ACP-Übernahme als Option

Bei Bechtle drohen Kündigungen

14.05.2009
Nach einer Halbierung des Gewinns im Auftaktquartal schließt der IT-Dienstleister Bechtle im Jahresverlauf betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. "Ich kann es nicht ausschließen, auch wenn es nicht der Schwerpunkt unserer Personalmaßnahmen sein wird", sagte Vorstandssprecher Thomas Olemotz am Donnerstag im Interview mit Dow Jones Newswires. Bislang setzt Bechtle vor allem auf Kurzarbeit, um die Personalkosten zu senken. In den vergangenen 4 Monaten waren laut Olemotz 189 der 4.444 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, je nach Standort allerdings unterschiedlich stark.
Betriebsbedingte Kündigungen sind bei Bechtle nicht ausgeschlossen
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Nach einer Halbierung des Gewinns im Auftaktquartal schließt der IT-Dienstleister Bechtle im Jahresverlauf betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. "Ich kann es nicht ausschließen, auch wenn es nicht der Schwerpunkt unserer Personalmaßnahmen sein wird", sagte Vorstandssprecher Thomas Olemotz im Interview mit Dow Jones Newswires. Bislang setzt Bechtle vor allem auf Kurzarbeit, um die Personalkosten zu senken. In den vergangenen vier Monaten waren laut Olemotz 189 der 4.444 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, je nach Standort allerdings unterschiedlich stark.

Bechtle hat im ersten Quartal einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses um 49 Prozent auf 6,1 Millionen Euro verzeichnet. Bei den Erlösen büßte Bechtle fünf Prozent ein (ChannelPartner berichtete). Im April hatte das TecDAX-Unternehmen bereits vorläufige Eckdaten für die ersten drei Monate veröffentlicht. Die damals angegebenen Zahlen wurden jetzt weitestgehend bestätigt.

Für das Gesamtjahr erwartet Olemotz bei Umsatz und Gewinn ein Absinken unter das Vorjahresniveau. 2008 lag der Umsatz bei 1,43 Mrd EUR und das Ergebnis vor Steuern bei 61,5 Mio EUR. Derzeit sei die Talsohle für Bechtle noch nicht in Sicht, auch wenn es von einigen Kunden positive Signale gebe.

Olemotz sucht nun vor allem bei den Personalkosten nach weiteren Einsparmöglichkeiten. Sie machen rund drei Viertel der Kosten aus, die Sachkosten sagegen nur ein Viertel. Es gibt allerdings "keine Zielgröße für die Zahl wegfallender Stellen", sagte der Vorstandssprecher. Er gehe aber davon aus, dass Bechtle zum Jahresende weniger Mitarbeiter beschäftigen werde als zum Jahresauftakt.

Wachstumsmöglichkeiten sieht der IT-Dienstleister auf dem österreichischen Markt. Dort hatten die Schwaben im vergangenen Jahr Support EDV und Madras Computer gekauft. Derzeit implementiere Bechtle in Österreich seine Führungsstruktur. "Danach muss man sich die Frage stellen, ob wir dort organisch oder akquisitorisch wachsen", sagte Olemotz.

Auch eine Übernahme des Konkurrenten ACP scheint langfristig nicht ausgeschlossen: "Wir führen derzeit keine zielführenden Gespräche, die in eine kurzfristige Akquisition münden könnten", sagte Olemotz zur möglichen ACP-Übernahme. Eine Fusion mit den Österreichern kommt für ihn allerdings nicht infrage. (Dow Jones/rw)