Das von Alcatel-Lucent ins Leben gerufene ng Connect Program hat ein Konzeptfahrzeug vorgestellt, das die Möglichkeiten illustriert, die mobiles 4G-Breitband für Fahrzeuge bedeutet. Die Idee hinter dem "LTE Connected Car" ist ein intelligentes Gerät auf vier Rädern, das dank ständiger 4G-Verbindung ein breites Spektrum von Services doppelt mobil macht.
Das LTE Connected Car basiert auf dem 2010er-Modell des Toyota-Hybridautos Prius. Gemeinsam mit dem Middleware-Spezialisten QNX http://www.qnx.com und Partnern aus der Unterhaltungsindustrie wurde ein Konzept geschaffen, das neben Entertainment-Angeboten wie Video-on-Demand oder Online-Games auch Beiträge zur Verkehrssicherheit verspricht.
Verkehrssicherheit mit LTE
"Es ist klar, dass der Einsatz von modernen Kommunikationstechnologien in Fahrzeugen nicht aufzuhalten ist", meint Sven Rademacher, Pressesprecher beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Wichtig sei aber, dabei auf die Sicherheit zu achten. Im Sinne der Verkehrssicherheit sind etwa Freisprecheinrichtungen in der DACH-Region und vielen anderen Ländern verpflichtend. Dass das LTE Connected Car eine integrierte Freisprech-Funtionalität für Anrufe und Messaging-Services in Aussicht stellt, sei daher ein wichtiger und richtiger Schritt.
Fürs Automobil interessant ist auch die Möglichkeit, über die dauernde 4G-Verbindung in Echtzeit Daten zu Verkehrsfluss, Wetter und Straßenbeschaffenheit abzurufen. Damit soll das Konzeptfahrzeug helfen, die Fahrsicherheit zu steigern. Dabei ist die Vision, dass ein LTE-Auto nicht nur Informationskonsument ist, sondern gleichzeitig auch als mobiler Sensor Daten zur lokalen Verkehrssituation sammelt, was dann anderen Fahrern zugute kommen kann. Weitere Funktionalitäten des Konzeptfahrzeugs umfassen unter anderem eine proaktive Fahrzeugzustandsüberwachung mit Wartungsplanung sowie Diebstahlschutzfunktionen.
Auto wird Informationsplattform
"Mit der Vorstellung des Konzepts LTE Connected Car ist das Automobil im Begriff, zur nächsten mobilen Plattform zu werden", sagt Derek Kuhn, Vice President for Emerging Technology and Media bei Alcatel-Lucent. Auf dem Angebots-Menü des Konzeptfahrzeugs stehen unter anderem Videoinhalte, eine Online-Musik-Bibliothek oder die Möglichkeit, im Fahrzeug Multiplayer-Games gegen Gegner aus aller Welt zu spielen. Auch Shopping direkt aus dem Auto ist möglich und das Fahrzeug fungiert als WLAN-Hotspot, damit alle WLAN-fähigen Geräte im Auto die Fahrzeug-LTE-Verbindung nutzen können.
"Inwieweit diverse andere Kommunikationsmittel reglementiert werden müssen, bleibt noch abzuwarten", meint Rademacher. Grundsätzlich sei das nach DVR-Ansicht aber immer dann sinnvoll, wenn ein System zu einer Lenkerablenkung führen könnte. Ob der beim LTE Connected Car in Aussicht gestellte Zugang zu sozialen Netzwerken für alle Fahrzeuginsassen vor den prüfenden Augen der Verkehrssicherheitsexperten bestehen wird, erscheint also fraglich. pte (bw)