Der Bechtle AG ist es im Geschäftsjahr 2012 erstmals gelungen, die Marke von 2 Milliarden Euro Umsatz zu überschreiten. Der Umsatzanstieg von 1.994,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 2.096,8 Mio. Euro im Berichtsjahr betrug 5,1 %. Das operative Betriebsergebnis sank aufgrund der deutlich gestiegenen Personalkosten nach einem starken Beschäftigungszuwachs um 6,8 % auf 80,5 Mio. Euro. Die EBIT-Marge reduzierte sich infolge von 4,3 % auf 3,8 %. Das Ergebnis je Aktie beträgt damit 2,69 Euro, nach 2,99 Euro im Vorjahr. Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung sowie der komfortablen Liquiditätssituation schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Bechtle AG der Hauptversammlung eine Anhebung der Regeldividende auf 1,00 Euro für das Geschäftsjahr 2012 vor (Vorjahr: 0,85 Euro Regeldividende sowie 0,15 Euro Sonderdividende).
'Das Geschäftsjahr 2012 war aus Konzernsicht ein gutes Jahr. Zwar blieb das Geschäft in einigen südeuropäischen Ländern hinter unseren Erwartungen zurück, aber vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und natürlich in Deutschland konnten wir überdurchschnittlich wachsen und damit unseren Marktanteil weiter ausbauen', so Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG.
Deutsche Systemhäuser sind Wachstumsmotor
Im Segment IT-Systemhaus & Managed Services erzielte der Konzern 2012 einen Umsatz von 1.394,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1.315,7 Mio. Euro). Das entspricht einer Steigerung von 6,0 %. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch den Heimatmarkt Deutschland, in dem die Nachfrage und Investitionsneigung der Kunden unverändert solide ausfielen und zu einem Umsatzplus von 9,8 % führten.
Außerdem zahlten sich die gute Wettbewerbsposition sowie die umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen aus. Das ausländische Systemhausgeschäft ging hingegen um 14,8 % auf 174,5 Mio. Euro zurück. Hier führte die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung und einer weiteren Verschiebung von Projekten. Organisch lag der Umsatz im Segment bei 1.368,1 Mio. Euro und damit 4,0 % über Vorjahr. Das EBIT reduzierte sich im Systemhausbereich vor allem aufgrund der höheren Personalkosten um 11,0 % auf 44,4 Mio. Euro (Vorjahr: 49,9 Mio. Euro). Zudem stiegen akquisitionsbedingt die Abschreibungen. Die EBIT-Marge beträgt 3,2 %, nach 3,8 % im Vorjahr.
Handelsgeschäft wächst trotz schwierigem Umfeld
Der Umsatz im Segment IT-E-Commerce ist 2012 ausschließlich auf organisches Wachstum zurückzuführen und stieg um 3,4 % auf 702,4 Mio. Euro (Vorjahr: 679,2 Mio. Euro). Auch in diesem Segment profitierte Bechtle im Inland von einer stabilen Nachfrage und konnte den Umsatz um 4,7 % steigern. Im Ausland belasteten insbesondere die negativen konjunkturellen Folgen der europäischen Schuldenkrise die Nachfrage. Trotzdem verzeichnete Bechtle dort ein Wachstum von 2,9 %. Das Betriebsergebnis lag im Berichtszeitraum bei 36,1 Mio. Euro und mit 1,1 % nur leicht unter dem Vorjahreswert von 36,5 Mio. Euro. Die EBIT-Marge beläuft sich auf sehr gute 5,1 %, nach 5,4 % im Vorjahr.
Komfortable Eigenkapitalquote
Die liquiden Mittel einschließlich der Geld- und Wertpapieranlagen erhöhten sich um 3,3 % von 141,5 Mio. Euro auf 146,2 Mio. Euro. Das Eigenkapital stieg im Berichtsjahr um 9,4 % von 419,0 Mio. Euro auf 458,4 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote legte von 52,2 % auf 54,2 % zu.
Starker Beschäftigungszuwachs
Konzernweit beschäftigte Bechtle zum 31. Dezember 2012 insgesamt 5.970 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr (5.479 Mitarbeiter) erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 491 Personen beziehungsweise um 9,0 %. Der Anstieg ist sowohl auf Akquisitionen als auch auf Neueinstellungen zurückzuführen. Der Mitarbeiteraufbau fand vorrangig in Deutschland statt. Dort arbeiteten zum Jahresende 4.550 Mitarbeiter für Bechtle. Das sind insgesamt 485 Menschen mehr als im Vorjahr (4.065 Mitarbeiter). Die Zahl der im Ausland tätigen Mitarbeiter lag mit 1.420 fast auf Vorjahresniveau (1.414). Bechtle investiert weiter kräftig in die Ausbildung. Insgesamt bildete der Konzern zum Jahresende 428 junge Menschen aus. Das entspricht einer Steigerung gegenüber 2011 um 20,2 %.
Dividendenpolitik
Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung und der sehr guten Liquiditätslage des Unternehmens schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2012 eine Dividende von 1,00 EUR pro Aktie vor. Das entspricht einer Anhebung der Regeldividende um 0,15 Euro gegenüber dem Vorjahr (0,85 Euro Regeldividende sowie 0,15 Euro Sonderdividende). Die Ausschüttungsquote steigt damit von 33,5 % auf 37,1 %. Die Dividendenrendite beträgt bezogen auf den Jahresschlusskurs 3,3 % (Vorjahr: 3,8 %).
Positiver Ausblick für 2013
Der Vorstand geht angesichts der soliden wirtschaftlichen Lage sowie der guten Wettbewerbsposition des Konzerns aktuell davon aus, dass die Geschäftsentwicklung der Bechtle AG im laufenden Jahr positiv und im Branchenkontext überdurchschnittlich sein wird. Akquisitionen werden zur regionalen und technologischen Ergänzung im Segment IT-Systemhaus & Managed Services weiterhin Bestandteil der Wachstumsstrategie bleiben. Im IT-E-Commerce setzt der Vorstand vor allem auf organisches Wachstum und plant Unternehmensgründungen von ARP in Belgien und Comsoft direct in Großbritannien.
'Wir gehen mit Zuversicht und dem Ziel in das neue Geschäftsjahr 2013, nicht nur beim Umsatz deutlich stärker als der Markt zu wachsen, sondern auch beim Ergebnis wieder zuzulegen', erklärt Dr. Thomas Olemotz. (bw)