Wie tief die Wirtschaftskrise bereits in der Systemhausbranche angekommen ist, zeigten in den vergangenen Wochen die Finanzberichte der Top-IT-Dienstleister Deutschlands.
Auch Bechtle ist da keine Ausnahme: Der Konzern, der im Branchenvergleich traditionell mit seinen wirtschaftlichen Kennzahlen in den vorderen Rängen liegt, musste zuletzt für das erste Quartal 2009 einen im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gesunkenen Umsatz von 319 Millionen Euro und einen sich halbierenden Überschuss von 4,3 Millionen Euro ausweisen.
Konzernchef Thomas Olemotz hatte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in diesem Monat geklagt, dass sein Unternehmen vorrangig mit sinkenden Aufträgen aus den Branchen Maschinenbau und Autoindistrie zu kämpfen habe.
Das hat jetzt Konsequenzen: Für den Hauptsitz in Neckarsulm, in dem Bechtle seine "Service- & Logistik"-Abteilung betreibt, hat der Konzern nun Kurzarbeit beantragt. Das bestätigte eine Konzernsprecherin gegenüber ChannelPartner.
Die Abteilung, die nach Unternehmensangaben vornehmlich die besagten Branchen im regionalen Umkreis betreut, zählt insgesamt rund 200 Mitarbeiter. Bechtle erwartet allerdings, hier nur einen recht geringen Kurzarbeitsanteil von zehn bis 20 Prozent in Anspruch nehmen zu müssen.
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Bis dato hat Bechtle nach Angaben von Olemotz bereits in fünf der 56 insgesamt Systemhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kurzarbeit eingeführt. Derzeit prüft das Unternehmen in sieben weitere Niederlassungen dieses Beschäftigungsmodell, wie der Konzernchef in besagtem Interview angab. Zudem mussten im Zuge der Wirtschaftskrise bereits 100 der rund 4.500 Mitarbeiter den Konzern verlassen. (aro)