Auch bei Capgemini fragte man sich, wie Mitarbeiter und Organisation fit gemacht werden sollen für den digitalen Wandel. "Um Digitalisierung meistern zu können, müssen wir digitale Kompetenzen gezielt aufbauen", sagt Marc Gruber, Projektleiter DigiCertif von Capgemini Consulting. Aus dieser Idee entstand das Programm DigiCertif, mit dem das Beratungshaus bei seinen Mitarbeitern neue Denk- und Arbeitsweisen schneller verankern will. Angestoßen wurde das Projekt im Juli 2016. Ein vierstufiges Zertifizierungsprogramm bildet die Anforderungen einer digitalen Arbeitswelt ab, die vom DigiTalent bis zum DigiMaster reichen.
"Die Teilnehmer entwickeln sich von digitalen Consultants zu Experten und Botschaftern ihrer digitalen Vision in ihrem jeweiligen fachlichen Umfeld", erläutert Gruber. Bewerben für das Programm können sich alle Mitarbeiter, anschließend erfolgt eine Einstufung. Capgemini kooperiert dabei mit Google und der RWTH Aachen. Neben dem digitalen Grundwissen, das die Mitarbeiter aus ihrem jeweiligen Fachgebiet mitbringen, zählt auch die in digitalen Projekten erworbene Erfahrung.
Zum Video: Capgemini: Bessere Digital-Beratung dank Zertifizierung
Mit jeder Zertifizierungsstufe nehmen die Anforderungen an Dauer und Umfang der Projekte zu, in den höheren Levels muss zudem ein belastbares digitales Partnernetzwerk und die unternehmerische Verantwortlichkeit für digitale Projekte nachgewiesen werden. Einmal zertifiziert, vernetzen sich die Teilnehmer in der DigiCertif Community: Dazu gehören kontinuierliche Weiterbildung, regelmäßige Veranstaltungen und Austauschprogramme mit einem internationalen Netzwerk aus Kooperationspartnern und Startups.
Von diesem Wissen profitieren auch die Kunden, denn sie kennen die jeweilige Zertifizierungsstufe der Berater. Gruber nennt einen weiteren Vorteil des Programms: Mit dem zusätzlichen Wissen entwickeln die Mitarbeiter neue digitale Geschäftsideen und Beratungsprodukte. "Eine Herausforderung war es, den Ansatz des selbstorganisierten Lernens umzusetzen, denn die Berater werden von ihren Vorgesetzten ganz für Projekte eingeplant und hatten oft zu wenig Zeit für die Weiterbildung", erinnert sich der Projektleiter.