Die Firmengruppe ZAG Personal & Perspektiven wurde 1984 in Hannover gegründet und hat sich seitdem vom klassischen Zeitarbeitsunternehmen zum modernen Personaldienstleister entwickelt. Neben flexiblen Zeitarbeitslösungen bietet das Unternehmen seinen Kunden heute auch Personalvermittlung, Projektbetreuung und individuelle Personalkonzepte an. Mit mehr als 17.000 Firmenkunden gehört ZAG mittlerweile zu den zehn größten Personaldienstleistern in Deutschland. Ein Schlüssel für den Erfolg des Unternehmens: ZAG verbindet die Sicherheit einer großen Organisation mit hoher Kundennähe und einer starken regionalen Fokussierung. Mehr als 100 Geschäftsstellen in ganz Deutschland unterstützen heute die Bewerber, Mitarbeiter und Unternehmen vor Ort.
Aus IT-Sicht ist diese Unternehmensstruktur jedoch eine echte Herausforderung: Die IT-Organisation von ZAG muss nicht nur die Benutzer-Desktops von 750 bundesweit verteilten Anwendern verwalten, sondern in jeder der 100 Niederlassungen auch noch mehrere Computerarbeitsplätze für Bewerber zur Verfügung stellen. "Um den administrativen Aufwand besser in den Griff zu bekommen, haben wir vor etwa zwei Jahren mit der Umsetzung einer Thin Client-Strategie begonnen", berichtet Frank Werther, IT-Leiter bei ZAG. "Unser Ziel war, die vorhandenen Fat Client-PCs mit lokal installierten Applikationen weitgehend abzulösen und die Benutzer-Desktops und Geschäftsanwendungen für die Anwender über unser Rechenzentrum in Hannover bereitzustellen."
Anwendungs-Performance im WAN wird zur Herausforderung
Die IT-Organisation setzte dabei zunächst auf die Windows Remote Desktop Services (RDS) von Microsoft. In der Praxis erreichte ZAG mit dieser Technologie jedoch nicht die gewünschte Anwendungs-Performance. Viele Niederlassungen des Unternehmens sind über WAN-Verbindungen mit relativ geringer Bandbreite mit der Firmenzentrale verbunden - und gerade hier klagten die RDS-Anwender über Darstellungsprobleme bei der Arbeit mit grafiklastigen Anwendungen. Vor allem das Scrollen in langen PDF-Dokumenten wurde für die Benutzer zur Geduldsprobe. Zudem bauten sich auch Webseiten mit vielen Bildern und Grafiken nur recht langsam am Bildschirm auf.
Da die tägliche Arbeit in den Geschäftsstellen dadurch beeinträchtigt wurde, suchte die IT-Abteilung nach Lösungsmöglichkeiten. Ein erster Ansatz war, die Problematik durch den Einsatz von WAN-Optimierungstechnologie zu beheben. Die IT-Abteilung evaluierte Produkte verschiedener Hersteller, kam aber letztlich zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Mit den getesteten WAN-Optimierungslösungen konnte die Anwendungs-Performance in den Außenstellen nicht spürbar verbessert werden. Auch über einen umfassenden Netzwerkausbau dachte die IT-Organisation nach: "Wir holten mehrere Angebote für WAN-Leitungen mit höherer Bandbreite ein - die dafür anfallenden Kosten hätten allerdings in keinem Verhältnis zum erwarteten Nutzen gestanden", sagt Frank Werther.
Citrix XenApp ermöglicht flüssiges Arbeiten über schmale Bandbreiten
Um das Zentralisierungsprojekt dennoch umsetzen zu können, testete ZAG schließlich den Einsatz von Citrix XenApp. Die Citrix-Lösung setzt auf der RDS-Technologie auf und erweitert die Basisplattform von Microsoft um zahlreiche weitere Funktionen und Komponenten für die zentrale Anwendungsbereitstellung. Das IT-Systemhaus Michael Wessel Informationstechnologie GmbH demonstrierte den Verantwortlichen ausführlich die Einsatzmöglichkeiten der Lösung und führte einen Proof-of-Concept mit den Kernanwendungen von ZAG durch. Die Ergebnisse konnten auf Anhieb überzeugen: "Wir haben sofort eine klare Verbesserung der Reaktionszeiten und der Anwendungs-Performance gesehen", bestätigt der IT-Leiter. "Im Vergleich zur reinen RDS-Lösung war die Bildschirmdarstellung in der XenApp-Testumgebung deutlich flüssiger - auch über Verbindungen mit schmaler Bandbreite."
"Der PoC machte deutlich, dass das Citrix-Protokoll für den Zugriff auf virtuelle Desktops und Applikationen besser mit begrenzten Leitungskapazitäten zurechtkommt als andere Remote-Display-Protokolle", ergänzt Nicole Wegrich, Vertriebsberaterin bei Michael Wessel Informationstechnologie. "Die von Citrix entwickelten HDX-Technologien nutzen unterschiedliche Optimierungsverfahren, die sich automatisch an die jeweiligen Netzwerkbedingungen anpassen und im Zusammenspiel für bestmögliche Performance sorgen."
Nach der erfolgreichen Testinstallation planten und implementierten ZAG und Michael Wessel Informationstechnologie gemeinsam die XenApp-Infrastruktur im Rechenzentrum in Hannover und installierten alle benötigten Geschäftsanwendungen auf der Serverfarm. Die meisten Anwender von ZAG bekommen heute den Internet Explorer und die Microsoft Office-Anwendungen über die XenApp-Umgebung zur Verfügung gestellt. Die Citrix-Lösung ermöglichte es so, die geplante IT-Strategie flächendeckend umzusetzen. Mittlerweile hat man an etwa 650 von 750 IT-Arbeitsplätzen die vorhandenen PCs durch Thin Clients ersetzt. Darüber hinaus wurden in den Geschäftsstellen insgesamt rund 190 weitere Thin Clients als "Self-Service-Terminals" installiert. An diesen Geräten können Interessenten selbstständig auf das webbasierte Bewerberportal von ZAG zugreifen.
Die Michael Wessel Informationstechnologie GmbH ist bereits seit 1992 als mittelständisches IT-Systemhaus am Markt etabliert. Kerndienstleistungen sind Entwicklung, Implementierung und Betrieb von Lösungen der IT-Infrastruktur und branchenübergreifender Softwarelösungen. Das breit gefächerte, fachliche Spektrum umfasst weiterhin Beratung, Produkte, Lösungen, Cloud-Services und Know-how-Transfers. Von Hannover aus betreuen die über 90 Mitarbeiter der Michael Wessel Informationstechnologie GmbH mehr als 400 Unternehmenskunden.
Effizientes Management und schnelle Integration neuer Standorte
"Dank der Zentralisierungsstrategie ist das Desktop-Management in den Geschäftsstellen für uns wesentlich einfacher geworden", resümiert Frank Werther, IT-Leiter bei ZAG. "Neue Anwendungsversionen und Updates müssen wir nur noch einmal auf der Serverfarm installieren, um sie an allen Standorten zur Verfügung zu stellen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist besonders positiv, dass wir das Projekt mit unserer vorhandenen Netzwerk-Infrastruktur bewältigt haben. Die Mehrkosten für den Ausbau der WAN-Bandbreite wären um ein Vielfaches höher gewesen als die Investition in die Citrix-Lösung."
Der IT-Leiter sieht daher auch einem weiteren Unternehmenswachstum gelassen entgegen: "Wir sind jetzt in der Lage, neue Niederlassungen sehr schnell und effizient an die IT-Infrastruktur anzubinden. Die Citrix-Technologie hilft uns damit letztlich auch, noch mehr Kundennähe zu ermöglichen. Wir können unsere Geschäftsanwendungen überall dort zur Verfügung stellen, wo unsere Mitarbeiter sie benötigen." (rw)