Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) hat das Abschneiden von Deutschland und Österreich in seiner Connectivity Scorecard veröffentlicht. Im Ranking, das den effektiven Einsatz von Informations- und Telekommunikationstechnologien (ITK) bewertet, liegen die Nachbarstaaten praktisch gleichauf - aber nur im Mittelfeld der innovations-getriebenen Länder. Denn während Österreich und Deutschland in Sachen mobilem Breitband punkten können, gibt es in anderen Bereichen klaren Aufholbedarf.
So gibt es in beiden Ländern Verbesserungspotenzial im Unternehmensbereich, das es auszuschöpfen gilt. "ITKT fördert die Produktivität und somit das Wirtschaftswachstum", betont Peter Wukowits, Country Director bei Nokia Siemens Networks. Das gilt umso mehr, da in diesem Jahrzehnt M2M-Kommunikation ("Machine-To-Maschine") zunehmend neue Geschäftsfelder eröffnen wird.
ITK-Infrastruktur reicht nicht
Das NSN-Ranking berücksichtigt Infrastruktur und Nutzung von ITK im Consumer-, Business- und öffentlichen Bereich. Österreich liegt mit 6,27 aus zehn möglichen unmittelbar vor dem punktegleichen Nachbarn, aber weit hinter den Spitzenreitern Schweden und USA (7,84 bzw. 7,82). Denn die in beiden Ländern insgesamt gute Infrastruktur allein bringt wenig, es kommt auch auf die sinnvolle Nutzung an. In Österreich gibt es eine wichtige Schwäche bei der Geschäftsnutzung im Breitbandbereich, während in Deutschland die IKT-Investionen in Unternehmen ganz allgemein höher ausfallen sollten.
"Der größte Unterschied zwischen Österreich und Deutschland liegt im universitären Bereich sowie Forschung und Entwicklung", meint Wukowits. Denn während Deutschland in diesem Bereich stark abschneidet, gibt es in Österreich klaren Aufholbedarf. Die Alpenrepublik schwächelt zudem bei Festnetz-Breitband. Dieses ist nicht in allen Anwendungsbereichen adäquat durch mobiles Breitband zu ersetzen, doch hat nur rund die Hälfte der Haushalte Festnetz-Anschlüsse. Deutschland wiederum droht mangels Investitionen in e-Government in diesem Bereich weiter zurückzufallen.
Neue Geschäftsfelder im Netzwerkumfeld
Passende rechtliche Rahmenbedingungen und eine Investitionsbereitschaft von Unternehmen in ITK wird im Laufe des Jahrzehnts ein noch größerer Wirtschaftsfaktor. Denn bis 2020 wird es nach Schätzung von IMS Research weltweit 22 Milliarden Geräte geben, die mit dem Internet verbunden sind. "Der Durchbruch von M2M (Maschine-zu-Maschine-Kommunikation) steht bevor. Wir sehen die zunehmende Vernetzung aller Endgeräte im Bereich Consumer Electronics, die dank neuer innovativer Gadgets täglich zunimmt", betont Wukowits.
Mit M2M eröffnen sich dabei neue, innovative Geschäftsfelder wie intelligente Stromnetze. Diese werden nicht zuletzt auch in Verbindung mit E-Mobilität wichtig, wo standortunabhängige, kundenbezogene Stromrechnung nötig wird. Auch für den Verkehr allgemein ergeben sich neue Möglichkeiten wie intelligenten Verkehrsleit- und Mautsysteme. Als Anbieter von Telekommunikationslösungen kann NSN Kunden bei Umsetzung und Betrieb derartiger M2M-Systeme unterstützen. (pte/rw)