Der taiwanische Elektronikkonzern BenQ will nach der Übernahme der Siemens-Handy-Sparte rasch zur Weltspitze im Markt für Mobiltelefone aufschließen. "Zehn Prozent Marktanteil sind im Zeitraum von zwei bis drei Jahren erzielbar", sagte der Chef des neuen Bereichs BenQ Mobile, Clemens Joos, der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".
Die Taiwanesen hatten die defizitäre Handy-Sparte von Siemens übernommen, der Elektrokonzern hatte zudem eine Starthilfe von 250 Millionen Euro angekündigt. Seit 1. Oktober 2005 hat BenQ Mobile den Geschäftsbetrieb aufgenommen.
Bereits im kommenden Jahr solle eine schwarze Null geschrieben werden, sagte Joos. "Unsere Priorität ist, das Geschäft auf eine profitable Basis zu stellen." Die neue Handymarke "BenQ-Siemens" solle erstmals auf der Computermesse CeBIT im kommenden Jahr erscheinen. "Wir werden unter dem Markennamen BenQ-Siemens bereits auf der CeBIT deutlich höherwertige Geräte zeigen", sagte Joos. Er gehe davon aus, dass es künftig "eine deutlich bessere Balance hin zu höherpreisigen Geräten" geben werde.
Eine Standortgarantie für das Handy-Werk im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort gab Joos nicht. "Die Dimensionierung unserer Fertigungsstätten bestimmt der Markt." Allerdings seien auch weitere Neueinstellungen an dem Standort möglich. "Wir sind bereit, weitere Einstellungen vorzunehmen, falls die IG Metall den bestehenden Ergänzungstarifvertrag um ein Jahr verlängert." (computerwoche/cm)