamtbild einer neu am Standort entstehenden Dynamik", sagte der Präsident des Branchenverbandes Silicon Saxony, Heinz Martin Esser, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Monaten hatten bereits Globalfoundries und Infineon, die in Dresden ebenfalls Mikrochips produzieren, Investitionen teils im Milliardenbereich angekündigt.

Esser führte dies auch auf das neue IPCEI-Förderprogramm (Important Projects of Common European Interest) zurück, das ein klares Signal der Bundesregierung und der EU sei, "die Mikroelektronik im globalen Wettbewerb als Schlüsselindustrie für nahezu alle europäischen Industrieproduktionen nachhaltig zu stärken und auszubauen". Silicon Saxony bleibe damit der wichtigste europäische Standort für die Produktion modernster Mikroelektronik und Halbleitertechnologie.

Bosch will dpa-Informationen zufolge rund eine Milliarde Euro in die Chipfabrik in Dresden investieren. Etwa 700 Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Produktionsstart ist für 2021 vorgesehen. Einzelheiten zu dem Projekt wollen Bundeswirtschaftsministerium und der Konzern am Montag bekanntgeben.

Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung soll in dem Werk Elektronik für Sensoren produziert werden. Die Produktion ziele auf den Einsatz bei autonomen Automobilen sowie im sogenannten Internet der Dinge, bei dem Maschinen und alle mögliche Technik vernetzt werden. Die Investition wird demnach mit viel Fördergeld unterstützt. Dresden soll sich als Standort gegen harte internationale Konkurrenz durchgesetzt haben - unter anderem gegen New York und Singapur. (dpa/rs)