Trotz der nach wie vor in der gesamten Minicomputer-Branche bestehenden Kostenprobleme will der taiwanesische EeePC-Hersteller Asus noch im Laufe des Geschäftsjahres 2008 mehr als fünf Mio. Geräte ausliefern. Wie das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf Konzernpräsident Jerry Shen berichtet, strebt das Unternehmen an, die eigenen Produktionskapazitäten für mobile PCs bis Jahresende um rund 50 Prozent zu erhöhen, um damit die globale Nachfrage bedienen zu können.
Trotz des sich bei der Produktion ergebenden Kostenproblems und eines Lieferengpasses bei Intels neuem Atom-Prozessor, zeigte sich Shen im Rahmen einer Investorenkonferenz aber optimistisch. Seitdem sowohl auf Intels Atom- und Celeron-M-CPU gesetzt werde, könne man sich auf diese Weise vor kurzfristigen Lieferengpässen besser schützen.
Bis Ende dieses Jahres will der Asus-Chef über 6,6 Mio. Notebooks ausliefern, die modernen Hochleistungsrechner im Kleinstformat ausgenommen. Noch 2007 hatten es die Taiwanesen geschafft, eine Stückzahl von 4,3 Mio. Geräten auf dem Markt zum Verkauf anzubieten. Dennoch ist Asus international mit seinem Mini-Computer nicht allein vertreten.
Brancheninsider sehen dieses Marktsegment bereits jetzt schon heftig unter den Wettbewerbern umkämpft. Vor allem Acer hat mit seinem Anfang Juni vorgestellten EeePC-Familienmitglied "Aspire one" angekündigt, den Markt mittelfristig weiter kräftig aufmischen zu wollen. Aber auch der taiwanesische Hersteller Quanta soll bereits einen Prototypen auf Basis des VIA OpenBook in den Startlöchern haben, der wiederum für Sony interessant wäre.
Trotz der mittlerweile groß gewordenen Konkurrenz im Low-Cost-PC-Segment hält Asus weiter daran fest, die Fünf-Mio.-Marke bei seinen EeePC-Modellen zu knacken. Mit dieser eigenen Zielmarke widerspricht Shen aktuellen Prognosen des US-Marktforschers IDC, die für das laufende Geschäftsjahr von nur maximal drei Mio. Einheiten ausgehen. Shen zufolge seien diese Einschätzungen nach wie vor zu konservativ gehalten.
Dem Experten nach lägen die Wachstumsschätzungen des globalen Notebook-Marktes insgesamt schon jetzt bei rund zehn Mio. Geräten, sodass es Asus mittel- bis langfristig möglich sein wird, einen Marktanteil von bis zu 50 Prozent zu erreichen. Auf den anhaltenden Akku-Lieferengpass angesprochen, geht Shen davon aus, dass sich diese Lage schon im Juli entspannen wird. In Bezug zur Knappheit des Atom-Prozessors verweist Asus auf eine sich erholende Situation im September. (pte/cm)