Jahr für Jahr wächst der Online-Handel zweistellig, und ein Ende dieses Booms nicht abzusehen ist. Immer mehr Consumer und Geschäftskunden ordern Produkte und Dienstleistungen im Web. Die Zahl der eCommerce-Projekte nimmt ebenfalls ständig zu. Zusätzliche Bezahlverfahren kommen in Mode, neuartige Webshop-Konzepte setzen sich durch.
Doch welcher Webshop-System-Anbieter hat hier technologisch die Nase vorn? Mit welchen Systemintegratoren und Webagenturen sollten Webshop-Betreiber zusammen arbeiten? Welchen Payment-Dienstleister bieten die sichersten Bezahlmethoden an?
Um diese Fragen fundiert zu beantworten, hat ChannelPartner im November 2013 den ersten "Best in eCommerce"-Wettbewerb ins Leben gerufen. Dazu sind wir auch noch durch das gestiegene Interesse unser Leser am Thema eCommerce ermuntert worden. Basierend auf den anerkannten COMPUTERWOCHE-Formaten "Best in Cloud" und "Best in Big Data" haben wir einen speziell auf eCommerce-Projekte angepassten Fragebogen entwickelt und zum Download bereit bestellt.
Dieser Fragebogen wurde über 200 Mal herunter herunter geladen und insgesamt 31 Bewerbungen und die "Best in eCommerce"-Awards gingen bei der ChannelPartner-Redaktion ein. Daraus hat die Jury 18 eCommerce-Projekte als Award-würdig ausgewählt. Die mit diesen Projekten betrauten Agenturen und Dienstleister durften dann am 7. Mai 2014 auf dem "Best in eCommerce"-Kongress auf der tools in Berlin ihre Projekte vorstellen und sich den Kreuzverhör der Jury stellen. Alle 18 Finalisten erhielten jeweils einen "Best in eCommerce"-Award, dabei wurden die ausgezeichneten Projekte in insgesamt neun Kategorien eingeteilt:
• Bester B2B-Shop
• Bester B2C-Shop
• Beste ePayment-Integration
• Bester ITK-Webshop
• Bester Distributionsshop
• Beste Mobile Commerce-Anpassung
• Beste Multi Channel-Umsetzung
• Erfolgreichste Performance-Verbesserung
• Beste Händler-Integration im Markenshop
So erhielt beispielsweise das Interwall team neusta einen "Best in eCommerce"-Award in der Kategorie B2C-Shop - für den wegweisenden Relaunch des Online-Angebots von Beate Uhse. Über dieses hybris-Projekt in der Microsoft Azure-Cloud berichteten wir bereits auf ChannelPartner.de. Ein weiteres eCommerce-Projekt, das bei der Jury große Beachtung fand, war die Anbindung der stationären Fachhändler in den zentralen Online-Shop von Joy Sportswear. Hierfür wurde nicht nur der Webshopbetreiber sondern auch die mit dem Projekt betrauten Agentur NEOM und der Systemlieferant gaxsys mit einem Best in eCommerce-Award ausgezeichnet.
Alle Best in eCommerce-Award-Träger auf einen Blick
Kategorie | Award-Träger |
Bester B2C-Shop | |
Bester B2C-Shop | |
Bester B2C-Shop | |
Bester B2C-Shop | |
Bester B2B-Shop | |
Bester B2B-Shop | |
Bester B2B-Shop | |
Erfolgreichste Performance-Verbesserung | |
Erfolgreichste Performance-Verbesserung | |
Erfolgreichste Performance-Verbesserung | |
Beste ePayment-Integration | |
Beste ePayment-Integration | |
Bester ITK-Webshop | |
Bester ITK-Webshop | |
Bester Distributionsshop | |
Beste Multi-Channel-Umsetzung | |
Beste Mobile Commerce-Anpassung | |
Beste Händler-Integration im Markenshop | |
Publikumspreis | Joy Sportswear und Germanwings |
Den ganzen Tag über präsentierten die in die Projekte involvierten Agenturen beziehungsweise die Shop-Hersteller selbst ihre eCommerce-Projekte. Vielfach waren sogar die Kunden, also die Webshop-Betreiber auf der Bühne, so zum Beispiel Verena Uhlenbrock. die Vertreterin der Rudolf Ostermann GmbH. In dem Webshop dieses Unternehmens finden sich Möbelkanten aller Art. Ein dezidiertes Rechte-Management bildet dort die in der Möbelbranche üblichen Bestellprozesse ab - was von der Jury ganz besonders gewürdigt worden war.
Bereits im Vorfeld des Best in eCommerce-Kongresses vertrat die Jury die Ansicht, dass es wenig Sinn machen würden, innerhalb der einzelnen Kategorien (B2B, B2C oder bei der Performance-Verbesserung) die dort ausgezeichneten Projekte noch detaillierter zu ranken, den damit betrauten Unternehmen den ersten, zweiten oder dritten Platz innerhalb jeder Kategorie zuzuweisen. Dazu waren die bewerteten eCommerce-Projekte einfach zu wenig miteinander vergleichbar, die schiere Projektgröße taugte dazu als Bewertungskriterium genauso wenig wie die Relevanz für die Branche, die Attraktivität des Webshops oder die Innovationskraft der dahinter stehenden Technologie. Um so detailliert zu beurteilen, hätten die Juroren schon ganz tief in die Projekte eintauchen und sich mit allen technischen Details befassen müssen.
Da hätte auch die viertelstündige Präsentation der Projekte auf dem "Best in eCommmerce"-Kongress auf der tools nicht augereicht - die Frage-Antwort-Runde war in diesem Zeitslot bereits eingeschlossen. So entschieden sich die Veranstalter des Best in eCommerce-Wettbewerbs, ChannelPartner und Kooperationspartner ecommercefinder.com, statt eines zusätzlichen Rankings einen Publikumspreis zu vergeben. Das heißt, nach der letzten Vorstellung waren alle Teilnehmer des Best in eCommerce-Kongresses aufgerufen, für Ihr Lieblingsprojekt zu stimmen.
Einen eindeutigen Sieger gab es bei diesem Publikumsvoting - im Gegensatz zum diesjährigen Eurovision Song Contest - nicht. Zwei Projekte bekamen das Gros der Publikumsstimmen: Die Integration des Kaufs auf Rechnung bei Germanwings - realisiert durch RatePay und die vorher schon angesprochen Integration der stationären Fachhändler in den zentralen Online-Shop von Joy Sportswear - realisiert durch die Teams von gaxsys und NEOM.
Einen hohen Publikumszuspruch erhielt auch die halbstündige Diskussionsrunde mit den eCommerce-Experten Andy Altmeier von A EINS, Helmut Dietz von SoftENGINE und Rainer Schmelzle von Electronic Sales. Dabei ging es um eCommmerce-Trends und die neue Rolle des stationären Fachhandels. Alle drei Diskussionsteilnehmer waren sich einig: Künftig wird es noch viel mehr Produkte in Online-Shops geben, aber vor allem neue Services werden in den nächsten Jahren verstärkt im Web angeboten. Die drei Experten nannten auch konkrete Beispiele, welche Dienste das sein könnten, die dann meist offline erbracht werden.
Die Vertreter von A EINS, SoftEngine und Electronic Sales waren sich zudem dahingehend einig, dass bestimmte Waren auch in nächster Zukunft im Ladengeschäft vor Ort gekauft werden. Daran werden selbst Technologien wie "fühlende Displays" nichts ändern. Auch wenn man am Bildschirm den Stoff der gewünschten Kleidung "ertasten" kann, werde man weiterhin den ganzen Anzug an seinem Körper fühlen wollen, argumentierte etwa Andy Altmeier. Das Offline-Erlebnis eines physischen Kaufhauses ist eben nicht so ohne Weiteres im Webshop nachzubilden.
Multi-Channel als Trend
In einer beeindruckenden Keynote stellte Alice Patzer von Netresearch die Herausforderungen im Multi-Channel-Vertrieb vor. Ihrer Meinung nach ändert sich derzeit das Einkaufsverhalten der Consumer und Geschäftskunden massiv - darauf müssen Händler nun reagieren. Sie müssen ihre Kunden über unterschiedliche Vertriebsschienen ansprechen, und jeder dieser Absatzkanäle muss die Produktinformationen in der passende Form darstellen. Das sieht in einem Online-Shop ganz anders aus als im Print-Katalog oder in der mobilen App. Fehlende oder unzureichende Produktinformationen können sich hier schnell negativ auf die Conversion Rate und damit direkt auf den Umsatz auswirken. (rw)
Zum Video: Best in eCommerce 2014 - wer gewann den Publikumspreis?