Nachdem die schweizer COS Holding bereits das Distributionsgeschäft in der Schweiz und die beiden Systemintegrationsgesellschaften COS Concat in Deutschland und in der Schweiz verkauft hat, muss nun auch die defizitäre Lindener Distributionsgesellschaft daran glauben. Im gleichen Schritt trennt sich die Holding von der Avitos GmbH und der Eigenmarke Topedo. Käufer ist die tiscon AG Infosystems in Neu-Ulm, hinter der die börsennotierte Arques Industrie AG, ein Beteiligungs- und Sanierungsunternehmen steht. Zum Abschluss er Übernahme ist noch die Zustimmung der deutschen Bundeskartellbehörde nötig.
Mittelfristig, so heißt es, will die Arques Industries AG eine europäische IT-Distributionsgruppe aufbauen, die von Logistik-, Produkt- und Lieferantensynergien profitieren kann und eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess der IT-Distribution einnehmen will. Die deutsche COS, die auch weiterhin von Michael Krings geführt werden soll, bilde dazu den Grundstein. Weitere Zukäufe seien laut Arques bereits für das Jahr 2007 geplant.
Der Verkauf der deutschen COS-Niederlassung belastet die Konzernrechnung 2006 nach Angaben der Holding zusätzlich mit rund 18 bis 23 Millionen Franken. Im Gegenzug erhält die COS Gruppe einen Minderheitsanteil an der tiscon AG Infosystems sowie einen Platz im Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat der COS Computer Systems AG erwartet in diesem Jahr einen Konzernverlust in Höhe von 23 bis 28 Millionen Franken.
Wie die COS Holding mitteilt, liegt der Umsatz des veräußerten Distributionsgeschäftes im Jahr 2006 bei rund 430 Millionen Schweizer Franken. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Von der einstigen COS-Gruppe bleibt somit unter dem Strich mit der COS Memory AG nur noch ein profitabler Speicherhersteller mit Niederlassungen in der Schweiz und in Asien übrig. (bw)