Deutsche Unternehmer und die Digitalisierung

Aus der digitalen Trägheit lernen

30.08.2022 von Oliver Gürtler und Andreas Schwend
Deutsche Firmen - auch jene aus dem Mittelstand - haben vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie erkannt, wie wichtig für sie die Digitalisierung ist. Vieles wurde schon in Angriff genommen, doch reicht das?
Das viele Arbeiten von daheim hat in jüngster Zeit gezeigt, wie derr Umstieg auf neue Arbeitsweisen gelingen kann.
Foto: Dean Drobot - shutterstock.com

Das viele Arbeiten von Zuhause in jüngster Zeit hat gezeigt, wie mehr oder weniger reibungslos der Ein- oder Umstieg auf remote und technologiebasierte Arbeitsweisen gelingen kann. Deutschlands Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Wichtigkeit von Digitalisierung für ihr Geschäft erkannt. Doch ist diese Erkenntnis genug? Digitalisierung hat eine ganz neue Geschwindigkeit aufgenommen - heute passieren Transformationen in zwei Monaten, die vorher nicht einmal in zwei Jahren denkbar gewesen wären.

Nächste Ausfahrt: Digitalisierung

Deutschland ist das Zuhause von Industrie 4.0 - doch bei aller Stärke dieser Branche gibt es noch Themenfelder mit Entwicklungspotential rund um die unternehmerischen Prozesse: Angefangen bei der internen Kommunikation über die Kostenoptimierung bis hin zur Verbesserung von Sicherheitsfragen. Es geht allem voran darum, die trendigen Buzzwords rund um die Digitalisierung für die Unternehmen zu übersetzen und in konkrete Handlungsschritte zu überführen. So werden Herausforderungen, die anfangs unüberwindbar schienen, realisierbar. Die Aufgabe ist hier, Probleme zu erkennen, Lösungen dafür zu entwickeln, diese umzusetzen und für diese neuen Systeme in der Belegschaft die Akzeptanz zu schaffen.

Vor diesen konkreten Herausforderungen stehen deutsche Unternehmen

Vor allem geht es darum, Change-Prozesse zu initiieren und in die eigenen Strukturen zu implementieren. Hierfür braucht es häufig einen Wandel der Unternehmenskultur, die eine gewisse Offenheit, die aktuelle Situation auch als Chance zu begreifen. Auch deutsche Kunden sollten sich auf das in den USA so beliebte und die sich auch mal auf ein "Trial and Error" einlassem, also einfach mal Neues ausprobieren. Falls ein neu implementiertes Tool oder Arbeitsformat sich nicht bewährt, wird es eben wieder abgeschafft. Falls es sich jedoch bewährt, profitiert davon im besten Fall das gesamte Unternehmen.

auch lesenswert: Was darf ein Arbeitsplatz im Home-Office kosten?

So lernt die ganze Belegschaft, eine gewisse Flexibilität und Agilität an den Tag zu legen - das macht nicht nur nachfolgende Transformationsschritte einfacher, sondern trägt auch dazu bei, dass Firmen im Falle einer Krise resilienter werden, weil das gesamte Unternehmen sich schneller auf neue Situationen einstellen und in einem "New Normal" zügig zur gewohnten Produktivität zurückkehren kann.

Die globale Wirtschaft transformiert sich klassischerweise in drei Phasen:

  1. Phase1: Respond

  2. Phase2: Recover

  3. Phase3: Reimagine

Nach den smarten Ad-hoc-Lösungen aus Phase 1 und der Konsolidierung in Phase 2 geht es jetzt darum, bisherige Geschäftsmodelle und Prozesse mit innovativen Technologien neu aufzusetzen und erfolgreich zu transformieren. Aus dieser Phase 3, in der Firmen sich selbst und ihre Geschäftsmodelle "neu erfinden", gibt es bereits heute zahlreiche Positivbeispiele. Denn der seit Jahren immer stärker werdende Innovationsdruck, führt in bestimmten Branchen zu echten technologischen Quantesprüngen. So arbeiten beispielsweise 40 Prozent unserer gemeinsamen KMU-Kunden erfolgreich an Industrie-4.0-Projekten.

Ratgeber: Home-Office ist kein rechtsfreier Raum

Besonders Cloud-Lösungen bilden die Grundlage für die Digitalisierung von Unternehmen, da hier noch viele Chancen und Potenziale für Industrie und Produktion schlummern.

Die Krise als Chance: Wie Covid-19 die Digitalisierung beschleunigt

Im Zuge der globalen Coroan-Krise wurden Unternehmen weltweit auf die ganz harte Probe gestellt. Es gab viele Herausforderungen zu meistern, aber auch Chancen wurden ergriffen. Dabei verhalf die Pandemie vielen Unternehmen dabei, eingetretene Trends schneller umzusetzen. Es ist wichtig zu verstehen, dass kein Unternehmen den plötzlichen Herausforderungen zu 100 Prozent gewachsen ist.

Auch heute ist der Großteil der Firmen Vom "business as usual" noch weit entfernt. Doch was klar erkennbar ist: Unternehmen, die eine gute digitale Infrastruktur haben, sind widerstandsfähiger und kommen besser durch die Krise. Jedoch haben auch Firmen, die mit dem Eintreten von Covid-19 erst ihre digitalen Prozesse optimieren mussten, dies in einem beispiellosen Tempo geschafft. Corona war ein Beschleuniger für viele - manchmal zuvor lang aufgeschobene - Unternehmenstransformationen. Wer weiß, ob diese Umstellung auch ohne die gewiss nicht erfreulihcn Umstände so schnell umgesetzt hätte werden können.

Eins ist klar: Ob durch Krisenzeiten beschleunigt oder im Unternehmensalltag im laufenden Betrieb Schritt für Schritt umgesetzt - die Digitalisierung ist für alle Firmen sämtlicher Branchen ein fortlaufender Prozess und kann neue Bereiche und Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Dennoch gibt es im Zuge der digitalen Transformation für die Unternehmen auch noch einige Hürden zu überwinden.

Grundpfeiler gelungener Transformation: Können und Vertrauen

Für deutsche Firmen sind die zwei Themen "Können" und "Vertrauen" unersetzlich, um die Digitalisierung als gesamtes Unternehmen zu meistern.

Ratgeber: Profitipps für Videokonferenzen im Home-Office

Zunächst zum Können: Ob in Bezug auf neue Mitarbeiter, die die Digitalisierung intern anschieben sollen, oder hinsichtlich neuer Software, die von extern ihren Beitrag leistet - deutsche Unternehmen bleiben so lange unentschieden, bis bewiesen ist, dass das notwendige Können vorhanden ist. Neue Bewerber müssen sich beweisen und Software-Anbieter müssen sich erst auf Herz und Nieren prüfen lassen, bevor eine Firma sich voll und ganz auf eine Zusammenarbeit einlässt.

Das Thema Vertrauen spielt eine Schlüsselrolle, denn sie ist die wichtigste Währung von Führungskräften gegenüber ihren Mitarbeitern. Auch bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, die Kunden bei der Umsetzung der eigenen digitalen Strategie unterstützen, ist Vertrauen unverzichtbar - dieses lässt sich nicht über Nacht aufbauen, sondern benötigt für Firmen hierzulande Zeit und eine kontinuierliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit zeigt, wie sich dieses Vertrauen, in dem Fall seitens der Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitern, auszahlt: Viele Unternehmen waren gegenüber dem Konzept des Home-Office lange skeptisch - aktuelle Statistiken, beispielsweise das Ergebnis einer Umfrage der DAK Gesundheit vom Juli 2020 oder von Acer und Eset vom Mai 2020 zeigen, dass die Produktivität im Home-Office nicht sinkt - sogar ganz im Gegenteil. Laut der DAK-Studie schätzt die Mehrheit (59 Prozent) der befragten Arbeitnehmer im Home-Office, dass sie produktiver arbeiten als an ihrem Arbeitsplatz im Büro.

Denn in bei den meisten Kunden aus dem Mitteltstand gilt, dass sich das Können nicht mit nur einem guten Case beweisen und das Vertrauen nicht nach dem erfolgreichen Abschluss eines einzelnen Projektes aufbauen lässt. Deutsche Firmen brauchen länger, um die nächsten Schritte ihrer eigenen digitalen Transformation zu vollziehen. Was sich jedoch im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte gezeigt hat: Die Unternehmen hierzulande wachsen vielleicht langsamer und brauchen länger, um neue Methoden zu implementieren, bauen sich dabei jedoch ein stabiles Fundament auf, das sie krisenfest werden lässt.

Channel@Home

Feierabendbier per Videokonferenz: Armin Weiler (o.l.), Peter Marwan (o.r., beide ChannelPartner) mit Theo Reinerth (u.l. Brother) und Thomas Jank (u.r. ChannelPartner).

Aus anderer Perspektive: Thomas Jank (ChannelPartner), CP-Race-Unterstützer Philipp von den Hoff und Sohn Paul (natürlich ohne Bier!), CP-Chefredakteur Ronald Wiltscheck und Theo Reinerth (Brother).

Die Tech Data-Mitarbeiter mit dem eindringlichen Appell, zu Hause zu bleiben.

Securepoint-CEO Lutz Hausmann hat die Konzernzentrale kurzerhand zu sich nach Hause verlegt.

Dennis Knake (1NCE) versucht in den unendlichen Weiten ferner Galaxien dem Virus zu entgehen.

Jeannine Mannzmann, bei Securepoint im Außendienst tätig, kann es kaum erwarten, bis sie wieder raus zu den Kunden darf.

Für die Telekommunikationsprofis Björn Weidenmüller ...

... und Georg Schmitz-Axe (beide Telekom) ist Telearbeit keine große Herausforderung.

Volker Boelsch (Kingcontent.de) an seinem „sachlich-fachlichen“ Arbeitsplatz.

Microsoft-Chef Satya Nadella geht mit gutem Beispiel voran und hat sich in die eigenen vier Wände zurückgezogen.

Bei der ersten virtuellen Also-Hausmesse CTV 2020 gibt es für die Besucher zum Messeausklang am Abend Poetry Slam von Patrick Salmen ....

... und einen etwas eigenwilligen CTV Song vom Schweizer Klangkünstler Martin O.

Der Schreibtisch von Michael Krämer von Krämer IT Solutions bei einer einsamen Mittagspause. „Durch die Kontaktbeschränkung innerhalb unseres Büros fehlt mir der Kontakt zu meinem Kollegen schon am zweiten Tag sehr deutlich“, klagt Krämer. Er leistet aber einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der örtlichen Gastronomie: „Da ist das leckere Mittagessen vom Lieferservice des Stellwerk 13 der Lichtblick des bisherigen Arbeitstages“, schreibt der Systemhauschef.

Wer bei Krämer IT doch noch im Office arbeitet, kommt in den Genuss eines Mittagessens vom Grill – natürlich im angemessenen Sicherheitsabstand!

Andreas Schubert und Sebastian Diefenbach von Great Place to Work verliehen ihre Awards an die „Besten Die besten ITK-Arbeitgeber 2020“ virtuell aus dem Studio in Köln. Da sie dabei meist nur hüftaufwärts zu sehen waren, sparten sie sich die lange Hose.

Theo Reinerth und Jörg-Stefan Schmitt (beide Brother) konferieren mit der CP-Redaktion.

Axel Jung (Securepoint) holt sich wohl gerade einen Kaffee.

Telefonieren, Mailen, Wickeln, Vorlesen, Lehren, Spielen - am besten alles gleichzeitig. Powerfrau Stefanie Frese (8Soft) schlägt sich tapfer.

Der kuschligste Teilnehmer der Videokonferenz bei 8Soft: Kater Floki von Patricia Brumme, Teamlead Marketing bei 8Soft.

Michael Hünten betreut den Hersteller Poly beim Distributor Westcon Comstor. Jetzt kann er dessen Produkte endlich einem harten Dauertest unterziehen.

Carolin Sonnenschein, Ansprechpartnerin im Vertriebsinnendienst bei Securepoint, setzt auf tierische Unterstützung.

An dem so schön aufgeräumten Heimarbeitsplatz der Channel Excellence Award-Moderatorin Ilka Groenewold hält sich auch ihr Hund Meister Yoda sehr gerne auf.

Jörg Hohmann (Securepoint) hat sicher den CP-Ratgeber zu Home Office gelesen: Bücherregal im Hintergrund macht sich bei Videokonferenzen immer gut!

Pacal Mitsching (Securepoint) unterstützt als Fachinformatiker für Systemintegration im Support auch aus dem Home Office die Partner und hat dabei tatkräftige Unterstützung.

Thomas Kirschke, Area Sales Manager bei Lancom, hat extra aufgeräumt - abends sieht der Schreibtisch anders aus!

Stefan Heitkamp von Eset (links) hat sich Gesellschaft ins Home Office geholt.

Katze Luna hilft Frauchen Andrea Piontek (IDG Medienproduktion) bei der Produktion des aktuellen ChannelPartner-Hefts.

Maria Leverenz (Securepoint) bleibt auch von zu Hause aus Ansprechpartnerin im Vertriebsinnendienst für die Schweiz.

Das Brother-Team bedankt sich bei allen, die nicht im Home Office arbeiten können und für uns draußen ihren Dienst verrichten.

Gesund und gut gelaunt arbeitet das Marketing-Team des Customer-Experience-Experten Voycer AG auch im Virtual Home Office.

Michael Behnk (Securepoint) ist bereit für das nächste Kunden-Meeting.

Bei der Agentur Vibrio ist Home Office seit vielen Jahren Standard. Für Sascha Smid ist daher die Arbeit am heimischen Schreibtisch nicht ungewöhnlich.

Die Tie-Kinetix-Truppe ist auch aus dem Home Office hoch-motiviert für die Kunden und Interessenten im Einsatz.

Patrick Reichold (Securepoint) hat mit allen technischen Möglichkeiten den Außendienst nach drinnen verlegt.

Moritz Grabow (Securepoint) hält entspannt per Telefon die Verbindung zur Außenwelt aufrecht.

Severin Kopinski (Securepoint) ist Home Office-Profi. Insbesondere der Hintergrund für die Video-Chats lässt den Spezialisten erkennen.

Matthias Matz stimmt sich mit seinem Securepoint-Kollegen Folke Schröder per Video Chat ab.

Die ChannelPartner-Schwesterpublikation CIO hat ihre beliebte Soiree-Veranstaltungsreihe ...

... erfolgreich ins Internet verlegt.

Auch zuhause muss die telefonische Konnektivität gewährleistet sein. Klar dass bei Helmut Freytag vom Cloud-Telefonie-Spezialisten Placetel ein vernünftiges Business-Telefon steht.