Dass man mit Druckern und Kopierern jede Menge Geld verdienen kann, haben ein Händler aus dem badischen Rheinfelden und ein Ehepaar aus Emmendingen bewiesen, allerdings war die Vorgehensweise alles andere als legal.
Die Geschäftsleute hatten sich folgenden Deal ausgedacht: Der 55-jährige Unternehmer aus Rheinfelden verkaufte dem Ehepaar Drucker und Kopierer, die diese über diverse Leasing-Firmen finanzierten. Die Geräte existierten allerdings nur auf dem Papier. Die Leasing-Gesellschaften bezahlten so insgesamt 16 Millionen Euro an den Rheinfeldener Händler. Der gab nach Abzug seines Anteils von zwei Millionen Euro die restlichen 14 Millionen Euro an das Emmendinger Paar weiter. Diese bedienten daraus teilweise die Leasing-Raten von sechs Millionen Euro.
Banden- und gewerbsmäßiger Betrug in 184 Fällen
Bei den betroffenen Leasing-Firmen unter anderem aus Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Balingen, Ravensburg, Hamburg, Düsseldorf und Wuppertal wurde nicht überprüft, ob die Geräte wirklich existieren. So hätte man beispielsweise bei den Herstellern die Seriennummern abgleichen können.
Erst als einer der Angeschuldigten aus Emmendingen sich selbst anzeigte, weil ihm und seiner Frau die Leasingraten über den Kopf wuchsen, flog das Betrugssystem auf. Die Ermittlungen führte das Polizeipräsidium Freiburg für die für die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft Mannheim. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen das Trio wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges in 184 Fällen Anklage zur Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Mannheim erhoben.