Während die Bezüge der Vorstände mehr und mehr steigen, ist die Vergütung für die meisten Aufsichtsräte mehr als bescheiden. Dabei sind die Anforderungen, die heute an Aufsichtsräte gestellt werden, nicht zu verachten. Ihnen kommen neben den Kontrollfunktionen strategisch entscheidende Aufgaben wie die Bestellung der Organmitglieder, dem Vertragsmanagement für die Vorstände oder die Bemessung der Vorstandsbezüge zu.
Im Schnitt verdient ein Aufsichtsrat in Deutschland jährlich rund 18.000 Euro. Ein Viertel der deutschen Unternehmen zahlen ihren Aufsichtsräten nicht mehr als 5.000 Euro im Jahr. Lediglich die DAX-Unternehmen sind großzügiger: Durchschnittlich bekommt ein Aufsichtsrat dort 114.000 Euro jährlich. Zum Vergleich: Die Jahres-Vergütung der Vorstände in diesen Unternehmen liegt bei rund 2,8 Millionen Euro. Historisch gesehen ist der Verdienst eines Aufsichtsrates seit dem Jahr 1964 lediglich um das Zweieinhalbfache gestiegen.
Die Managementberatung Kienbaum appelliert an die Unternehmen die Bezüge ihrer Aufsichtsräte den gestiegenen Anforderungen anzupassen. "Aus unserer Sicht sollte die Stellung des Aufsichtsrates gestärkt werden, eine Verdreifachung der aktuellen Bezüge erscheint uns angemessen", sagt Alexander v. Preen, Geschäftsführer von Kienbaum. Er empfiehlt die Durchsetzung von Berufsaufsichtsräten. Dem stehe jedoch die niedrige Vergütung im Wege. Weitere Informationen: www.kienbaum.de (gn)