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BenQ bringt ersten HD-fähigen Nahkampf-Beamer auf den Markt

25.07.2011
BenQ hat zwei neue HD-fähige DLP-Beamer für Gaming und Heimkino entwickelt. Der W700 ist der leisere Nachfolger des beliebten W600+, der W710ST ist laut BenQ der erste Kurzdistanzprojektor mit HD-Auflösung.

BenQ bringt im August zwei neue Heimkinoprojektoren mit 720p-Auflösung auf den Markt, das ist einmal der W700 als Nachfolger des Bestsellers W600+ und noch interessanter der W710ST als der Welt erster HD-fähiger Kurzdistanz-Beamer fürs Heimkino. Optisch sehen die schicken Geräte fast gleich aus, nur am Objektiv erkennt man den Unterschied.

Da Frauen im Wohnzimmer meist das Sagen haben, ein Projektor an der Decke oder auf einem Rack den Women’s Acceptance Factor (WAF) stören, ist das Gerät direkt vor der Wand oder Leinwand eigentlich die eleganteste Lösung, zumal die Lüftergeräusche des Gerätes so weniger nerven.

Nahkampf-Beamer sind daher eigentlich prädestiniert fürs Heimkino, nur haben die Hersteller bei der Entwicklung solcher Modelle bisher in erster Linie an B2B-Anwendungen wie den Bildungsbereich (neudeutsch Education) gedacht, obwohl natürlich nicht auszuschließen ist, dass so mancher Kunde sie zu Hause einsetzt.

Die an ein Fischauge erinnernde Linse verrät, dass es sich beim W710ST um einen Short-Throw-Beamer handelt.

Der W710ST von BenQ ist der erste Kurzdistanzprojektor, der für Gaming und Heimkino konzipiert wurde. Mit seinem edlen weißen Gehäuse fügt er sich abgesehen davon gut ins Wohnzimmer ein und trifft damit den WAF-Faktor, egal ob an der Decke befestigt oder ganz nah vor die Leinwand gestellt.

Wie alle BenQ-Projektoren ist der W710ST mit DLP-Technologie von Texas Instruments (TI) ausgestattet. In dem Fall mit einem 6-Segment-Farbrad, das nicht nur für eine bessere Farbdarstellung sorgt, sondern aufgrund der schnellen Drehgeschwindigkeit auch den Regenbogeneffekt praktisch eliminiert.

Bei 1-Chip-DLP-Beamern mit 3-Segment-Farbrad sind die Farbdarstellung und der tendenziell auftretende Regenbogeneffekt häufige Schwachstellen, auf die hinzuweisen, das LCD-Lager nicht müde wird. Die DLP-Front kontert aber, dass bei der LCD-Technologie die Farben nach einiger Zeit verblassen können.

Er bietet wie gesagt die native 720p-Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten. Die Helligkeit ist mit 2.500 Ansi-Lumen (im Normalmodus) angegeben, der maximale Kontrast mit 10.000:1, die Lüftergeräusche mit 31 dB (Dezibel) im Normal- und 28 dB im Eco-Modus. Letztere sind immer relativ.

Hier zum Vergleich eine Ansicht von BenQs 720p-Bestseller W600+.

Je nach Frequenz können die Geräusche mal mehr, mal weniger stören. Mit den 28 dB im stromsparenden und lampenschonenen Eco Mode sollen die beiden Neulinge aber um einiges leiser sein als der W600+. Der hat zwar so etliche Preise abgeräumt, sicherlich aber nicht für die Geräusche, bedenkt man, dass Sanyo und manch andere Hersteller aus dem Bereich der LCD-Heimkinoprojektoren teilweise mit Werten von 22 dB werben, die etwa denen eines sogenannten Silent PC ähnlich sind.

Bei einer Throw Ratio (Verhältnis Projektionsabstand zu Bildgröße) von 1,53-1,76:1 lässt sich laut BenQ schon auf ein Meter Abstand ein Bild mit einer Diagonale von 66 Zoll an die Wand zaubern. Der 1,1-fach Zoom erlaubt noch eine gewisse Nachjustierung.

Stolz ist BenQ nicht nur auf die mit TI zusammen entwickelte eigene "Brilliant Color"-Technologie, sondern auch auf eine Lampenlebensdauer von 6.000 Stunden im Eco-Modus (Stromsparbetrieb), normalerweise halten die teuren Lampen etwa 4.000 Stunden, was aber auch schon recht ordentlich ist, rechnet man aus, wie viele Kinoabende man damit bestreiten könnte.

Der W700 hat auch eine schnittigere Linie als der W600+.

Wie der W600+ und eine Reihe anderer Consumer-DLP-Projektoren sind der W700 und der W710ST auch 3D ready, doch wer glaubt, er könne seinen 3D-Blu-ray-Player anschließen und gleich "Avatar" in 3D genießen, wird enttäuscht, denn 3D wird mit dem 3D Dual Mode nur über DLP Link oder nVidia 3D Vision und entsprechend ausgestattete PCs unterstützt. Dafür stehen aber laut BenQ schon über 400 3D-Computerspiele und Filme zur Verfügung.

Ende des Jahres soll ein Modell folgen, das auf ganzer Linie 3D unterstützt, so dann auch direkt vom Blu-ray-Player. Dafür fehlen dem W710ST und dem W700 noch die nötigen HDMI-1.4-Eingänge, denn diese bieten jeweils nur zwei HDMI-1.3-Eingänge. Hinzu kommen Composite Video, Komponenten-, S-Video- und RGB-Analog-Eingänge sowie Audio Out und ein serieller Anschluss.

Die Projektoren verfügen darüber hinaus auch über einen 10-W-Lautsprecher, der wie beim W600+ zwar keine Sound-Wunder erwarten lässt, aber in normal großen Räumen ausreicht, wenn man keine hohen Ansprüche an und mal keine Stereo- oder Surround-Anlage in der Nähe ist.

Ganz praktisch ist die vielen neuen Projektoren mitgegebene Quick-Cooling-Funktion, die es erlaubt, das Gerät für den Transport schnell vom Netz zu nehmen, ohne Angst haben zu müssen, dass die Lampe gleich ihr Leben aushaucht.

Der W710ST ist ab August zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 799 Euro im deutschen Fachhandel erhältlich, was für einen Nahdistanzprojektor mit 720p-Auflösung schon sehr günstig ist. Der soll schon Anfang August verfügbar sein und 699 Euro kosten.

Dafür bietet der W700 aber auch keine Nahdistanzlinse und eine etwas geringere Helligkeit von 2.200 statt 2.500 Ansi-Lumen. Den Kontrast von 10.000:1, das weiße Gehäuse, 720p-Auflösung, die geringen Lüftergeräusche von 28 dB im Eco-Modus, die Lampenlebensdauer von bis zu 6.000 Stunden, Dual 3D Mode und die Anschlüsse teilt sich der W700 mit dem Nahdistanz-Bruder W710ST. (kh)