Im dritten Quartal dieses Jahres hat das Jahresvolumen des As-A-Service-Sourcings in EMEA den höchsten jemals gemessenen Wert erreicht. Dies ist das Ergebnis rasanter Wachstumsraten in diesem Segment. As-a-Service hat im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahrs um satte 48 Prozent auf nun eine Milliarde Euro beim Vertragsvolumen der Outsourcing-Abschlüsse zugelegt. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die diversen Digitalisierungsvorhaben, die mittlerweile fast alle Branchen prägen.
Weltweit Rekordwerte für As-a-Service
Der As-a-Service-Boom hat den europäischen Markt im Vergleich zu den USA und Asien/Pazifik verspätet erfasst und macht auf dem alten Kontinent immer noch einen kleineren Anteil am gesamten Sourcing-Markt aus als in Amerika. Dort verzeichnet traditionelles und As-a-Service-Sourcing schon in etwa die gleichen Marktanteile. In EMEA macht der Umfang des traditionellen Sourcings immer noch deutlich mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes aus.
Traditionelles Sourcing in Europa weiter dominant
Dies liegt jedoch nicht mehr an der fehlenden Dynamik bei den As-a-Service-Aktivitäten, sondern an einer bemerkenswerten Robustheit des traditionellen Sourcing-Marktes in EMEA. Zwar erreicht er nicht mehr die Rekordwerte wie noch vor wenigen Jahren, doch legte er mit einem jährlichen Vertragsvolumen von insgesamt 2,5 Milliarden Euro im ersten Quartal dieses Jahres zunächst wieder merklich zu – um 19 Prozent gegenüber dem Quartal zuvor. Zwar sind diese Werte im dritten Quartal wieder eingebrochen, sogar auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre. Aber dennoch hat As-A-Service dem traditionellen Sourcing in EMEA noch nicht den Rang abgelaufen.
Finanzsektor investiert in As-a-Service
Mit Blick auf die Branchen zeigen die Ergebnisse der ersten drei Quartale dieses Jahres ein gemischtes Bild. Die Finanzindustrie verzeichnete sowohl beim traditionellen als auch beim As-a-Service-Sourcing starke Zuwächse. Seit Anfang dieses Jahres hat die Finanzbranche in EMEA mehr als zwei Milliarden Euro in As-a-Service-Technologien investiert. Kleinere Branchen wie die Konsumgüterindustrie oder Business Services wiesen ein zweistelliges Wachstum sowohl beim traditionellen als auch beim As-a-Service-Sourcing auf. Demgegenüber kamen die Fertigungsindustrie und die Telekommunikationsbranche aus dem Tritt.
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Brexit und die Folgen
Ein Hinweis darauf, wie schnell sich das Blatt im Zusammenhang mit politischen Ereignissen wenden kann, ist die Marktentwicklung in Großbritannien. In der Nachfolge des Brexit-Referendums hielten sich die Unternehmen mit Investitionen drei Quartale lang bis zum Jahresende 2016 mit Sourcing-Investitionen zurück. Im abgelaufenen ersten Quartal dieses Jahres schlug das Pendel dafür umso stärker zurück: Mit 1,4 Milliarden Euro Gesamtvolumen verzeichnete das Vereinigte Königreich den höchsten je in einem Quartal gemessenen Wert.
Ähnliches gilt für den deutschsprachigen Markt (DACH). Dort lag das Jahresgesamtvolumen der abgeschlossenen Verträge um 56 Prozent über dem Wert des letzten Quartals 2016, und auch im Vergleich zum ersten Quartal 2016 konnte sich der DACH-Markt um 15 Prozent steigern. Umgekehrt haben im abgelaufenen dritten Quartal wohl unter anderem die Wahlen in Deutschland so manche Kaufentscheidung verzögert. Rechnet man die ersten neun Monate zusammen ging das Sourcing-Vertragsvolumen im Vergleich zu 2016 insgesamt um 25 Prozent zurück. Allerdings ist dabei zu beachten, dass 2016 für DACH ein Rekordjahr darstellte. Das Vertragsvolumen von 1,7 Milliarden Euro von Januar bis September 2017 steht immer noch für das drittbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre.
Weitere Ergebnisse und Daten bietet eine Zusammenfassung des jüngsten EMEA ISG Index.