Anfang bis Mitte Dezember stehen in fast allen Firmen die betrieblichen Weihnachtsfeiern an. Doch wie verhält man sich angemessen, damit sich ein fröhliches Betriebsfest nicht plötzlich als Karrierekiller erweist?
Denn Betriebsfeste haben ihre eigenen ungeschriebenen Regeln. Am Tag nach der großen Sause ist wieder "business as usual" angesagt. Im Einzelfall bedeutet das unter anderem, dass das angebotene "Du" am folgenden Arbeitstag nur dann noch Bestand hat, wenn der Vorgesetzte es verwendet. Der Chef entscheidet also zum einen, ob er seinem Mitarbeiter das "Du" anbietet, und zum anderen, ob man über die Feier hinaus bei dieser persönlichen Anrede bleiben wird.
Vorsicht, Fettnäpfchen
Zurückhaltung gilt auch beim Alkohol: "Hüten Sie sich davor, bei Firmenfesten zu tief ins Glas zu schauen. Die Kollegen sollen Ihnen auch nach der Feier mit Anerkennung begegnen und Sie nicht mit peinlichen Zwischenfällen in Verbindung bringen", sagt Carolin Lüdemann, Business-Coach der CoachAcademy und Mitglied des Deutschen Knigge-Rats. Auch überschwängliche Verbrüderungsaktionen sollten nicht zum Standard gehören.
Eine weitere Hürde sind Gespräche, die sich um Internes drehen. Nicht jede Information ist für alle Ohren geeignet. Es gilt daher, sein Mitteilungsbedürfnis zu zügeln: Wer internes Wissen ausplaudert und sich in den Vordergrund spielt, mag zwar kurzfristig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, muss das später aber unter Umständen teuer bezahlen.
Werden Geschenke überreicht, so gilt, dass man diese bei Nichtgefallen weder umtauscht noch im nächsten Jahr weiterreicht. Auch der Satz "Das wäre doch nicht nötig gewesen" sollte der Beschenkte aus seinem Vokabular streichen.
Chancen nutzen
Neben Fettnäpfchen bietet ein Betriebsfest aber auch Chancen, die eigene Position im Unternehmen zu stärken. Lüdemann weist auf Folgendes hin: "Selten ist es so leicht wie hier, neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Bekanntschaften zu festigen." Ohne sich zunächst einen Termin im Vorzimmer holen zu müssen, ist ein Gespräch mit Vorgesetzten in lockerer Atmosphäre möglich.
Doch auch hier sollte man sich zuvor überlegen, was man zu sagen hat. Es gelten laut Carolin Lüdemann die Regeln des Smalltalks, was zusammengefasst bedeutet: keine schlechten Nachrichten verbreiten. Tabu sind auch konfliktträchtige Themen wie Politik oder Religion. Besser ist es, über positive Gemeinsamkeiten zu sprechen – zum Beispiel über neue Entwicklungen im Unternehmen oder erfolgreich abgeschlossene Projekte.