Operation "Power Off"

Behörden legen Plattformen für DDoS-Angriffe still

11.12.2024
Koordiniert von Europol haben Behörden zahlreiche "Stresser-Dienste" identifiziert, abgeschaltet und in Deutschland und Frankreich drei mutmaßliche Administratoren solcher Dienste festgenommen.
Im Rahmen der Operation Power Off haben Behörden jetzt 27 sogenannte "Stresser-Dienste" stillgelegt, drei mutmaßliche Administratoren festgenommen und 300 Nutzer identifiziert.
Foto: Euopol

Bei einer internationalen Operation gegen Cyberkriminalität sind 27 kriminelle Plattformen vom Netz genommen und drei mutmaßliche Administratoren in Deutschland und Frankreich festgenommen worden. "Die Daten wurden als Beweismittel gesichert und über 300 Nutzer identifiziert", teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit. Vier der Plattformen waren in Deutschland gehostet und sind nun abgeschaltet.

Das BKA geht gemeinsam mit der bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt angesiedelten Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) sowie Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt 15 Ländern gegen Cyberkriminelle vor. "Im Mittelpunkt der von Europol koordinierten Operation 'Power Off' stehen sogenannte Stresser-Dienste", hieß es. Hierbei handle es sich um kriminelle Dienstleistungs-Plattformen im Internet, die das einfache und schnelle Durchführen von DDoS-Angriffen ermöglichen.

Den Festgenommenen werde vorgeworfen, die zur Computersabotage mittels DDoS-Angriffen genutzten kriminellen Infrastrukturen im Internet bereitgestellt und administriert zu haben, erklären die Ermittler. Sogenannte "Stresser-Dienste" sind vor allem ein Problem, weil diese über eine webbasierte Plattform hren Kunden gezielt DDoS-Angriffe anbieten, ohne dass diese dafür tiefergehende technische Fähigkeiten benötigen.

"Dies hat zur Folge, dass DDoS-Angriffe einem breiten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden", beklagt das BKA. Die Motive hinter DDoS-Angriffen seien unterschiedlich. Dazu zählten Wirtschaftssabotage und das Erzielen finanzieller Gewinne, die Verschleierung anderer Cyber-Angriffe, aber auch politisch-ideologische Gründe. (dpa/pma)