Gerücht: Asus plant 200-Dollar-Gerät

Billig-Netbooks gegen Tablets

18.03.2011 von Armin Weiler
Tablets wie Apples iPad haben Mini-Notebooks im vergangenen Jahr kräftig zugesetzt. Im Kampf um Marktanteile will Asus daher im Juni ein Netbook für nur 200 Dollar starten, berichtet das Branchenportal DigiTimes. Durch den Kampfpreis will Asus demnach den direkten Konkurrenzkampf mit Tablets vermeiden. Ob dieser Ansatz funktionieren kann, scheint fraglich. "Media-Tablets haben den Netbookmarkt eher in Sachen Anwendungsszenarien kannibalisiert", erklärt IDC-Analyst Larysa Yolkina gegenüber pressetext. Wieder zulegen dürften ihrer Ansicht nach eher klassische Notebooks - weil auch Tablets billiger werden.
Asus Netbook "Eee PC 1015P"

Tablets wie Apples iPad haben Mini-Notebooks im vergangenen Jahr kräftig zugesetzt. Im Kampf um Marktanteile will Asus daher im Juni ein Netbook für nur 200 Dollar starten, berichtet das Branchenportal DigiTimes. Durch den Kampfpreis will Asus demnach den direkten Konkurrenzkampf mit Tablets vermeiden. Ob dieser Ansatz funktionieren kann, scheint fraglich. "Media-Tablets haben den Netbookmarkt eher in Sachen Anwendungsszenarien kannibalisiert", erklärt IDC-Analyst Larysa Yolkina. Wieder zulegen dürften ihrer Ansicht nach eher klassische Notebooks - weil auch Tablets billiger werden.

Kampfpreis gegen Absturz

Die Absatzzahlen von Netbooks sind aufgrund des Drucks durch Tablets zuletzt massiv eingebrochen. In Westeuropa sind nach IDC-Zahlen im vierten Quartal 2010 fast ein Drittel weniger Geräte verkauft worden als im gleichen Zeitraum 2009. Diesem Trend will Asus Insidern bei Komponentenherstellern zufolge in Zusammenarbeit mit Intel entgegenwirken. Für Juni ist demnach ein Gerät geplant, das entweder Android oder Chrome als günstiges Betriebssystem nutzt und nur 200 bis 250 Dollar kosten wird. Das soll helfen, auch 2011 wenigstens sechs Millionen Netbooks abzusetzen.

Yolkina verweist allerdings darauf, dass es bereits Netbooks gab, die von Herstellern für unter 300 Dollar angeboten wurden - deutlich weniger also als beispielsweise die billigste iPad-Variante. "Der Preis war also nicht das Hauptkriterium für Personen, die sich bei ähnlichen Anwendungen zwischen den Geräteklassen entschieden haben", meint die Analystin. Sie geht eher davon aus, dass ein stärkeres Herausstreichen der Unterschiede zwischen Netbooks und Tablets helfen wird, die Nachfrage nach Mini-Netbooks zu stabilisieren.

Notebooks aus dem Schneider

Netbook-Billigpreise als Rezept im Kampf gegen Tablets können noch aus einem weiteren Grund nicht funktionieren. "Wenn im zweiten und dritten Quartal 2011 mehr Media-Tablets auf den Markt kommen und der Tablet-Konkurrenzdruck steigt, werden auch die Preise dieser Geräte fallen", erklärt Yolkina. Genau davon könnte aber der klassische Notebook-Markt profitieren.

"Es waren Mainstream-Notebooks, die aus Kostensicht durch Media-Tablets kannibalisiert wurden. Deren Annahme hat dazu geführt, dass Konsumenten PC- und Notebookneukäufe verschoben haben", so die Analystin. Werden Tablets nun erschwinglicher, haben Kunden eher genug Geld für beides. (pte/bw)