Egal ob Festplattencrash, Katastrophe beim Partitionieren oder versehentliches Löschen des Papierkorbs - ein Datenverlust ist für Privatkunden ärgerlich, bei Geschäftskunden kann er sogar existenzbedrohend sein.
Jeder Kunde sollte deshalb zu einer Backup-Software greifen, die regelmäßig und automatisiert Datensicherungen erstellt. Leider sind jedoch nicht alle Kunden bereit, Geld in eine solche Lösung zu investieren. Diese Klientel sollte wenigstens die Bordmittel nutzen, im Lieferumfang von Windows XP sowie Vista und Windows 7 enthalten sind. Sie sind zwar nicht ganz so funktionsreich und einfach zu bedienen, aber dafür eben kostenlos.
Wie Sie das mitgelieferte Backup-Programm von Windows XP und Windows Vista bedienen, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Eine Beschreibung der Funktionen unter Windows 7 finden Sie im Anschluss. Außerdem beschreiben wir, wie Sie einen Backup-Auftrag so erstellen, dass er regelmäßig automatisch ausgeführt wird.
Backup kostenlos mit XP
Das XP-Backup-Programm wird bei Windows XP Professional automatisch mitinstalliert. Bei XP Home müssen Sie dies nachholen, indem Sie von der Windows-CD die Datei NTBACKUP.MSI in dem Verzeichnis VALUEADD\MSFT\NTBACKUP starten.
Das XP-Backup-Programm finden Sie bei beiden XP-Versionen unter "Start, Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme, Sicherung". Es startet ein Assistent, der Sie Schritt für Schritt durch das Anlegen eines XP-Backup-Auftrags führt. Wenn Sie einen Auftrag angelegt haben, können Sie ihn zukünftig immer wieder aufrufen, ohne die Einstellungen erneut vornehmen zu müssen.
Als erstes geben Sie im XP-Backup-Programm an, das Sie "Dateien und Einstellungen sichern" möchten. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt die Daten zurückspielen wollen, wählen Sie stattdessen "Dateien und Einstellungen wiederherstellen".
1. Dateien aussuchen
Als nächstes legen Sie fest, welche Daten das XP-Backup-Programm sichern soll. Sie können entweder aus den vordefinierten Optionen "Eigene Dokumente und Einstellungen" ("Eigene Dateien", Favoriten, Desktop und Cookies) und "Dokumente und Einstellungen - alle Benutzer" ("Eigene Dateien", Favoriten, Desktop und Cookies von allen Windows-Nutzern) wählen. Oder Sie legen ganz individuell die Dateien und Ordner fest, die das XP-Backuup-Tool sichern soll. Die vierte Möglichkeit besteht darin, die komplette Festplatte zu sichern. Dann sparen Sie sich bei einem Festplattencrash eine Neuinstallation von Windows XP und die Neueinrichtung Ihrer Anwendungen.
Für das komplette XP-Backup wird viel Speicherplatz benötigt. Ein guter Kompromiss besteht darin, nur eigene Dokumente und Fotos sowie die wichtigsten Musikdateien zu sichern.
2. Speicherort aussuchen
Im nächsten Schritt legen Sie fest, wohin das XP-Backup-Tool die Daten sichern soll. Standardmäßig werden hier nur Wechselmedien wie USB-Sticks und externe Festplatten angezeigt. Wenn Sie aus dem Drop-Down-Menü den untersten, beim ersten Mal leeren Eintrag wählen und auf "Durchsuchen" klicken, können Sie einen beliebigen Speicherort auswählen. Das Backup auf die gleiche Festplatte zu schreiben, auf dem auch die Quelldaten liegen, ist jedoch keine gute Idee - Stichwort Festplattencrash. Höchstens als temporäre Ablage können Sie sie nutzen, wenn Sie das Backup anschließend zum Beispiel auf CD/DVD brennen.
3. Sicherung automatisieren
Im folgenden Schritt können Sie erweiterte Optionen des XP-Backup-Tools festlegen. Wählen Sie zum Beispiel als Sicherungstyp "Inkrementell", dann werden bei zukünftigen Backups nur Dateien gesichert, die neu sind oder sich geändert haben. Dann müssen Sie allerdings darauf achten, dass im übernächsten Schritt "Sicherungskopie vorhandenen Sicherungskopien anhängen" aktiviert ist. Ansonsten ist das Backup ab der zweiten Sicherung unvollständig. Im folgenden Schritt des XP-Backup-Assistenten können Sie das Backup automatisieren, so dass es zum Beispiel einmal in der Woche ohne Ihr Zutun ausgeführt wird. Das ist sehr zu empfehlen, da Backups zu den Dingen gehören, die man leicht mal vergisst. Den Backup-Zeitplan finden Sie anschließend übrigens unter "Systemsteuerung, klassische Ansicht, Geplante Tasks".
Mit einem Klick auf "Fertig stellen" starten Sie die Sicherung mit dem XP-Backup-Programm.
Backup kostenlos mit Vista
Das Vista-Backup-Programm finden Sie unter "Start, Alle Programme, Wartung, Sichern und Wiederherstellen". Hier klicken Sie entweder auf "Dateien sichern", um eine Sicherung einzelner Dateien anzulegen. Unter Vista Ultimate, Business und Enterprise gibt es zusätzlich die Option "Computer sichern". Damit sichern Sie die gesamte Festplatte mit dem Vista-Backup-Tool, damit Sie nach einem Festplattencrash nicht Windows neu installieren und alle Anwendungen neu einrichten müssen.
Die Komplett-Sicherung bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung: Nach dem Auswahl des Speicherorts (Festplatte oder DVD) startet das Vista-Backup.
1. Speicherort aussuchen
Um mit dem Vista-Backup-Programm nur einzelne Dateien zu sichern, klicken Sie auf den gleichnamigen Button. Im Folgenden legen Sie fest, wohin die Sicherung geschrieben werden soll. Es ist nicht möglich, die gleiche Partition auszuwählen, auf der auch die Quelldaten liegen. Mit USB-Sticks gibt es laut der Hilfe des Vista-Backup-Tools Probleme. Sie haben also nur die Wahl zwischen zweiter Partition bzw. Festplatte, externer Festplatte, CD/DVD-Rohling und Netzwerklaufwerk. Wenn Sie die automatische Datensicherungs-Funktion aktiviert lassen, müssen Sie immer darauf achten, dass das ausgewählte Medium auch verfügbar ist.
2. Dateien aussuchen
Im nächsten Schritt wählen Sie die Dateitypen aus, die das Vista-Backup-Tool sichern soll, zum Beispiel "Bilder", "Musik", "E-Mail" und "Dokumente". Eine gezielte Auswahl von Dateien oder Ordnern ist nicht möglich.
3. Sicherung automatisieren
Im letzten Schritt legen Sie fest, wann und wie häufig das Vista-Backup-Tool die Sicherung automatisch aktualisieren soll. Es wird ab dem zweiten Mal eine inkrementelle Sicherung an die vorhergehenden angefügt - das heißt, das Vista-Backup-Tool sichert dann nur noch Dateien, die neu sind oder verändert wurden. Dadurch beschleunigt das Vista-Backup-Tool die Sicherung erheblich.
Backup kostenlos mit Windows 7
Das Backup-Programm von Windows 7 finden Sie unter "Start, Systemsteuerung, System und Sicherheit, Sichern und Wiederherstellen". Hier klicken Sie auf "Sicherung einrichten".
1. Speicherort aussuchen
Zunächst müssen Sie aus der Liste der Sicherungsziele ein Laufwerk wählen. Sicherungen sind auf internen und externen Festplatten, über optische Laufwerke auf CD/DVD oder Blu-ray oder über Netzwerkfreigaben möglich. Wenn das ausgewählte Medium das Festlegen von Sicherheitsberechtigungen nicht unterstützt, gibt Windows 7 eine Warnmeldung aus.
2. Dateien aussuchen
Im nächsten Schritt wählen Sie die Dateien aus, die gesichert werden sollen. Sie haben die Wal zwischen "Auswahl durch Windows (empfohlen)" und "Auswahl durch Benutzer". Die Auswahl durch Windows enthält alle Benutzer und Bibliotheken und versucht auch, Netzwerfreigaben zu sichern. Deshalb empfehlen wir, die Option "Auswahl durch Benutzer" zu verwenden.
Im nächsten Schritt definieren Sie, welche Bibliotheken, zusätzlichen Speicherorte Sie sichern wollen. Unter dem Punkt Lokale Datenträger" können Sie einzelne Ordner anklicken und so in die Sicherung einschließen. Außerdem haben sich die Möglichkeit, ein Systemabbild der Festplatte beziehungsweise Partition zu erstellen, auf der Window installiert ist. Diese Option steht allerdings bei einer Sicherung auf optische Medien nicht zur Verfügung.
3. Sicherung automatisieren
Im letzten Schritt legen Sie fest, wann und wie häufig Windows 7 die Sicherung automatisch aktualisieren soll. Es wird ab dem zweiten Mal eine inkrementelle Sicherung an die vorhergehenden angefügt - das heißt, das Backup-Tool sichert dann nur noch Dateien, die neu sind oder verändert wurden. Dadurch beschleunigt sich die Sicherung erheblich.
4. Systemabbild erstellen
Bei Windows 7 haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, ein Systemabbild zu erstellen, von dem Sie die Windows-Umgebung komplett wiederherstellen können. Wählen Sie dazu im Menü "Sichern und Wiederherstellen" den Menüpunkt "Systemabbild erstellen". Wieder müssen Sie einen Ort für die Sicherung definieren. Anders als im Backup-Tool lässt sich nun das Systemabbild auch auf (mehreren) optischen Medien erstellen.
5. Systemreparaturträger erstellen
Hinter dem komplizierten Namen versteckt sich einfach eine Notfall-CD, mit deren Hilfe der Computer nach einem schwer wiegenden Systemfehler wieder gestartet werden kann. Das Medium enthält zusätzlich Werkzeuge, die eine Weiderherstellung über ein Systemabbild ermöglichen. Um die Notfall-CD zu erstellen, wählen Sie im Menü "Sichern und Wiederherstellen" den Menüpunkt "Systemreparaturträger erstellen". (PC-Welt/haf)