"Siri, bitte Milch bestellen!" Hat sich in Ihrer Wohnung auch schon ein digitaler Assistent eingeschlichen, meist in Gestalt einer kleinen schwarzen Box, die über die Sprache gesteuert wird? Dann haben Sie bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen, wohin die Reise im (Online-)Handel geht. Aber wo begann die Entwicklung des "optimalen Ortes zum Tausch von Waren und Dienstleistungen", kurz Marktplatz genannt – und was erwartet uns in der Zukunft noch?
Lassen Sie uns kurz durch die Geschichte springen: In der Agrargesellschaft war der Wochenmarkt im Dorf der nächstliegende Ort, an dem die Bauern Kartoffeln, Eier oder Fleisch zu Markte trugen. In der Industriegesellschaft war es die Stadt. Immer mehr Menschen folgten der Arbeit und zogen vom Land in die Stadt. Zur Versorgung entwickelten sich Einzelhandelsläden, größere Kaufhäuser und ganze Einkaufsstraßen.
In den 1960er und 70er Jahren wurden wir zur "automobilen Gesellschaft". Ein Heer von Fahrzeugen verstopfte die Innenstädte, Staus und Parkplatzsuche inklusive. Logische Konsequenz: Der Bau von Supermärkten auf der "grünen Wiese" mit großzügigen Zufahrten und ausreichend Platz zum Parken direkt vor der Haustür.
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1994 wurde Amazon gegründet, der Inbegriff der aufkommenden Internetgesellschaft. Erst langsam, dann ab 2005 immer schneller, verbreiteten sich Online-Shops und Marktplätze in der Form, wie wir sie heute kennen. Der Schreibtisch-Computer und das Smartphone sind seitdem der zentrale Zugang zu den Internet-Marktplätzen dieser Welt. Amazon, Ebay, Otto oder Zalando sind die Zentren des neuen Tauschortes, stellvertretend für tausend andere.
2020 bis zu 30 Milliarden intelligente Sensoren
"Alexa, bitte melden!" Kürzlich, auf einer Konferenz über Künstliche Intelligenz und Machine Learning, hat mich eine eher unscheinbare Grafik beeindruckt: Der rapide Preisverfall von intelligenten Sensoren. Was bedeutet das? Der Einbau von Sensoren in Produkte, Maschinen, Werkzeuge und vielen Alltagsgegenständen wird immer billiger.
30 Milliarden Einheiten sind bis 2020 prognostiziert. In Verbindung mit leistungsstarken Cloud-Plattformen im Hintergrund entsteht so das neue "Internet der Dinge". Der Computer wird unsichtbar: Er verschmilzt mit der realen, physischen Welt.
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Sie glauben, der Sprachassistent Alexa "ist" nur in Amazon-Produkten? Weit gefehlt! Bereits heute gibt es Lautsprecher von Sonos, Fernseher von LG oder Waschmaschinen von Whirlpool, die Alexa ab Werk mit an Bord haben. 2018 haben viele Autohersteller ein Update ihrer Systeme mit Alexa angekündigt. Oder kennen Sie den 43 Zentimeter großen Touchscreen, der die Mittelkonsole des Tesla dominiert? Connected Car ist hier das Schlagwort. Das Auto wird zum Einkaufsort, nicht nur für den nächsten Kundendienst oder Reifenwechsel, nein, für alle Besorgungen des täglichen Lebens. Im Stau hat man ja Zeit.
Das Internet der Dinge wird zum optimalen Handelsmarktplatz
Sie ahnen es schon: Als Hersteller oder Händler heute einen Online-Shop zu eröffnen, ist okay. Ihn für das Smartphone zu optimieren, schon besser. Bei Zalando erfolgen bereits über 67 Prozent der Zugriffe mobil. Noch besser ist es, sich Gedanken über leistungsstarke Cloud-Plattformen zu machen, die über intelligente Sensoren jeden Ort zum perfekten Handelsmarktplatz machen.
Denn eines ist auch klar, der Kunde will in Zukunft immer und überall kaufen: schnell, bequem und zuverlässig.
Sind Sie darauf vorbereitet?