Rechtzeitig an die Zeit danach denken

Bauen Sie rechtzeitig Ihren Nachfolger auf

23.12.2008
Besonders in Unternehmen, die vom Inhaber selbst geführt werden, muss frühzeitig für "die Zeit danach" vorgesorgt werden. Wenn der Firmenchef plötzlich ausfällt, stehen solche Betriebe häufig vor dem Aus. Sorgen Sie deshalb frühzeitig vor.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht davor gefeit sind, was auch anderen passieren kann.

Krankheit, Unfall, Tod - solche Ereignisse treffen einen in der Regel völlig unvorbereitet. Bürden Sie die Folgen Ihres möglichen plötzlichen Ausfallens nicht Ihren Mitarbeitern oder Ihrer Familie auf. Erarbeiten Sie einen Nachfolgeplan und bewahren Sie diesen "in der Schublade" auf.

Vermeiden Sie den am häufigsten gemachten Fehler: Maß-Zuschnitt der Firma auf Ihre Person.

Besonders inhabergeführte Unternehmen sind sehr stark von der Persönlichkeit des Chefs geprägt, sowohl was den hierarchischen Aufbau als auch die Arbeitsabläufe betrifft. Dies ist eine Folge der sehr starken Identifikation des Unternehmers, der - anders als so mancher angestellte Manager - in seinem Betrieb völlig aufgeht. Er hat ihn selbst aufgebaut, ganz klein angefangen, oftmals Entbehrungen auf sich genommen, Verzicht bei den Finanzen und im Privatleben geübt, privates Vermögen investiert. Deshalb ist die Firma sein "Kind". Aber: Er hält die Zügel so straff in der Hand, dass sie ohne ihn nicht führungsfähig ist.

Besonders gefährlich ist das "Bunkern" von Wissen.

Wenn nur der Chef weiß, welche Kunden welche Vorlieben haben und welcher Lieferant Sonderrabatte gewährt, dann wird der - uneingeweihte - Nachfolger wohl kaum die richtigen Entscheidungen treffen. Ein Firmeninhaber, der alle wichtigen Informationen mit ins Grab nimmt, fügt seiner Firma immensen Schaden zu.

Sorgen Sie deshalb vor: Suchen Sie rechtzeitig nach einem Nachfolger.

Bauen Sie einen Stellvertreter auf. Gewähren Sie ihm Einblick in Ihre Arbeit. Legen Sie hin und wieder eine Urlaubswoche ein oder unternehmen Sie eine mehrtägige Geschäftsreise und lassen Sie ihn "ran". So kann er sich schrittweise in die mögliche Nachfolgerrolle einarbeiten.

Tragen Sie das Ihre zu einer "förderlichen" Unternehmenskultur bei.

Förderlich heißt, dass in der Firma offen über Probleme gesprochen werden kann, die Mitarbeiter ihre Meinung äußern und auch konstruktive Kritik an Ihren Entscheidungen vorbringen dürfen. Fehler müssen erlaubt sein, und "die Zeit danach" darf kein Tabuthema sein.

Regeln Sie das Finanzielle.

Das Inhabervermögen steckt meist in der Firma und steht damit für notwendig werdende Auszahlungen (beispielsweise Erbschaftsteuer oder Abfindungen) nicht zur Verfügung. Halten Sie deshalb immer ein gewisses Maß an Liquidität vor, damit im Falle des Falles die Unternehmensressourcen nicht angegriffen werden müssen.

Also:

Schieben Sie das Thema Ihrer Nachfolge nicht beiseite. Auch für diesen Fall gilt das Sprichwort: Der Kluge baut vor. (oe)