Um noch schneller zu expandieren, benötigt der Schweizer Softwarehersteller tatkräftige Unterstützung von Vertriebspartnern. Um diese Aufgabe kümmert sich bei Yokoy seit August 2021 Richard Waldner - als Global Head of Partners & Alliance. Dabei hat er vor allem SAP-Partner im Visier, die bei ihren Kunden die Spend-Management-Lösung von Yokoy in die vorhandenen ERP-Landschaften integrieren könnten. Selbstredend stehen Vertriebspartner von Oracle, Sage, Microsoft und Datev ebenfalls in seinem Fokus. Schnittstellen zu Systemen dieser Anbieter finden sich im Yokoy-Marketplace. Zusammen mit Visa hat Yokoy eine EU-Business-Debitkarte entwickelt, die Bezahlvorgänge digitalisiert und automatisiert. Die Kooperation mit der Schweizer Großbank UBS ermöglicht Schweizer Kunden eine einfachere Abrechnung über die UBS-Firmenkarte (MasterCard).
Unterstützt bei der Partner-Akquise wird Waldner von der Channel-Marketing-Managerin Petra Schubert, die im September 2021 zu Yokoy gestoßen ist. Und die Channel-Mannschaft wächst stetig: Zum 1. Februar 2022 sollen zwei bis vier weitere Partner-Manager dazu kommen - und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in den Niederlanden.
Denn Yokoy hat noch viel vor: Nachdem der ISV Ende Oktober 2021 in einer ersten Finanzierungsrunde 26 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt hat, möchte der Hersteller noch in der ersten Jahreshälfte 2022 in weiteren europäischen Ländern Fuß fassen. Für Ende 2022 plant Yokoy bereits, ein Fünftel der Gesamtumsätze über den Channel abzuwickeln. Das sollte dann mit 15 bis 20 neuen Vertriebspartnern möglich sein.
Für sie hat Yokoy ein komplettes Partnerprogramm herausgearbeitet. Performance-Partner verkaufen die Spend Management-Lösung und integrieren diese auch in den Systemen der Kunden. Bei Plus-Partnern, den reinen Resellern, übernimmt Yokoy die Implementierung. Reine Systemintegratoren wiederum übernehmen nur die Installation der Software. Sogenannte "Network & Consulting"-Partner empfehlen Kunden die Software des Schweizer Startups und erhalten dafür eine Tippprovision (Referral-Bonus). Darüber hinaus pflegt Yokoy natürlich Technologie-Partnerschaften zu den am Markt vertreten Software-Anbietern.
Was ist das Besondere an der Spend Management-Lösung von Yokoy?
Bei der Weiterentwicklung der Software legen die Schweizer viel Wert auf "maschinelles Lernen". Auf diese Weise ist die Yokoy-App in der Lage, Ausreißer, Regelverstöße und Anomalien in Abrechnungen rasch zu identifizieren. Die Software "erkennt" beispielsweise, ob ein Restaurant-Besuch tatsächlich geschäftlicher Natur war oder ob eine Taxi-Rechnung unter mehreren Personen aufgeteilt und danach dennoch mehrfach in der Gesamthöhe eingereicht wurde.
Und die Software von Yokoy hilft damit der Finanzbuchhaltung nicht nur dabei, "falsch" eingereichte Rechnungen zu identifizieren, sondern sie spart auch Kosten. Nach Schätzungen von Buchhaltungsexperten kostet die Verarbeitung einer einzelnen Spesenabrechnung im Schnitt rund 50 Euro, die Rechnungen der Lieferanten schlagen mit zehn bis 28 Euro pro Rechnung zu Buche. Dabei ist die Yokoy-App via OCR in der Lage, den kompletten Inhalt der Rechnungen (Absender, Bestellnummer, Betrag, etc.) eindeutig zu "erkennen" und den Vorgang vollmaschinell zu verarbeiten.
Werden nun die Freigabeprozesse digitalisiert und automatisiert, kann sich die Finanzabteilung des Kunden wichtigeren Aufgaben widmen - zum Beispiel dem Aufdecken von weiteren Kosteneinsparpotentialen, etwa bei der Beschaffung, bei der Reiseplanung oder bei der Rückforderung von Mehrwertsteuerbeträgen. Bei der letzten Aufgabe greift die Yokoy-Lösung aber auch schon unterstützend ein. Über 80 Prozent der Freigabeprozesse erfolgt auf diese Weise ohne manuelle Eingriffe, verspricht Yokoy.
Der Schweizer Softwarehersteller adressiert vorrangig Kunden mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Bei der Akquise sind CFOs und Chef-Buchhalter aber auch Compliance-Verantwortliche und Audit-Experten die bevorzugten Ansprechpartner. Zu diesem Personenkreis hat aber auch manch ein Systemhaus sehr guten Zugang.