B.com-Chef Torsten Belverato kann der Also-Actebis-Fusion einen positiven Aspekt abgewinnen: Wenn nun durch den Merger ein Distributor verschwindet, rückt B.com automatisch auf die 4. Position der deutschen Distributionslandschaft.
Doch auch ohne die Mithilfe der Broadline-Konkurrenz sieht Belverato B.com auf einem guten Weg. Anlässlich eines "Logistik-Tags" im B.com-Lager in Staufenberg bei Kassel kann er ein rundweg positives Ergebnis des ersten Quartals des seit Juli laufenden Geschäftsjahres vermelden: "Wir liegen 12 Prozent über Plan", verkündet Belverato. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich der Distributor 311 Millionen Euro Umsatz vorgenommen.
Besonderes Potenzial erhofft sich Belverato vom Distributionsvertrag mit Hewlett-Packard. Dabei hat er nicht nur die mit HP-Produkten getätigten Umsätze im Auge. "HP zieht auch Kunden an, die bisher nicht bei uns bestellt haben", weiß er. Und diese Kunden oerdern dann nicht nur HP-Produkte.
Die Logitik hatte B.com 2006 komplett an DHL ausgelagert. Rund 15.000 Quadratmeter Lagerfläche steht B.com in Staufenberg zur Verfügung mit der Möglichkeit der Erweiterung. "Das ist wie ein Anzug, der niemals zu eng wird", vergleicht Belverato. Allerdings war die Auslagerung auch mit Problemen verbunden. "Es hat drei Jahre gebraucht, bis alles funktioniert hat", erzählt der B.com-Chef. Nun zeigt er sich mit der DHL-Logistik rundum zufrieden. Man habe 100 Prozent Vertrauen in den Dienstleister, das sehe man auch daran, dass kein einziger B.com-Mitarbeiter in Staufenberg beschäftigt sei, um die Abläufe zu kontrollieren.
Zum "Logistik-Tag" hatte B.com Hersteller und Finanzdienstleister eingeladen. "Wir wollten zeigen, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben", erklärt Belverato. "Wir kokettieren gerne damit, dass wir als kleiner Distributor ein großes Lager haben". Das könne keiner der direkten Mitbewerber. (awe)