Fiducia & GAD wird ab 1.September unter dem Namen Atruvia AG am Markt auftreten. Damit findet die Zusammenführung der beiden IT-Dienstleister im Bankenumfeld ihren endgültigen Abschluss. Intern hatte sich das Unternehmen bereits zum 1. Oktober 2020 mit der Einführung eines neuen Zusammenarbeitsmodells neu aufgestellt.
"Unsere agile Arbeitsweise, cross-funktionale Zusammenarbeit, kurze Ausbringungszyklen und flache Hierarchien tragen in Zukunft zu einem Mehr an Geschwindigkeit bei", so Vorstandssprecher Martin Beyer auf der Hauptversammlung in Karlsruhe. "Auf diese Weise treiben wir die Standardisierung unserer Services voran. Wir wollen jetzt sukzessive 80 Prozent des Standardgeschäfts in den Banken vollständig automatisieren und beschleunigen", betonte Beyer. Die Bedeutung des neuen Namens erklärte Beyer bereits Anfang des Monats in einem Interview: "In der Wortschöpfung klingen englische Begriffe wie True und Trust an. Zudem lässt die Endsilbe "via" an Verbindendes denken, wie ein Viadukt."
Leichte Umsatzsteigerung bei Fiducia & GAD
Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete das für rund 820 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie rund 260 Privat- und Spezialbanken tätige Unternehmen mit etwas über 8.300 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,37 Milliarden Euro (im Vorjahr 1,34 Milliarden Euro) und einen Jahresüberschuss von 24,7 Millionen Euro. Der Konzernumsatz lag bei 1,77 Milliarden Euro (im Vorjahr bei 1,73 Milliarden Euro) und der Konzern-Jahresüberschuss bei 27,9 Millionen Euro.
Anfang Juni wurden die Rechenzentren des Dienstleisters in Karlsruhe und Münster von massiven DDoS-Angriffen getroffen, die sich auch auf die Verfügbarkeit der Services vieler der angeschlossenen Banken auswirkten. Zugriff auf Kundendaten erhielten die Angreifer bisherigen Erkenntnissen zufolge jedoch nicht.
Ulrich Coenen wird Co-Vorstandssprecher
Auf der Hauptversammlung informierte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Brinkmann zudem darüber, dass Ulrich Coenen zum weiteren Vorstandssprecher ernannt wurde. Conen kam zum 1. August 2020 von der Commerzbank und verantwortet seitdem das Ressort "Digitale Lösungen". "Wir sind davon überzeugt, dass das Vorstandsteam mit seinen Sprechern Martin Beyer und Ulrich Coenen den erfolgreich eingeschlagenen Weg des Unternehmens als Digitalisierungspartner der Banken mit strategischer Weitsicht, Überzeugungskraft und Mut weiter voranbringt", betonte Brinkmann auf der Hauptversammlung.