Wiederaufbereitete Kartuschen

Blauer Engel für Brother-Recycling-Toner

23.08.2023 von Armin Weiler
Wiederaufbereitete Druckerverbrauchsmaterialen reduzieren Abfallmengen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Nun wurde ein Brother-Toner nach den überabeiteten Richtlinien für den „Blauen Engel“ zertifiziert.

Wer druckt, braucht nicht nur Papier und Energie. Auch Tinte oder Toner verbrauchen wertvolle Ressourcen bei der Produktion und verursachen jede Menge Müll durch leergedruckte Kartuschen und Verpackungsmaterial.

Christoph Eßer-Ayertey (Mitte, RAL Umweltabteilung) übergibt den Brother-Managern Jonathan Large (links) und Juan Carot den „Blauen Engel“ für den wiederaufbereiteten Toner TN-3512 RE.
Foto: Brother

Um diesen Ressourcenverbrauch zu minimieren, können Tinten- und Tonerkartuschen wieder befüllt und aufbereitet werden, sowie umweltschonende und energiesparende Produktionsverfahren eingesetzt werden.

Der japanische Büromaschinenspezialist Brother sammelt seit 2004 leergedruckte Kartuschen wieder ein. Im slowakischen Krupina werden Toner aufwändig wieder aufgearbeitet und erneut befüllt. Seiter hat Brother über 40 Millionen Tonerkartuschen gesammelt und zum großen Teil wieder aufbereitet.

Nun kann Brother den nächsten Meilenstein vermelden: Als erstes Unternehmen wurde ein Toner des Herstellers nach der überarbeiteten Richtline DE-UZ 177 (2021) des "Blauen Engels" zertifiziert worden.

Anspruchsvoller Zertifizierungsprozess

Die Anforderungen dafür sind komplex: "Der anspruchsvolle Zertifizierungsprozess umfasst die Prüfung der von Brother verwendeten Materialien und der Gebrauchseigenschaften des Monochrom-Toners. Außerdem muss der Toner für emissionsarmen Bürogeräte bestimmt sein und unsere strengen Anforderungen an die Freisetzung von feinen und ultrafeinen Partikeln beim Drucken erfüllen", erläutert Christoph Eßer-Ayertey, Leiter der für die Zeichenvergabe zuständige RAL Umweltabteilung.

Brother Toner-Recycling-Werk in Krupina / Slowakei

Im slowakischen Krupina hat Brother ein Werk zum Recycling von Tonerkartuschen aufgebaut.

Manažérske parkovisko! Zum Glück auch auf Englisch - damit ausländische Führungskräfte ihren Parkplatz finden.

Hier kommen die leeren Kartuschen an, die von Verbrauchern über das Rücknahmesystem zurückgeschickt werden.

Craig McCubbin, Managing Director der Brother-Tonerwerke in England und der Slowakei, erläutert den Arbeitsprozess.

Jede Kartusche wird erfasst...

... und mit einer Schutzleiste versehen.

Dann warten die leeren Tonerbehälter...

... auf die Sortierung.

Hier werden die Kartuschen...

... nach Typ sortiert.

Nach Möglichkeit werden fast alle Bestandteile wiederverwertet.

Nur wenn die Kartusche beschädigt ist, wird sie geschreddert. Das Granulat wird dann zu neuen Kartuschen verschmolzen.

Die Tonerbehälter werden zerlegt und grob gereinigt.

Dabei wird das restliche Tonerpulver abgesaugt.

In verschiedenen Produktionsstraßen können unterschiedliche Toner produziert oder wiederverwertet werden.

Ein Großteil der Fertigung geschieht im Reinraum.

Wer in den Reinraum rein will, muss entsprechende Kleidung tragen!

Bevor die Kartuschen wiederbefüllt werden, werden sie gründlich geputzt.

Hier wird beispielsweise die Developer-Walze gereinigt.

Die Wiederaufbereitung ist sehr aufwändig.

Fehlende oder defekte Teile werden ersetzt.

Wer an der Farbtoner-Straße arbeitet, erkennt man an den Fingernägeln.

Neben wiederaufbereiteten Kartuschen werden auch neue Tonerbehälter assembliert.

Wieder aufbereitete und neu assemblierte Kartuschen werden wie bei einem "Y" zur Befüllung zusammengeführt.

So kommt das neue Tonerpulver in die Behälter.

Genug aufgefüllt? Die Waage gibt Aufschluss.

Ob Schwarzweiß-...

... oder Farbkartusche, ...

... jedes Produkt wird akribisch auf Funktionstüchtigkeit überprüft.

In Langzeittest werden haltbarkeit und Reichweite der Kartuschen untersucht.

Dazu werden tausende von Testbögen bedruckt.

Die fertig befüllten und getesteten Kartuschen werden verschweißt...

... und warten auf die Verpackung.

Hier kommt die Ware in die Kartons.

In der Sowakei legen die Hennen keine eckigen Eier - das ist die Umverpackung für die Kartuschen.

Die Packungen werden dann auf Paletten gestapelt...

... und mit Transportfolie umwickelt.

Hier warten die fertig gepackten Paletten auf die Abholung.

Vorsicht Gabelstapler!

Mit der Verladung auf LKWs verlassen die Kartuschen das Werk um in ganz Europa Brother-Druckern das Drucken zu ermöglichen.

Hier betonen Mitarbeiter, wie gerne sie für Brother in Krupina arbeiten.

Das sieht man auch an den Taschen im Umkleideraum.

Nun darf der monochrome Toner TN-3512 RE das "Blauer Engel"-Logo tragen. Der Toner wird unter anderem in Geräten der DCP-L 6600-, HL-L 6250-,6300-,6400-MFC-L 6800-sowie 6900-Serien im Rahmen von exklusiven B2B-Verträgen eingesetzt.

Brother macht kein Hehl daraus, dass solche Zertifizierungsverfahren sehr aufwändig sind. Grundlage für den Toner waren eine Reihe von unabhängigen Tests und gründlicher Audits in der Wiederaufbereitungsanlage in Krupina über zwei Jahre hinweg. "Wir haben seit 2021 daran gearbeitet, die überarbeiteten Kriterien des Blauen Engels zu erfüllen, was unser Engagement für die Reduzierung der Umweltbelastung und die Schonung von Ressourcen unterstreicht", erklärt Craig McCubbin, Managing Director bei Brother Industries UK und dem globalen Remanufucturing Technology Centers des Konzerns. Er bezeichnet den Blauen Engel als "eines der führenden europäischen Nachhaltigkeitszertifikate". Dies unterstreiche die Fortschritte, die man auf diesem Gebiet gemacht habe.

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